Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Mit 180 auf die Palme...

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Mit 180 auf die Palme...

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Frau Schuster, unsere Tochter ist drei und testet momentan ihre Grenzen extrem aus. Ich weiß, dass das altersüblich ist und versuche, gelassen und mit freundlicher Konsequenz zu reagieren. Momentan verwandle ich mich aber täglich einmal in ein kreischendes Mutter-Monster, weil es mir einfach zuviel wird. Typisches Beispiel von heute: Meine Tochter und ich stehen gutgelaunt auf. Beim Anziehen fragt sie mich, ob sie zum Frühstück Kakao haben darf. Ich sage "heute lieber nicht", weil sie gestern und vorgestern Kakao hatte und außerdem auch noch Süßigkeiten beim Einkaufen geschenkt bekam. Sie weiß, dass zuviel Süßes schlecht für die Zähne ist und dass wir deshalb nicht täglich Kakao trinken, sondern meist lieber Milch. Ihre Reaktion heute: Luft holen, loskreischen, damit eine Viertelstunde nicht aufhören. Wenn sie absichtlich schrill kreischt, muss sie in ein anderes Zimmer gehen. Ich sage ihr dann ruhig, dass mir das hier zu laut ist und sie deshalb rausgehen muss. Im anderen Zimmer kreischt sie endlos weiter. Alle paar Minuten mache ich Versöhnungsangebote und frage, ob sie jetzt wieder zu mir hereinkommen möchte, sie müsse dann aber aufhören, so laut zu schreien. Alles ohne Erfolg, sie kommt raus und kreischt nach drei Sekunden weiter. Wieder rein ins andere Zimmer, selbes Spiel von vorn. Dann ist irgendwann endlich mal 20 Minuten Frieden, bis sie ihren Willen in einer anderen Kleinigkeit nicht durchsetzen kann, und schon kreischt sie wieder los. Das geht jetzt schon seit einigen Wochen so, Anlass beliebig. Ich kann in solchen Situationen einfach nicht mehr, weil das Gekreische mir fürchterlich an den Nerven zerrt, und ich schreie dann - alle guten Vorsätze über Bord schmeißend - ebenfalls laut los. Hinterher habe ich schreckliche Schuldgefühle, weil ich weiß, dass ich in meiner Wut für unsere Tochter natürlich sehr furchteinflößend wirken muss, weil ich mich nicht mehr unter Kontrolle habe und wahrscheinlich ein ziemlich schreckliches und verzerrtes Gesicht mache. Sie weint dann und streckt ihre Ärmchen nach mir aus, damit ich sie tröste und wir uns wieder versöhnen. Dann fühle ich mich erst richtig mies. Da ich von Natur aus nicht die Geduldigste bin und mir so ein Wutanfall inzwischen täglich passiert, bin ich ganz ratlos. Ich habe mir sogar an die Kühlschranktür die Grundregeln des aus den USA stammenden Continuum-Konzepts geheftet (wo es im Prinzip um gelassene Mütter und bei den Kindern um Lernen aus Konsequenzen geht, statt aus Strafe). Es gelingt mir oft, danach zu handeln und ich entschärfe viele Trotz-Situationen. Aber manchmal kann ich meine Wünsche eben nicht in neutralem Ton vortragen oder ganz gelassen auf den Trotz-Terror reagieren. Und auch wenn ich neun Mal am Tag gut reagiere, macht mich das zehnte Mal, wo ich platze, so fertig, dass ich den ganzen Tag für verloren halte. Haben Sie einen Tip für mich, oder einen Anhaltspunkt, den ich bisher vielleicht übersehen habe? Danke für Ihre Antwort, Gabi


Beitrag melden

Hallo Gabi Kreischt Ihre Tochter das nächste Mal wieder provozierend, fragen Sie sie doch mal, ob sie weiß, wie sich Das anhört und kreischen Sie dann zurück.- Vor Erstaunen wird ihr bestimmt der Mund offenstehen, aber kein Ton mehr herauskommen.- Erklären Sie ihr dann, dass es doch viel schöner wäre, wenn sie ein Lied singen würde, sobald sie ärgerlich wird. Dann wissen Sie Bescheid und singen "einfach" mit oder nehmen Sie in den Arm um sie zu trösten.- Auf die Reaktion bin ich gespannt!- Viel Erfolg und: bis bald?


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

... das muß ich glatt mal ausprobieren *lach*, mal sehen, was mein Kreischmonster dazu meint ;-) LG, Silke


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Nina und die drei Jungs


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

lll


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.