Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Nachtrag: Super-Nannis und mein Mann

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Nachtrag: Super-Nannis und mein Mann

Mitglied inaktiv

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Vielen Dank für die Antworten. Ich habe heute noch einmal darin gelesen und ich fürchte, ich habe einen falschen Eindruck unseres Familienlebens vermittelt. Wahrscheinlich auch daher, weil ich immer noch ziemlich sauer war, als ich den Beitrag geschrieben habe. Normalerweise sind wir uns vor dem Kind immer einig bzw. diskutieren dann später über die Vorfälle, wenn etwas nicht in Ordnung war. Mein Mann ist aber tatsächlich nicht durchgehend konsequent, sondern immer mal und dann sehr streng, was natürlich nicht so wirklich optimal ist. Vielleicht hat er auch das Gefühl, super streng sein zu müssen, wenn ich wiederum etwas nachgiebiger bin, weil ich seine Reaktionen manchmal überzogen finde. Das findet aber - bis zu dem geschilderten Vorfall - relativ selten statt. So verkehrt können wir mit unserer Erziehung auch nicht liegen, weil unser Sohn immer ein gern gesehener Gast ist und sich durchaus benehmen kann. Manchmal versucht er, uns gegeneinander auszuspielen, aber wir fragen dann jeweils den anderen, ob er dies oder jenes tatsächlich erlaubt hat, so dass auch dort Einigkeit herrscht. Problematisch wurde es erst jetzt, wo diese Sendungen im Fernsehen laufen. Ich bin mir sicher, dass man in der Grundtendenz sicherlich diverse Ratschläge in den Alltag einbauen kann, aber diese eben nicht ungefiltert übernehmen sollte, auch wenn es bei dem jeweiligen Fernsehkind vielleicht gerade richtig und angebracht war. Eigentlich würde auch ich mir diese Sendungen gern öfter ansehen, aber bis auf die allererste (die ja auch x-fach wiederholt wurde), habe ich die anderen immer verpaßt. Zu den Zeiten: Sicherlich gibt es Kinder, die ohne einen strikten Tagesablauf und feste Zeiten nicht leben können. Bei uns ist das aber nicht so. Sowohl mein Mann als auch ich arbeiten jeden Tag zu anderen Zeiten und auch der Kindergarten hat "Gleitzeit". Dafür haben wir bei vielen Dingen feste Rituale wie beispielsweise die Gute-Nacht-Geschichte vor dem Zu-Bett-Gehen oder das kuschelige Vorlesen mittags in der Hängematte. Auch werden jeden Nachmittag mehrere Stunden wirklich nur für das Kind reserviert, ohne dass nebenbei Haushalt, Einkauf oder sonstiges läuft. Unser Kind stört sich nicht an unregelmäßigen Zeiten (außer das er natürlich irgendwann müde und nölig wird), aber er läßt keine Diskussionen über seine Rituale zu, trotzdem ist es natürlich wichtig und richtig, ihn zumindest in der Woche bis spätestens 20.00 Uhr ins Bett zu bringen (passiert bei uns auch fast immer, aber eben nur fast). Am Wochenende dagegen kann es durchaus schon später werden, dann macht er dafür aber auch Mittagsschlaf. Der geschilderte Vorfall hatte sich ja gerade erst ereignet und deshalb habe ich auch sofort geschrieben, um gar nicht erst in die falsche Schiene zu laufen. Mit meinem Mann habe ich auch noch mal gesprochen und er hat sich doch deutlich erschreckt, dass sein Sohn Angst vor ihm hatte. Natürlich sind wir beide manchmal genervt, welche Eltern sind das nicht, aber trotzdem nehmen wir uns sonst immer die Zeit, um zu erklären, zu zeigen usw. etc. Unser Sohn ist sonst ein recht ausgeglichener und zufriedener Junge, der nur im Moment - aber das ist sicher auch das Alter - mal wieder seine Grenzen testet. Immerhin hatten wir noch nie peinliche Trotzanfälle in der Öffentlichkeit oder auch zu Hause mit einem Kind, was sich auf den Boden schmeißt und brüllt wie am Spieß, weil es nicht seinen Willen bekommt. So muß er also doch eine gewisse Einigkeit in unserem Erziehungsstil bemerken. Wir sind nun einmal nicht beide gleich, aber da er viel Zeit auch mit nur jeweils einem Elternteil verbringt, weiß er, wer was erlaubt und paßt sich dem normalerweise auch an. Ich hoffe, ich konnte hiermit richtig stellen, dass sich unser Alltag bis vor ein paar Tagen doch deutlich anders abgespielt hat, als manch einer vielleicht dachte.


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Hallo Mai-Mami Versuchen Sie einfach, diesen sicherlich recht seltenen Vorfall von konträren Erziehungsmethoden in Bezug auf Ihren Sohn zu vergessen. Ihrer ergänzenden Beschreibung nach sind Sie eine ganz normale Familie, in Der auf Grund ihrer Individualität nun mal gar nicht Alles rundlaufen KANN. Sowohl Sohn/Kind, als auch Mann und Frau sind eben Menschen, die nicht immer vollkommen überlegt sondern menschlich handeln.- Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo, wie ich Dir unten schon schrieb, ihr seid absolut okay - bei uns geht es eben genauso zu Rande wie bei Euch! Ihr könnt nichts weiter anders machen!Wir gehen im Moment am Stock, weil unsere Tochter meint, sie könnte grundsätzlich den Molli raushängenlassen ;-))Hier findet oft genug der Zwergenaufstand statt. Wir müssen auch oft genug neu überdenken und Grenzen versetzen! Ich denke auch, wie Fr. Schuster sagte: ihr seid völligf okay und braucht euch keine Sorgen zu machen.Wir können nur die Zeit arbeiten lassen,und ich denke, solange sie draußen keinen extremen Anfall nacheinander bekommen ist es okay! Außerdem ist es zwangsläufig so, daß Eltern auch oft nach Tagesform entscheiden,mal strenger mal sanfter sind.Solange es nicht die festgelegten Grenzen betrifft ist es okay - denn wir sind auch nur Menschen! Wir sind auch mal schneller mit Schimpfen, mal weniger - ich mal öfter als mein Mann und umgekehrt! Also Kopf hoch! So long, Jamu


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