Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster! Ich beschreibe Ihnen zunächst die Situationen. Da ich drei Vormittage arbeite, wird unser Junior (2,5 Jahre) in dieser Zeit von meiner Mutter betreut. Sie kommt schon morgens früh zu uns, versorgt ihn komplett mit waschen, anziehen, frühstücken. Anschließend wird bei uns noch ein bischen gespielt, bevor die zwei dann zu meinen Eltern nach hause wandern (ca. 500 m von uns entfernt). Da ich einen Heimarbeitsplatz habe, bin ich in der ganzen Zeit natürlich zu hause anwesend, kümmere mich aber nicht um die beiden. Alles klappt reibungslos und Junior fühlt sich bei meinen Eltern wie zu hause, was mich sehr erleichtert. Er bleibt übers Mittagessen dort und hällt auch so manches mal seinen Mittagsschlaf dort. So hat er letztens sogar 3 Tage an einem Stück bei Ihnen verbracht, da ich auf Dienstreise war. (Er hat noch nicht mal mit mir telefonieren wollen, weil er dort zu beschäftigt war!) Auch wenn wir uns mal einen gemütlichen „Elternabend“ gönnen, ist es kein Problem, wenn meine Mutter ihn bei uns ins Bett bringt. Muttersöhnchen zum 1sten: Ganz anders verhält es sich da mit meinen SchwieEltern. Sie kommen 1 X pro Woche für 2 – 3 Stunden zu Besuch zu uns. Mittlerweile kann ich den Kleinen in dieser Zeit auch mal mit ihnen alleine lassen. Wenn es aber ums Windelnwechseln oder sonstige „ernste“ Dinge geht, darf nur die Mama ran. Letztens sollte SchwieMu unseren Junior nach dem Mittagsschlaf aus dem Bett holen, da ich noch einen Termin hatte. Obwohl ich ihn vor dem Schlafen darauf vorbereitet hatte, hat er die ½ Stunde bis ich zurück war bitterlich geweint, geweigert sich anziehen zu lassen (iregendwie hat SchwieMu dies dann doch geschafft) und hat anschließend noch fast 1 Std. lang immer wieder geschluchzt. Oder sie wollte ihn an einem unserer „Elternabende“ ins Bett bringen und er hat ½ Std. lang rumpalavert, bis er dann vor lauter Erschöpfung „friedlich eingeschlafen“ ist (wie SchwieMu es bezeichnet hat). Sie war der Meinung sie hätte das alles gut gemeistert. Juniors Reaktion bei Ihrem nächsten Besuch sah aber so aus: Noch bevor SchwieMu unsere Wohnung überhaupt betreten konnte wurde sie von ihm mit den Worten „Oma jetzt besser wieder nach hause fahren“ begrüßt. Egal zu welcher Uhrzeit sie ab dann bei uns erschien kam immer der Satz „Oma bringt mich heute nicht ins Bett!“ Dennoch wollte Sie es 2 Monate später noch einmal versuchen. Unser Youngster hat sich richtig in meinen Kleidern festgekrallt und sich mit den wiederholenden Worten „NUR Mama mich ins Bett bringt!!“ lieber 1 Std. vor der Zeit ins Bett bringen lassen. SchwieMu war in dieser Situation der Meinung sie solle diesen Part trotzdem übernehmen. Wenn er das dann 3 oder 4 mal weinend hinter sich gebracht hätte wäre das Thema erledigt. So würde ich mir ein rechtes Muttersöhnchen heranziehen, der noch lange an meinem Rockzipfel hängen würde. Dies deckt sich überhaupt nicht mit meinen Vorstellungen. Ich bin überzeugt, daß er von sich aus sagt, wenn er bereit ist, sich von jemand anderem ins Bett bringen zu lassen, da es ja das Gegenbeispiel meiner Eltern gibt – und auch ich habe mich nicht von jedem ins Bett bringen lassen und bin auch nie dazu gezwungen worden auswärts zu schlafen, wenn ich