Muss ich zur Erziehungsberatung?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Muss ich zur Erziehungsberatung?

Mein Sohn ist 4 1/2 Jahre und führt mich manchmal an meine Grenzen. Heute war es so schlimm, dass ich mich an Sie wenden muss. Wir waren heute auf dem Spielplatz, alles gut- danach Eis essen alles gut- dann einkaufen- beide Kinder durften noch eine wirkliche Kleinigkeit und dann im nächsten Geschäft wollte er noch mehr. Er hat so einen Anfall bekommen, dass mich eine Frau im Laden ansprach. Er schrie so laut (biss mich einmal RICHTIG doll), dass ich an der Kasse vorgelassen wurde. Er schrie weiter, hörte mich nicht- auf der Straße immer weiter und bettelte und bettelte. Ich bekam ihn nicht ins Auto - er machte sich steif und er fragte mich immer ob er etwas bekommt und ich sagte immer wieder mit ruhiger Stimme bitte geh ins Auto, erst als ich sagte vllt - hörte er etwas auf und ging ins Auto. Ich schluchzte und japste und dann beruhigte er sich und entschuldigte sich. Unsere Absprache ist, dass er erst mal kein Eis und keine Süßigkeiten im Kaufhaus bekommt und zwei Tage keine Süßigkeiten zu Hause. Er ist meistens so lieb. Manchmal dreht er von jetzt auf gleich auf und hört nicht mehr. Lacht uns aus und läuft weg. Er entschuldigt sich immer wenn ich ihn ins Zimmer stecke. Aber nur schimpfen nutzt nichts- er braucht immer eine Zimmer Auszeit. Allerdings hat er auch hier letztens gelacht und quatsch immer Zimmer gemacht.. Ich habe ihn noch nie gehauen- aber ich komme jetzt extrem an meine Grenzen.Meine große Tochter 8 Jahre ist sehr vernünftig. Sie kommen auch gut aus- ganz selten streiten sie. Muss ich vielleicht zur Erziehungsberatung ?

von Lilu23 am 24.02.2014, 18:58



Antwort auf: Muss ich zur Erziehungsberatung?

Liebe Lilu23, zur Erziehungsberatung müssen Sie nicht. Stellen Sie Regeln für entsprechende "Wut"situationen auf und benennen diese klar. Z.B. Einkaufen und Süßigkeiten: Im Kaufhaus darf sich jedes Kind eine Kleinigkeit aussuchen, die dann zu Hause, wenn alles gut gelaufen ist, gegessen werden darf. So weiß Ihr Sohn, dass es keinen Zweck hat, zu betteln, denn es gibt im Vorfeld eine klare Absprache. Machen Sie ihn vor dem Einkauf auf die Absprache aufmerksam. Kinder testen ihre Grenzen, das ist ganz normal. Ihr Sohn steigert sich so hinein, weil er evtl. die Erfahrung gemacht hat, Sie doch noch umzustimmen? Nach dem vielleicht von Ihnen am Auto hat er sich schließlich beruhigt. Jetzt darf er die Erfahrung machen, dass Sie sich an die Absprachen halten. Beim ersten gemeinsamen Einkauf wird er die neue Regelung sicherlich noch nicht verinnerlicht haben, aber er wird lernen, dass sein Protest keinen Erfolg hat und diesen dann nach einigen Einkäufen einstellen bzw. zumindest minimieren. Wichtig ist, dass Sie konsequent bleiben. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 25.02.2014