Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Muss ein Kleinkind viel erleben und sehen?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Muss ein Kleinkind viel erleben und sehen?

Tascha32

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Hallo ich bin alleinerziehend, meine Tochter ist 11 Monate alt und mein Sohn fast 4 Jahre. Ich mache alles alleine, habe keine sozialen Kontakte. Nur meine Eltern die wir paar mal im Jahr sehen (da sie im anderen Bundesland wohnen). Mein Sohn geht seit 1 Jahr in die Kita (5 Tage je 6 Stunden). Nun hatte ich das 1. jährliche Elterngespräch. War auch auch alles gut, aber die Erzieherin meinte Kinder müssen viel machen, z.B. Ausflüge (Kindermuseum, Tierpark, Schwimmen usw). Mein Sohn muss bevor er in die Schule kommt viel erlebt und gesehen haben um mit den anderen Kindern mitzuhalten. Weil die anderen Kitakinder wohl öfters was unternehmen mit ihren Eltern und da bei mir das Soziale nicht ist wie bei anderen, sollte mein Sohn nicht nur mich und seine Schwester privat um sich haben sondern viel unter Leute kommen. Ich müsste jede Woche sowas ähnliches unternehmen. Wir waren auch dieses Jahr nicht einmal schwimmen, da ich es alleine nicht schaffe mit zwei Kinder und meine Eltern (die mitgekommen wären) und ich der Meinung waren beide wären noch zu klein für z.B. Schwimmhalle oder Tropical Islands. Mein Sohn ist auch noch nicht Windelfrei. Es wäre bestimmt Stress für uns alle, wir wollen es nächsten Sommer machen. Die Erzieherin hatte gesagt er sei der einzige, weil die in der Kita gefragt wurden wer schwimmen war und er war enttäuscht. Ich gehe meistens privat oft einkaufen, spazieren mit sein Roller zu Spielplätzen oder mal ins Shoppingcenter. Sie meinte das reicht nicht er will mehr sehen und machen. Ausflüge mache ich meistens seltener, wie gesagt ich habe keine Hilfe. Nun habe ich ein schlechtes Gewissen durch Ihre Meinung und versuche jetzt jedes Wochenende vielleicht irgendwas "besonderes" was machbar ist zu machen mit beiden. Meine Frage: Ist das so wichtig, was die Erzieherin gesagt hat, muss ich oft und viel machen mit mein Sohn (+ Schwester) z.B. Museum und so damit er in der Schule mitreden und mithalten kann mit gleichaltrigen? Stimmt das und was empfehlen Sie mir? Passen Kinder sich nicht an, wie die Eltern und die Situation privat ist? Ich bin auch nicht gerne unter viel Menschen, bin eher ruhig und zurückhaltend. Auto habe ich auch nicht und der Buggy ist ja mit Baby auch immer dabei. Dieses Jahr ist meine Tochter ja auch noch sehr jung gewesen, nächstes Jahr ab Frühling wird es sicher einfacher, da sie auch normal essen und trinken kann. Was sagen Sie dazu? Und ist die Zeit 9-15 Uhr in der Kita gut oder zuviel für ihn psychisch? Bin Zuhause, muss nicht arbeiten da ich in Elternzeit bin. Danke schonmal. Liebe Grüße


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Tascha32, meine Vorrednerinnen haben schon schöne Tipps gegeben. Kinder brauchen keine aufwendigen Ausflüge. Ein Spaziergang im Wald und dabei über Baumstämme klettern dürfen, Spielplatz, Ententeich usw.. Ob die Zeit von 9 bis 15 Uhr zu lang für ein Kind ist, hängt vom Kind ab. Sie erleben Ihren Sohn, wie schätzen Sie es selbst ein? Ist er nach der Kita ausgeglichen oder wirkt er eher aufgewühlt oder müde? Viele Grüße Sylvia


Inga Trapani

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Hallo Tascha, ich glaube nicht, dass ein Kind permanent wahnsinnig aufregende und teure Freizeitaktivitäten benötigt. Aber ich glaube schon, dass es für Kinder etwas besonderes ist, wenn sie mit den Eltern einen Ausflug machen. Wir haben gerade in Coronazeiten festgestellt, wie viel man mit wenig Aufwand auch außerhalb der eigenen vier Wände unternehmen kann. Wir waren z.B. oft mit einer großen Becherlupe zusammen im Wald unterwegs - da staunt man selbst als Erwachsener, was es dort alles zu entdecken gibt. Ganz wichtig ist dabei für zu unseren Sohn natürlich das Picknick, das nehmen wir immer selbst mit :-). Kinder saugen solche Erfahrungen in sich auf und lernen dabei unglaublich viel. Vielleicht macht euch doch auch ab und an ein Besuch im Tierpark Spaß, auch für dich ist das mal ein Tapetenwechsel. Bei uns gibt es in der Nähe einen Tierpark mit Spielplatz, da merke ich immer, wie schnell Kinder Kontakt zu anderen bekommen. Oder wir sind schon Mal mit dem Bus in die nächste Stadt gefahren und sind einfach Mal bummeln gegangen und ein Eis essen - da wir ländlich wohnen, ist das immer ein Highlight. Mach es dir nicht selbst zu schwer, es muss ja keine Nordpolexpedition werden. Pack für beide Kinder Wechselsachen ein und was zu essen (für die Kleine tut's dann doch auch Mal ein Gläschen) und los geht's!


MarcelineCH

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Ich sehe es ähnlich wie meine Vorschreiberin. Viele kleinere, Halbtagesausflüge sind auch mit Kleinkind + Baby sehr gut möglich. Z.B. im Freibad war unser Baby diesen Sommer immer dabei. Es gibt vieles zu sehen und zu entdecken, da sind die Kinder meiner Erfahrung nach meistens zufrieden. Wohnt ihr denn in einer Stadt? Manchmal gibt es auch Elternvereine, die Treffen oder Ausflüge in der Gruppe anbieten. Wünsche euch viel Spass dabei.


sunshine59

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Es muss doch nicht das richtige Schwimmbad oder Tropical Island sein sondern einfach im Sommer das Freibad oder der Badesee. Am besten direkt am Spielplatz oder Kleinkind-Badebereich. Wenn du es dir nicht allein zutraust, was absolut verstehen kann, dann frag doch eine Freundin oder gute Nachbarin ob sie vielleicht mitkommen will. Aber nicht als Kinderbetreuung sondern einfach so mitkommen bzw damit du einen Erwachsenen zum quatschen hast. Das Mitaufpassen passiert meist nebenbei mit. Kleiner Tierpark, nicht Zoo, ist auch für Einjährige total interessant. Nach dem ersten Male wird es für dich auch bestimmt entspannter ablaufen, weil du weist wie beide Kinder da reagieren. Kleine Stadtteilfeste (meist nicht all zu groß-bei uns) sind für alle was tolles und spannendes. Kinderfeste von Stadt und/oder Kirche oder in Gartenvereinen. Es muss doch nicht jede Woche irgendwas Ausgefallenes sein. Schau mal in der Zeitung (meist kostenlose Stadtblätter) oder Homepage deiner Stadt/Ort. Da wirst du bestimmt fündig.


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