Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Mitschülerin ängstigt mit Besitzanspruch und Dominanz

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Mitschülerin ängstigt mit Besitzanspruch und Dominanz

LieschenHH

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Guten Tag, wir haben ein seltsames Problem: Meine Tochter ist fast 9 und geht jetzt in die dritte Klasse. Seit etwa einem halben Jahr treten mit einer Mitschülerin massive Probleme auf. Anfangs war es wohl eine Freundschaft, in deren Verlauf die gleichaltrige Mitschülerin aber ein enorm dominantes Verhalten an den Tag legte. Meine Tochter durfte plötzlich keine anderen Freunde mehr haben, mit niemand anderem spielen. Wer es trotzdem versuchte, bekam buchstäblich eins auf die Finger. Was gespielt wurde und wer welche Rolle dabei übernahm, wurde ebenfalls von diesem Mädchen bestimmt. Und wenn sich jemand dagegen wehrte, wurde psychisch erpresst, insbesondere bei meiner Tochter, die das genaue Gegenteil ist. Sensibel, einfühlsam.... Deshalb schafft sie es auch nicht, sich dagegen zu wehren. Sie möchte diese Mitschülerin nicht verletzen! Aber sie will wieder "frei" sein. Das ist doch furchtbar! Ich habe das alles erst erfahren, nachdem ich die wiederholt in der Schule aufgetretenen Bauchschmerzen und das ständige Abholen von dort nachdrücklich hinterfragt habe. In der Folge wandte ich mich auch an die Klassenlehrerin, die das betroffene Mädchen schon gut einschätzen konnte und die Problemlage ein wenig kannte, wenn auch nicht in vollem Ausmaß. Die beiden wurden auseinander gesetzt. Es gab Gespräche, einzeln und miteinander. Eine Weile ging es gut. Dann wurde wieder mal eine neue Sitzordnung ausgerufen und dieses dominante Mädchen setzte sich erneut unaufgefordert neben meine Tochter. So begann das Drama erneut. Die gesamte Ferienzeit war von diesem Thema überschattet. Heute nun der erste Schultag: Die Klassenlehrerin, die ich vorab informiert hatte, war nicht da. Das dominante Mädchen saß freudig auf dem Platz neben meiner Tochter, die diesen nicht einnahm, sondern weinte und weinte.... Eine andere Mitschülerin bot ihren Platz zum Tausch an. Aber eine dauerhafte Lösung ist das ja nicht. Nächste Woche ist nun auch noch die erste Klassenfahrt. Und wie es sich derzeit darstellt, habe ich große Sorge, dass das problemfrei abläuft... Auch ich bekomme Angst vor dem aggressiven Potenzial dieses Kindes. Was kann man denn bloß machen? Die anderen Eltern sind übrigens informiert, das Mädchen hatte über ihr defizitäres Sozialverhalten sogar eine Bemerkung im Zeugnis. Ich bin echt ratlos... Viele Grüße, LieschenHH


Sylvia Ubbens

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Liebe LieschenHH, sprechen Sie noch einmal mit der Klassenlehrerin. Sprechen Sie darüber, wie es Ihrer Tochter mit dem Mädchen geht. Fragen Sie nach Möglichkeiten, die die Klassenlehrerin in dieser Hinsicht sieht. Wie wird in Zukunft mit der Situation umgegangen? Bleiben Sie im engen Austausch. Viele Grüße Sylvia


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