userhexe
Hallo Frau Schuster, meine Kinder waren letztes Wochenende eine Nacht bei meinen Schwiegereltern. Sie übernachten beide gerne bei Ihnen und wollen auch gar nicht mehr nach Hause wenn wir sie holen möchten. Umso erstaunter war ich als mich mein Sohn (5) am Sonntag total aufgelöst angerufen hat. Er konnte kaum sprechen. Alles was er sagen konnte war "ich will nach Hause" und ich habe gehört dass er kurz davor war zu weinen. Wir sind sofort los gefahren und als wir da waren ging es ihm wieder besser. Wie ich dann erfahren habe, haben sie einen Spaziergang gemacht und sind am Friedhof vorbei gekommen. Mein Schwiegervater konnte es nicht lassen und ist mit ihm auf den Friedhof gegangen und hat ihm erzählt dass da die Toten vergraben sind. Seit dem redet mein Sohn ständig vom Friedhof und vom Sterben und wann mein Mann und ich auf den Friedhof kommen, dass er Angst hat. Dabei ist er immer kurz davor zu weinen. Ich versuche im so gut wie möglich zu erklären dass wir noch sehr viel Zeit haben und dass Menschen sehr alt werden können. Aber ich merke dass ihn dieses Thema sehr traurig macht und er jedesmal versucht nicht zu weinen. Das tut mir selbst auch weh weil ich mein Kind in diesem Alter noch nicht mit diesem Thema konfrontieren wollte. Meine Tochter (3) hat das alles glücklicherweise noch gar nicht wirklich verstanden. Wenn es wenigstens einen Bezug zwischen einem verstorbenen auf dem Friedhof und meinem Sohn gegeben hätte, dann hätte ich es ja noch verstanden. Aber mein Sohn hat noch nicht erlebt dass jemand aus unserer Familie gestorben ist an den er sich richtig erinnern kann. Ich bin ziemlich angefressen dass mein Sohn sich jetzt jeden Tag ohne wirklichen Grund damit auseinandersetzen muss. Es hätte meiner Meinung (noch) nicht sein müssen. Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Entschuldigung dass es so lang geworden ist. War nicht meine Absicht. Vielen Dank im Voraus! LG Stefanie
Christiane Schuster
Hallo Stefanie Da Sie dieses Ereignis nun nicht mehr rückgängig machen können empfehle ich Ihnen Ihren Sohn kindgerecht darüber zu informieren, dass es sich bei einem Friedhof um eine Gedenkstätte handelt: Dort denkt man ganz besonders an Menschen, die nicht mehr leben, die man nicht mehr sehen und mit Denen man nicht mehr von Angesicht zu Angesicht sprechen, aber an sie denken, ihnen Blumen hinstellen, ein Bild malen o.Ä. kann. Gehen Sie dann möglichst selbst mit ihm an der Hand auf einen Friedhof um Ihre Infos glaubwürdig werden zu lassen. Berücksichtigen Sie bitte, dass Ihr Schwiegervater ganz bestimmt seinen Enkel mit diesem Friedhofs-Besuch nicht erschrecken wollte. Für ihn wird diese Stätte nichts Erschreckendes haben und in seiner Jugend haben Kinder unkritisch und "blind" den Erwachsenen zugehört.- Ihnen und Ihrer Familie wünsche ich ein Friedliches Weihnachten und gemütliche Feiertage. Bis bald?
Die letzten 10 Beiträge
- Alles Gute!
- Mein Sohn 2,5 Jahre lehnt mich seit einem Jahr ab
- Umgang mit Schwiegermutter
- Kind möchte nach knapp 2 Monaten immer noch ungern in den Kindergarten
- Zu meiner Frage am 22.10.
- Trennungsangst - Eingewöhnung Kinderkrippe verschieben?
- Er hört gar nicht mehr auf mich
- Uneinigkeit zwischen Papa und Mama: Wie am besten bei Wutanfällen reagieren (2 Jahre)?
- Kind 12M wirft alles auf den Boden
- Papa nicht ernst nehmen