Guten Tag Frau Ubbens, ich mache mir Gedanken um das Verhalten meiner Tochter und würde gerne Ihre Meinung dazu wissen. Meine Tochter ist fünf Jahre alt und hat seit ca. 1,5 Monat große Angst vor verschlossenen Türen. Ihr wurde im Kindergarten mehrere Male im Waschraum von anderen Kindern die Türe zugehalten, ich vermute, dass sich ihre Angst daher entwickelt hat. Das Ganze hat sich nun so weiterentwickelt, dass sie an den unterschiedlichsten Orten vermeidet, auf Toilette zu gehen (Restaurant, bei Freunden, obwohl sie sich dort auskennt). Selbst zu Hause ist es so, dass die Toilettentüre oder andere Türen einen guten Spalt offen bleiben müssen. Es geht häufig soweit, dass sie sich z.B. scheut, den Vorraum einer Toilette (z.B. im Restaurant) zu betreten, da die Türe ja zufällt. Anstatt dessen sagt sie, sie müsse nicht mehr, obwohl ich genau weiß, dass es häufig sehr drängt. Sie geht morgens um 8:30 Uhr in den Kindergarten und hält dort bis mittags um 12:30 Uhr auf. Als erstes stürmt sie zu Hause auf die Toilette oder wir müssen auf dem nach-Hause-Weg anhalten, damit sie „im Grünen“ machen kann. Im Urlaub haben wir eine Art Belohnungssystem aufgesetzt. Sie durfte jedes Mal einen „Strich“ verzeichnen, wenn sie irgendwo anders auf Toilette gegangen ist und sich nach zehn Strichen etwas aussuchen. Dazu musste ich häufig sehr auf sie einreden, damit sie den Schritt wagt, auf die Toilette zu gehen. Die Toilettentüre musste komplett aufstehen und es war ihr auch egal, wenn andere beim Vorbeigehen reinschauten. Hatten wir es einmal geschafft, die Türe nur einen Spalt offen zu lassen, musste ich davor stehen bleiben und sie vergewisserte sich mehrfach, ob ich noch davorstehe. Sie lässt sich auch wenig Zeit, in Ruhe zu Ende zu machen („bloss weg da….“), so dass dann auch schon mal ein paar Tropfen im Anschluss in die Hose gehen. Beim letzten Kindergarten-Ausflug hat sie ebenfalls nicht rechtzeitig Bescheid gesagt und da war es irgendwann nach Stunden passiert – alles nass! Ich habe schon oft gesagt, dass ihr keiner die Tür zuhalten wird und dass sie es selbst in der Hand hat und die Türe NICHT abschließen muss. Oder, dass sie die Türe (egal wo) auch immer offen lassen kann. All das hilft nicht! Das Thema weitet sich so aus, dass sie im Urlaub große Angst hatte, in eine Gondel einzusteigen (da sich die Türe schließt) und das letztendlich nur auf dem „Arm tragen“ durchzuführen war. Während der Fahrt war sie sehr verkrampft und ängstlich. Wie kann ich ihr weiterhelfen? Regelt sich das irgendwann nochmal von selbst oder muss ich hier etwas unternehmen? Ich möchte das Thema auch nicht ständig thematisieren - ich glaube auch das ist nicht gut?! Es tut mir auch so leid, dass sie sich ständig so zurückhält. Vielen Dank für Ihre Einschätzung. Gerne auch Tipps, Meinungen anderer User... Viele Grüße
von Maggielein3 am 29.07.2019, 09:35