dies nicht wollte – und ich wollte nie! Seitdem mein Mann das ganze Spektakel live miterlebt hat unterstützt er meine Vorstellung – aber leider mit gemischten Gefühlen, da es ja seine Eltern sind, die den Kürzeren ziehen. Dennoch muß ich mich SchwieEltern gegenüber immer wieder für mein Verhalten rechtfertigen und unser Verhältnis ist sehr gespannt. Gibt es eine Möglichkeit, die beiden auf sanfte Weise aneinander zu gwöhnen? Ist es richtig, daß ich unserem Junior den Rückhalt gebe, den er ja scheinbar so wehement einfordert? Schließlich entwickelt man nicht zu allen Personen das gleiche Vertrauen?! SchwieElterns wöchentlicher Besuch beginnt immer unmittelbar nach seinem Mittagsschlaf, so daß ich Ihn noch fertig machen muß während sie schon im Haus sind. Wenn SchwieMu mit ins KiZimmer kommt wird sie von ihm immer wieder aus dem Zimmer geschickt. Manchmal bleibt sie trotzdem, manchmal geht sie. Meine Eltern respektieren entsprechende Wünsche. Macht das schon einen Unterschied, oder sind das „Lapalien“? Muttersöhnchen zum 2ten: Mein Mann kommt während der Woche oft erst so spät nach hause, daß meine „beiden Jungs“ gerade mal 1 Std. Zeit haben intensiv miteinender zu spielen, zu holvern und all das zu machen, was man eben nicht mit der Mama zusammen macht, bevor es für Junior ins Bett gehen heißt. Aber auch dies darf dann ausschließlich Mama machen. Was sowohl das Fertig machen für die Nacht, als auch das ins Bett bringen selber umfaßt. An Wochenenden hat mein Mann keine Schwierigkeiten ihn zu wickeln und zu waschen aber das ins Bett bringen ist ausschließlich mir vorbehalten. Wenn ich aber zur Bettgehzeit nicht zu hause bin – regelmäßig 1 X pro Woche – ist auch dies für „beide Jungs“ kein Problem. Diese „Abweisung“ macht meinen Mann sehr traurig. Wir hatten schon mal öfter solche Phasen, die sich dann aber immer nach etwa 3 Wochen wieder gelegt haben. Nur jetzt hält das ganze schon etwa ½ Jahr an. Ich würde sagen, es hat kurz nach SchwieMu’s erster Abendaktion begonnen. Kann tatsächlich ein Zusammenhang damit bestehen? Hebt auch jetzt die Zeit das Problem von selber auf? Wie können wir aktiv unterstützen? In vielen Dingen hat unser Junior eine solche Rangfolge eingeführt. Beim trösten verhält es sich ähnlich: Ich bin scheinbar die einzige, die unschlagbar alle Wunden heilt; nur wenn ich nicht anwesend bin, darf mein Mann trösten und danach erst meine Eltern. Auch das macht meinen Mann traurig hier immer auf den 2. Platz verwiesen zu werden. Ich halte dieses Verhalten aber für normal?! Oder haben wir aber doch ein Muttersöhnchen? Lieben Gruß und Dank für Ihren Rat Gabriele
Christiane Schuster
Hallo Gabriele Sie haben kein Muttersöhnchen sondern einen 2,5jährigen Jungen, der sich durch und durch altersgerecht verhält!- Zwar liebt er seinen Papa genauso, wie er Sie und seine Großeltern liebt; dennoch werden Sie für ihn immer die Bezugsperson sein, die an 1.Stelle steht. Da Ihr Mann durchaus nachrücken kann, wenn Sie abwesend sind, weiß Ihr Sohn ganz genau, dass er dem Papa ähnlich wie Ihnen vertrauen kann. Die emotionale Bindung zur Mutter wird immer primär sein!- Auch den Großeltern wird er vertrauen, sofern Diese auch seine pers. Bedürfnisse respektieren und weitestgehend berücksichtigen.