Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Nach Reha ist meine Tochter 2,5 wie ausgewechselt!

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Nach Reha ist meine Tochter 2,5 wie ausgewechselt!

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Hallo Frau Schuster, am 1.5. fuhr ich mit meiner Tochter zu einem vierwöchigen ReHa-Aufenthalt in eine Kur-Kinik. Leider mußte ich die ReHa abbrechen, da sich Jessi kein bißchen in die Kindergartengruppe integrierte und ständig zu mir wollte. Die ersten beiden Tage war sie aber noch in der Kindergartengruppe. Erst am dritten Tag fing sie an zu schreien und kreischen., so daß ich sie wieder abholen mußte. Ihr Benehmen deutete keineswegs auf Trotz hin - im Gegenteil. Sie war zu tiefst beängstigt und zitterte wie Espenlaub. Die Erzieherinnen wußten über keinen negativen Vorfall zu berichten. Einige Tage versuchte ich sie noch dazuzu bewegen in den KiGa zu gehen, zumal ich auch an wichtigen Seminaren teilnehmen sollte/mußte. Jedes Mal artete es jedoch in einem Geschrei aus, so daß ich an keiner Schulung/Seminar teilnehmen konnte. :-( Die Reha wurde somit nach einer Woche beendet. Ich wollte mein Kind wieder in gewohnter Umgebung sehen. In der Raha Klinik verweigerte sie fast jegliche Nahrungsaufnahme und war nervös "ohne Ende". Die Fingernägel wurden abgekaut bis es nichts mehr zu kauen gab. Sie fing an sich ständig an der Nase und am Kopf zu kratzen. Nun sind wir wieder seit fünf Tagen zu Hause. Sie ist aber dennoch ein "anderes" Kind. Sie hat Angst in Ihrem Zimmer zu schlafen, obwohl sie das seit Ihrer sechsten Lebenswoche tut. Sie ist immer noch stark nervös, kaut nägel und kratz sich permanent an Nase und am Kopf. Auch hat sie sehr starke Trennungsängste. Zur Tagesmutter will sie nicht mehr, auch nicht mehr zur Oma, bei der sie sonst so gerne war. Dinge die sie "früher" so gerne tat, sind auf einmal uninteressant. Was zählt ist "Mama-Mama" und nochmals MAMA! Was ist bloß mit meinem Kind geschehen? Ich versuche die ganze Zeit ihr zu erklären, daß alles noch so ist wie es war und daß egal wo sie ist, ich sie wieder abhole und mit nach Hause nehme !!! Aber jeder Schritt den ich von ihr weg tue wird mit ängstlichem Weinen quittiert. Hinzu kommt noch, daß sie ständig getragen werden will, obwohl sie vor dem Reha-Aufenthalt ständig auf den Beinen war und Ihren Buggy lieber geschoben hat als darin zu sitzen. Auch will sie nicht mehr weg von daheim. Wenn wir z.B. einkaufen fahren sagt sie: "o.K. wie gehen einkaufen und dann wieder nach Hause, o.k??" Ich bin mit meinem "Latein" am Ende und weiß nicht, wie ich Jessi beibringen kann daß alles in bester Ordnung ist und sie nichts zu befürchten hat. Aus meinem kleinen aufspenstigen Wirbelwind ist eine kleine, weinerlich Mimose geworden die schon anfängt zuweinen, wenn sich ihr eine Stuben fliege nähert! Ich will "MEIN" Kind wieder haben. Was kann ich nur tun ??? Liebe Grüße Tanja


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Hallo Tanja Geben Sie Ihrer Tochter soviel liebevolle Zuwendung wie nur möglich. Falls es Ihnen Nichts ausmacht, sprechen Sie sich mit ihr ab, dass sie vorübergehend sogar mit im großen Bett schlafen darf (ca. 2Wo.?), bis sie sich wieder gewöhnt hat. Während dieser Zeit darf sie -falls möglich- auch Ferien von der Tagesmutter machen und geht zur Oma nur dann, wenn Sie auch gehen. Nach diesen 2 Wochen beginnen Sie ganz behutsam mit der Gewöhnung an den TaMu-Aufenthalt, bzw. den Besuchen bei Oma. Richten Sie sich soweit wie möglich nach den Bedürfnissen Ihrer Tochter. Bald wird sie sich wieder sicher fühlen und genauso ein Wirbelwind sein wie vor dem "Kur-Versuch". Wahrscheinlich war sie auf diese Veränderung in ihrem Alltag nicht genügend vorbereitet und ihr wurde nicht genügend Zeit gegeben, um sich gemeinsam mit Ihnen an die Gegebenheiten während des Kuraufenthaltes zu gewöhnen. Alles Gute, nicht verzweifeln und: bis bald?


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