Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Miterziehung durch Schwiegermutter, vorsicht lang

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Miterziehung durch Schwiegermutter, vorsicht lang

Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Schuster, ich habe ein Problem mit den Erziehungsversuchen meiner Schwiegermutter und weiß nicht mehr, wie ich mich verhalten soll. Meine Tochter Annalena wird Ende Mai 3 Jahre und ist ein sehr neugieriges und aufgewecktes Kind, bekommt sehr viel mit und merkt sich auch sehr viel und versucht uns schon gut auszutricksen. Meine Schwiegermutter liebt ihr Enkelkind über alles, kann aber einfach nicht akzeptieren, daß wir als Eltern andere Vorstellungen von Erziehung haben als sie. Ich erwarte nicht von ihr, daß sie alles macht wie wir als Eltern, und als Oma darf sie Annalena auch verwöhnen. Aber in meinem Besein erwarte ich, daß von uns als Eltern aufgestellte Regeln eingehalten werden, und dies kann meine Schwiegermutter einfach nicht akzeptieren. Das sind für mich so bedeutende Dinge, daß meine Tochter nicht angelogen wird. Sie erzählt meiner Tochter vor dem Mittagschlaf, daß sie nachher noch da ist, obwohl sie schon fest geplant hatte, in den nächsten Minuten nach Hause zu fahren. Oder sie verspricht Besuche am nächsten Tag, obwohl wir diese nicht geplant haben. Hinter begründet sie diese Lüge immer damit, daß Annalena sowas ja während der Zeit vergißt. Sie droht meiner Tochter für bestimmte Sachen einen Klaps an, obwohl wir Schläge und auch Klapse strikt ablehnen. Spreche ich sie darauf an, rechtfertigt sie sich damit, daß sie Annalena niiiieee schlagen würde, obwohl sie mir des öfteren immer wieder sagt, daß Annalena hin und wieder einen Klaps kriegen müßte. Mein Argument, daß man sich mit leeren Drohungen nur unglaubwürdig macht, schlägt sie in den Wind. Ein andermal war sie mit Annalena allein auf dem Spielplatz. Da sie ein paar Tage vorher gerade heftig mit mir disskutiert hatte, daß ich meinem zappelnden satten Kind am Familientisch ein paar auf die Finger zu geben hätte, sagte ich ihr, daß wir nach dem Spielplatz zu Hause als Familie Abendbrot machen wollen und sie ihr bitte vorher keines ihrer Brote geben solle. Kurz danach erzählte mir Schwiegermutter ganz stolz (natürlich im Beisein meiner Tochter), daß Annalena 2 ihrer Brote aufgegessen hätte. Letztens hat Schwiegermutter Annalena genau vor dem Mittagschlaf eine Großpackung Smaties geschenkt. Da Annalena übermüdet war, war sie etwas quenglig. Schwiegermutter hatte nichts besseres zu tun, als ihr in meinem Beisein vorzuschlagen, die Smaties doch mit neben ihr Bett zu nehmen. Ich habe ihr hinterher zu verstehen gegeben, daß ich solche Aktionen in meinem Beisein nicht wünsche. Auch daß ich sowas nicht so eng sehe, wenn sie als Oma mit Annalena allein großzügiger ist. Ich versuche auch, ihr meine Ansichten zu begründen und zu erklären. Aber solche Gespräche bringen nur noch Frust und keine Erfolge. Schwiegermutter fragt mich inzwischen wegen jeder Kleinigkeit (darf Annalena was trinken, dürfen wir wirklich spazieren gehen), aber bei mir wichtigen Sachen entscheidet sie über meinen Kopf weg oder sie schafft schon fast Tatsachen, bevor sie fragt. Sie stellt Annalena z.B. Sachen vor die Nase und fragt erst mich danach, ob Annalena das Essen dürfe. Ich fühle mich dann dermaßen in die Enge getrieben, weil ich entweder vor meiner Tochter unsere Familienregeln mißachten muß oder Oma offen wiedersprechen und hinterher für meine Tochter der "Spielverderber" bin. Inzwischen ist die Stimmmung so gereizt, daß ich total hilflos bin. Schwiegermutter hat nach diesem "versüßten Mittagschlaf" auf dem Heimweg geheult. Ich würde ja nur rummeckern. Mein Mann versteht meine Probleme, erwartet aber von mir auch immer Rücksichtnahme auf seine Mutter, die sich ja sooo auf ihr Enkelkind freut (sie sieht es teilweise wöchentlich)und der es sonst nicht so gut geht. Und er sieht keinen Sinn darin, noch einmal mit seiner Mutter über dieses Problem zu reden, weil sie sich sowieso nicht ändern wird. Er versucht jetzt, daß er seine Eltern eher ohne mich trifft. Mit dieser Lösung kann ich mich aber auch nicht anfreunden, zumal ich Annalena ja auch die Oma nicht vorenthalten möchte. Und da ich voll berufstätig bin, ist die gemeinsame Zeit besonders kostbar für uns. Außerdem fällt es mir immer schwerer, Annalena alleine zur Oma zu lassen, weil ich mir nicht mehr sicher bin, ob meine Schwiegermutter unsere Erziehungsregeln wirklich nicht versteht oder mich bewußt provozieren will. Wie soll ich mich verhalten bzw. was kann ich noch machen, um Annalena die Besuche von und bei Oma in friedlicher Stimmung zu erhalten? Vielen Dank sagt Antje


