Mina1984
Hallo Frau Ubbens, erstmal vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. In der Kita hatte ich anfangs des Jahres ein 1,5 Stunden langes Gespräch mit der Erzieherin. Sie sagte, dass es bei ihm über das normale Trotzverhalten hinaus geht. Er würde sich oft selbst im Weg stehen und sie findet das so schade, weil er viele tolle Dinge verpasst, weil er so viel verweigert. Gruppenarbeiten wie malen, basteln und kneten macht er in seltensten Fällen mit und wenn dann ungern. Spaßfotos machen hat er nicht mitgemacht, aber stand begeistert daneben und hat sich das angeguckt. Die Erzieherin hat dann immer wieder versucht ihn mit einzubinden - keine Chance. Den Morgenkreis stört er oft oder er macht nicht mit. Mal redet er dort wie ein Wasserfall und dann gibt es wieder wochenlange Phasen, wo er verstummt und nicht mal auf simple Fragen antwortet. So und nun zu Hause. Sie schreiben, dass er um meine Aufmerksamkeit buhlt. Das ist mir durchaus bewusst und diese bekommt er auch. Sein Bruder muss sehr oft und viel zurückstecken, weil er so präsent ist ;) Ich biete ihm jeden Nachmittag verschiedenste Aktivitäten an und meistens kommt die Antwort: „Nö, ist mir zu langweilig“ oder „nö, ich habe keine Lust“. Gehe ich mit ihm in den Garten, um Fußball zu spielen, dann ist das nach wenigen Minuten wieder uninteressant. Auf dem Trampolin bleibt er mit mir auch nur wenige Minuten und möchte dann nicht mehr. Im übrigen ist es bei meinem Mann oder seinen Spielfreunden genau so. Laufradfahren geht nur, wenn mein Mann mit dabei ist, weil wir ja noch ein weiteres Kind von 11 Monaten haben. Er gehorcht im Straßenverkehr nicht und erkennt die Gefahren nicht. An Ampeln muss ich ihn festhalten. Wir sind oft im Wald spazieren, aber dort interessiert ihn nichts. Er möchte nichts entdecken, sondern läuft schnell einmal durch und möchte wieder nach Hause. Spielplätze sind auch nichts für ihn, weil er weder im Sand spielt noch schaukelt. Ist es wirklich normal, dass ein Kind überhaupt kein Interesse an Spielzeug hat? Oft haben wir schon versucht, dass er sich im Geschäft was aussuchen darf. Er möchte nichts! Kennen Sie ein Kind, was wirklich gar nichts zum Spielen haben möchte? Fragt man ihn, was er sich zum Geburtstag oder Weihnachten wünscht, dann sagt er „Schokolade“. Er hat sich bis jetzt über kein einziges Geschenk gefreut, was er bekommen hat. Entweder guckt er es nicht mal an oder er bespielt es ein paar Minuten und dann liegt es in der Ecke. Man könnte jetzt meinen, dass er sich Alternativspielzeug aus dem Alltag sucht, aber das macht er nicht. Er läuft wie Falschgeld rum und provoziert/ärgert. Aber wie gesagt - mit mir zusammen will er dann auch nichts machen. Ich fühle mich wie im Teufelskreis. Er äußert den Wunsch in den Indoorspielplatz zu fahren und wenn wir da sind, dann klappert er alles schnell einmal ab. Nichts aber auch wirklich gar nichts wird mal intensiver gemacht. Am See läuft er von einem zum anderen. Dann möchte er ins Wasser und 5 Minuten später doch zum Kletterturm. Diese ständige Rastlosigkeit macht mich wahnsinnig. Wir können nie als Familie einfach zusammen auf einer Decke sitzen und den Moment genießen. Zu den Wutausbrüchen - Ich bleibe bei nein, wenn ich das geäußert habe. Dennoch versucht er immer wieder mit der selben Tour. Ich gehe immer auf Augenhöhe und rede/erkläre usw. Oft guckt er absichtlich weg, aber ich bin hartnäckig ;) Oft habe ich das Gefühl, dass er seinen Bruder ärgert, weil er merkt, dass er Spaß am spielen hat. Er legt das Spielzeug von ihm hoch und erfreut sich daran, dass er sich darüber ärgert. Sie schreiben, dass ich ihn in Hausarbeiten mit integrieren soll. Wäsche aufhängen, Spülmaschine ausräumen usw. ist seit über 1,5 Jahren schon uninteressant. Will er nicht! Kekse backen.. Er rollt einmal über den Teig, sticht 2 Kekse aus und steht auf und sagt: „Mama, du kannst alleine weitermachen“ Ist das alles wirklich ein normales Verhalten?
Liebe Mina1984, Ihr Sohn zeigt in vielen Bereichen wirklich ein ganz normales Verhalten, wie sich z.B. nur über einen kurzen Zeitraum mit einer Sache zu beschäftigen oder auch gerne beim Fotografieren nur Zuzuschauen und selbst nicht mitzumachen. Ihr Sohn hat für sich noch keine Lieblingsbeschäftigung gefunden, was in dem Alter auch ganz normal ist und möchte die vorgeschlagenen Aktivitäten aus dem Grund erst einmal nicht annehmen. Eine Möglichkeit wäre, mit Ihrem Sohn einen Osteopathen aufzusuchen. Vielleicht liegen bei Ihrem Sohn Verspannungen vor, die zu der intensiven Rastlosigkeit führen. Probieren Sie es aus, schaden kann es keinesfalls. Viele Grüße Sylvia
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