- Um Konflikte zwischen Sohn und Schwiegereltern zu vermeiden, können Sie evtl. mit Ihrem Sohn die Absprache treffen, dass Sie ihn noch "bettfertig" machen und er sich dann aussuchen kann, ob er mit den Großeltern oder in seinem Bett noch ein wenig spielen oder eine Kassette hören möchte. Vieleicht kann Oma ihm ja auch im Bett noch eine Geschichte vorlesen, wenn er noch nicht richtig müde ist? Traurig braucht Ihr Mann nicht zu sein. Ganz bestimmt kommen mit zunehmender Selbständigkeit auch mal Zeiten, in Denen der Papa der beste Verbündete ist und die Mama das Nachsehen haben wird.- Verlassen Sie sich weiterhin auf Ihren natürlichen Mutterinstinkt und versuchen Sie, auch die Wünsche und Bedürfnisse Ihres Sohnes so zu akzeptieren wie die Eigenen. Liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Hallo Gwenny, was Du beschreibst kenne ich auch von meinem Sohn (3 Jahre), zumindest, was den Vater anbelangt. Was Du vom Verhältnis zu den Schwiegereltern schreibst, kenn ich so nicht. Ich kann Dich aber in Deiner Haltung nur bestätigen. Ihr könnt Euren Sohn nicht dazu zwingen, er hat ein Recht auf körperliche Unversehrtheit (damit meine ich nicht Gewalt, sondern er soll entscheiden dürfen, wer ihn "anfasst" - wickelt) und er muss auch "Nein" sagen dürfen und das muss respektiert werden, wenn es ihn und seinen Körper betrifft. Man möchte ja auch, dass er bei Fremden "Nein" sagt, wie kann er das, wenn das zu Haus nicht respektiert wird. Also lass die Schwiegereltern weiter kommen, erklär ihm, dass Du die auch gerne hast und erkläre der Schwiegermutter, dass sie ihn nicht unter Druck setzen darf. Am besten wäre es natürlich, er müsste vorerst gar nicht mit ihnen alleine sein, aber wenn es sein msus, dann soll sie ihn eben die 2-3 Stunden nicht wickeln wenn er das nicht will. Besser eine volle Windel (und vielleicht etwas wunder Popo) als einen seelischen Knacks oder? Das mit dem Zubettgehen soll sie erst mal gar nicht machen, schon gar nicht abends. Ihr könnt das Verhältnis nicht mit "Gewalt"=Ignorieren seines ausdrücklichen Wunsches entspannen. Die Schwiegermutter wirst Du wahrscheinlich nicht ändern können, aber wenn sich beide wieder in Ruhe annähern können, dann gehts vielleicht in ein paar Monaten leichter - aber zu Bett bringen ist einfach eine heikle Sache, vor allem wenn Sie das vielleicht auf ganz andere Weise macht als Du. Was den Vater angeht, geht es meinem Mann ganz genau so und meine Tochter fängt jetzt mit 1 Jahr auch damit an. Wenn ich nicht da bin, läuft alles bestens, wenn ich da bin, muss fast immer ich die "intimen" Dinge wie Windelwechsel und noch wichter "Bettgehen" machen. Das hat ihn auch etwas gekränkt. Wir haben es sogar einmal versucht, weil ich fürchterliche Migräne hatte, das ging so weit, dass der kurze statt zu schreien gewürgt hat. Also abgebrochen, wieder ich. Mittlerweile akzeptiert er aber, wenn ich sage "Papa badet Dich und zieht Dich an und dann gehen wir zusammen ins Bett" Letzteres ist ihm das wichtigste und er ist mittlerweile so einsichtig, dass er nachvollziehen kann, wenn ich noch etwas anderes tun muss. Aber zwingen tun wir ihn nicht, im schlimmsten Fall muss er eben warten!. Bin auch gespannt, was Frau Schuster dazu sagt.
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