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Hallo Antje In einem Punkt und nach Ihren bisherigen Versuchen muß ich Ihrem Mann Recht geben: Ihre Schwiegermutter werden sie kaum noch ändern können! Versuchen Sie darum, sich Ihrer Tochter gegenüber mit Ihrer eigenen Vorstellung von Erziehung konsequent durchzusetzen. Mit 3 Jahren wird sie ganz bestimmt schon verstehen, dass die Oma manche Dinge anders als Sie sieht und macht, aber dass Sie Annalenas Mutter sind und möchten, dass Ihre Tochter sich nach den Vorstellungen der eigenen, kleinen Kernfamilie richtet. Erklären Sie ihr liebevoll lächelnd -evtl. im Beisein Ihrer Schwiegermutter-, dass die Oma manchmal Märchenstunde hat, weil es ihr Spaß macht Märchen zu erzählen.- Bitten Sie sie, immer erst nachzufragen, ob sie das angebotene Brot, Bonbon usw. von Oma oder auch von anderen Personen annehmen und/oder essen darf, weil nur Sie oder der Papa wissen, was wirklich gut für Annalena ist. Informieren Sie Ihre Tochter aber auch darüber, dass Sie ihr die von Oma angebotenen oder geschenkten Dinge nicht ganz beiseite legen, sondern für Annalena aufheben um sie ihr zu geeigneter Zeit zu geben. Erklären Sie der Schwie.-Mu., dass Annalena sich viel länger freuen kann, wenn sie nach einem Einkauf z.B. ein kleines Büchlein, Buntstifte, Knete, Luftballons oder etwas Hübsches zum Anziehen von Oma bekommt, da sie es in ihr Zimmer stellen, bzw. anziehen kann und dann immer an Oma denkt, während Schokolade zwar dankbar angenommen, aufgegessen und dann vergessen wird.- Ggf. sollten Sie die Besuche von und bei Oma ein wenig einschränken, was sich bestimmt sowieso bald von selbst ergibt, da Annalena zunehmend das Bedürfnis haben wird sich mit ca. gleichaltrigen Kindern zu treffen und zu vergleichen. Friedliches Wochenende und: bis bald?


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... mir geht es leider nicht besser! Meine Schwiegermutter stellt mich auch immer häufiger als "Spassbremse" dar. Ich achte auch sehr daraf, dass wir als Familie am Tisch gemeinsam essen doch vor dem Abendbrot waren wir im Supermarkt und Oma fragt: was kann ich meinem Schatz denn mal kaufen? Schokolade? Darf ich ihm Schokolade kaufen? - Nicht vor dem Abendbrot! - Nein Schatz, Mama verbietet es, tut mir leid... Ich könnte manchmal platzen vor Wut, sie macht die Dinge ähnlich wie Deine. Das lezte Mal war ich so sauer, da habe ich ihr klar gemacht, wenn sie mir so in den Rücken fällt und sich nur als gute Fee aufspielen möchte, werde ich die Besuche bei und von Oma reduzieren. Ich konnte einfach nicht mehr, wir haben ständig diskussionen, aber es ändert sich einfach nichts, leider... LG Salome


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Hallo! Bei uns ist das schon jetzt so (mein Sohn ist erst acht Monate) und war von Anfang an so. Als er neugeboren war und ich ihn in den ersten Wochen am liebsten gar nciht aus den Armen gegeben hätte, war ich bereits die klammernde Glucke, die die lieeeeben Omis nicht an ihr Enkelchen lässt. Meine Mutter u n d meine Schwiegermutter sind in der Hinsicht genau gleich. Inzwischen wird genau beobachtet, was ich mache: Ob ich hinterhergehe, wenn die Oma den Kleinen wegträgt oder ob ich sitzenbleibe, ob ich Oma mit Baby alleine spazierengehen lasse, ob ich es zulasse, dass sie ihm Tee und Saft geben, oder auch Brezel und Nudeln, und so weiter. In die Rolle der übelnehmenden und vergrätzten Mutter, die weder den Omis noch dem Baby was gönnt, bin ich sehr schnell geraten. Aber ich sag Euch was: Es ist mir egal. Schließlich geht es nciht um das Wohlergehen der Omas, sondern um das meines Kindes. Meine Erziehungsvorstellungen stehen im Vordergrund. Basta. Wenns sein muss, lege ich mich mit jedem an, der sie untergraben will. Besagte Schwiegermutter durfte meinen Mann ja auch nach ihrer Facon erziehen. Oder sollte da meine Uroma...??? ;)) Was ich aber dazu sagen muss: Wir wohnen ziemlich weit weg von Eltern und Schwiegereltern, Kurzbesuche sind da nicht drin. Das macht das Ganze, finde ich, ein bisschen einfacher. Gruß


Mitglied inaktiv

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O Gott, wer kennt das nicht. Meine Schwiegereltern machen die gleichen Aktionen. Essen vor die kinder hinstellen und dann fragen ob sie es essen dürfen. Oder ihnen in der Küche heimlich Schokolade zu stecken, weil ich ja so eine Rabenmutter bin und ihnen keine gib. Aber meine Tochte rist inzwischen so weit, daß sie weiß, daß ich solche Sachen nicht will und kommtimmmer angerannt und frägt ob sie daß auch darf. Ich freu mich und meine Schwiegereltern finden das garnicht lustig*g*. Aber man kann es nur akzeptieren oder den Kontakt abbrechen oder auf ein Minimum reduzieren, was wir gemacht haben. LG Vera


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