Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Motzphase oder was ist das? (ziemlich lang)

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Motzphase oder was ist das? (ziemlich lang)

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Hallo Frau Schuster, heute brauche ich mal Ihren Rat. Meine Tochter entwickelt momentan immer stärker eine Art, wo ich nicht weiß wie ich reagieren soll. Sobald ihr etwas oder jemand nicht paßt, spricht sie nicht mehr. z.B. heute morgen. Wir nehmen morgens immer eine Freundin mit in den Kindergarten. Louella ist völlig normal, bis Nicole in das Auto einsteigt. Ich sehe dann schon an ihrem Gesicht - das war s wieder. Sie spricht nicht, gibt keine Antwort. Im KG angekommen steigen sie aus. L. bleibt stehen und will plötzlich von mir getragen werden, was ich verneine. Sie kann doch nicht immer meine ganze Aufmerksamkeit haben. Somit geht es schreiend in den KG. Dort setzt sich das Gemotze dann fort. Sie gibt keinem Antwort. Heute morgen sagte dann ein Kind zu mir "Das macht sie immer so". Das hat mich doch sehr erschrocken und mich veranlaßt Ihnen zu schreiben. Ich möchte doch nicht, dass sie sich zum Aussenseiter entwickelt. Auch wenn Kinder bei uns sind, sobald ihr etwas nicht paßt, spricht sie nicht mehr. Auch auf fremde Situationen reagiert sie so. z.B. Arztbesuche. Freiwillig läßt sie sich nicht anfassen, spricht nicht. Vermutlich ist das eine Art Unsicherheit. Ich habe schon Bücher besorgt und auch mit ihr oft darüber gesprochen. Ich habe eher das Gefühl, dass es schlimmer wird. Für Ihren Tipp im voraus 1000 Dank! Gabi


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Hallo Gabi Ihrer Beschreibung nach vermute auch ich hinter Louellas Verhalten eine Unsicherheit und eine Art Eifersucht. Sie kann es scheinbar nicht ertragen, dass Sie ihr nicht immer und ausschließlich zur Verfügung stehen. Gehen Sie doch mal auf ihr Bedürfnis betont übertrieben ein: Bedauern Sie sie überschwänglich, wenn Nicole zu Ihnen in den Wagen steigt, dass sie ja nun nicht mehr ganz allein Ihre Aufmerksamkeit hat. Tragen Sie sie wie ein "kleines hilfloses Baby" in die Einrichtung und behandeln Sie sie entsprechend. Sie wird sicherlich bald darauf verzichten wollen, weil ihr die Tatsache, wieder ein Baby zu sein, mißfallen wird. Gehen Sie bei Arztbesuchen ähnlich vor, indem Sie sie darüber informieren, dass sie sich entweder wie ein großes Mädchen verhält oder aber wie ein Baby behandelt werden muß. Halten Sie dort aber bitte ihre Hand, damit sie sich in Ihrer unmittelbaren Nähe sicherer fühlen kann. Viel Erfolg und: erholsames Wochenende!


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