Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, ich habe mal wieder eine Frage bezüglich meines Sohnes Ben (2 1/2). Ben ist von sich aus ein Kind, das Fremden gegenüber (egal ob fremde Männer, Frauen oder Kinder) immer erst Mal zurückhaltend/vorsichtig ist. Wenn wir unterwegs sind, ist es ihm auch immer wichtig, dass er seine Vertrauensperson/en in der Nähe hat, er würde auch nie einfach so von mir weglaufen, sich verstecken o.ä., wie das einige andere Kinder in dem Alter machen. Ich bin sehr froh, dass er sich in der Hinsicht von sich aus so entwickelt hat und lasse ihm auch immer seine Zeit, von sich aus sich anderen Menschen zu öffnen, was er auch nach einer Weile tut, wenn er sie etwas länger kennt, er ist also nicht generell schüchtern und zurückhaltend, im Gegenteil, in Spielgruppe, bei Freunden und Familie, wo er alle kennt und sich wohl und sicher fühlt, dreht er immer voll auf, von Zurückhaltung und Schüchternheit keine Spur. Nun habe ich jedoch das Problem, dass wir im Haus einen alten Herrn wohnen haben, der ganz verrückt nach Kindern ist. Der Herr ist immer freundlich und nett, verhält sich aber Ben (und auch anderen Nachbarskindern) gegenüber meiner Meinung nach einen Tick zu aufdringlich. Nicht dass ich ihm hier irgendwelche Hintergedanken unterstellen will, mir macht hier mehr das Signal dessen Sorge, wie das auf das Kind wirkt, ich weiß einfach nicht, wie ich mich verhalten soll. Es ist so, wenn ich Wäsche in den Keller bringe oder Einkäufe aus dem Auto hole, nutzt dieser Herr halt oft die Gelegenheit, wo ich halt beide Hände voll habe, sich Ben anzunehmen, anscheinend um mir zu helfen und auf ihn aufzupassen, während "Mama gerade keine Zeit hat", was aber wegen Bens vorher beschriebenem Verhalten gar nicht nötig ist, denn er würde eh nicht weglaufen und an meiner Seite bleiben. Dabei kommt es dann zu Situationen,die ich absolut kontraproduktiv in Bezug auf meine Erziehungseinstellung in diesem (in heutigen Zeiten leider immer sensibler werdenden) Thema finde: So holte mir der Nachbar schon mehrfach das Kind aus meinem Auto, wo es sicher angeschnallt im Kindersitz saß, während ich die Einkäufe auslud, und führte ihn an der hand weg von mir ins Haus. Ein anderes Mal stellte er sich im Keller, wo ich gerade die Wäsche einlud und Ben bei mir war, so zwischen mich und Ben, dass dieser gar nicht zu mir konnte, und lockte ihn dann weg mit einem Ball. Außerdem fasst er Ben dann auch immer viel mehr an als nötig, z.B. beim Ballspielen dann statt sich gegenüber zu stehen und hin und her zu kicken, stand er stattdessen die ganze Zeit hinter Ben und hielt ihn unter den Armen am Oberkörper umfasst, als ob Ben zu klein wäre zu laufen und einen Ball zu schießen. Ich sagte dann auch, er möchte bitte meinen Sohn nicht imer so viel anfassen, dass Ben das nicht mag, da ließ er ihn dann auch los, war aber sichtlich pikiert und beleidigt. Wir haben mehrere kleine Kinder und Babys im Haus, wo ich von anderen Müttern auch weiß, dass ihnen das Verhalten dieses Herrn übel aufstößt (eine hat z.B. ihr schlafendes Baby im Kinderwagen im Flur stehen gehabt, ging kurz 3 Schritte um die Ecke, um etwas aus dem Keller zu holen, und als sie wiederkam, hatte der Herr das Kind auf dem Arm, das in dem Moment dann natürlich auch wachwurde und erschreckt schrie, weil es sich in den Armen eines ihm fremden Mannes wiederfand), aber niemand traut sich, was zu sagen, weil es immer so auf die Freundliche passiert ("Ich wollte Ihnen ja nur helfen!", "Ich wollte doch bloß auf Ihr Kind aufpassen, weil Sie gerade beschäftigt waren!" o.ä.) und man sich scheut, dem Herrn vor den Kopf zu stoßen. Andererseits will ich das auch nicht hinnehmen, weil ich finde, gerade so Signale, dass ein Fremder (für meinen Sohn ist der Mann nun mal nur ein Gesicht, das er vom Sehen kennt, er verhält sich ihm gegenüber auch immer entsprechend zurückhaltend und unsicher) einfach mein Kind anfasst, es aus meinem Auto holt und an der Hand wegführt von mir, sich zwischen uns stellt, dass meinem Kind der Weg zu mir abgeschnitten ist, dass sind doch alles so Dinge, wo man will, dass das Kind lernt, dass das NICHT OK ist und dass es bei sowas mit Fremden nicht mitgehen darf udn sich das nicht gefallen lassen soll. Nur ist Ben noch viel zu klein, um sich gegen sowas zu wehren, wohl aber nicht zu klein, um vermittelt zu bekommen, dass es wohl OK so ist, wenn Mama nichts dagegen sagt. Ich weiß echt nicht, wie ich mich am Besten verhalten soll, denke jedoch schon jetzt mit Grauen daran, dass ich bald ein Baby bekomme, dann werde ich fast IMMER die Hände voll haben, wenn wir unterwegs sind und noch mehr darauf angewiesen sein, dass Ben von sich aus bei mir bleibt und sich nicht abdrängen, wegführen, weglocken (mit Bällen usw.) oder gar anfassen lässt. Wie sag ich's meinem Kinde bzw. wie sag ich's auch meinem Nachbarn? Leider ist der Herr sehr schwerhörig und kann längeren Erklärungen und Gesprächen auch nicht gut folgen. Er hat übrigens selbst eine große Familie mit Kindern und Enkeln, die aber inzwischen alle schon groß sind, er sagt auch immer wieder, er mag Babys und kleine Kinder so, das sei so herrlich, ist es ja auch, ich will ihm wie gesagt keine falschen Gedanken unterstellen oder so, finde sein Verhalten halt bloß sehr unpassend. Sorry für den langen Text, vielleicht haben Sie ja einen Tipp, wie ich mich verhalte und evtl. auch auf Ben einwirken kann, damit er nicht denkt, es sei OK, wie dieser Mann sich ihm gegenüber verhält. LG und danke!!! Claudia
Christiane Schuster
Hallo Claudia Gehen Sie einmal direkt auf diesen Herrn zu und zeigen Sie ihm das Buch: "Geh nie mit einem Fremden mit" o.ä. Literatur, wie Sie sie z.B. auf folgender Seite finden: http://www.amazon.de/s/ref=nb_ss_w?__mk_de_DE=%C5M%C5Z%D5%D1&url=search-alias%3Daps&field-keywords=Geh+nie+mit+einem+Fremden+mit&x=0&y=0 Informieren Sie ihn darüber, dass Sie genau dieses Thema nun Ihrem Sohn näher bringen möchten und deshalb ganz besonders darauf achten, dass Ben IMMER erst Sie fragen muß, bevor er Jemandem die Hand gibt, Etwas annimmt usw. Bieten Sie dem Herrn an, sich dieses Buch/diese Bücher auch einmal ausleihen zu dürfen, nachdem Sie es/sie zu Erziehungs-Zwecken eingesetzt haben. Achten Sie gleichzeitig KONSEQUENT darauf, dass Sie auch immer vorher gefragt werden - der Herr weiß ja warum-. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?
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