Mitglied inaktiv
Liebe Frau Schuster, unser Timothy ist jetzt 14 Monate alt. Seit seinem 6. Monat gehe ich halbtags wieder arbeiten, dann ist er bei meinen Eltern (wir wohnen in einem Haus) oder mein Mann ist zu Hause (er arbeitet im Schichtbetrieb). Das klappt alles wunderbar. Timothy ist sehr unkompliziert. Er ist gern bei seinem Papa, und mit Oma und Opa spielen ist auch toll. Wenn ich dann am Wochenende morgens für ihn da bin, geniesst er auch das. Einerseits ist ja alles gut und schön, aber ich mache mir Gedanken, daß er eigentlich immer im Mittelpunkt steht. Bei meinen Eltern dreht sich alles um ihn. Wenn Timothy dort ist, macht meine Mutter nicht mal etwas im Haushalt wie sonst, und läßt ihn zuschauen, sondern putzt nachmittags, um vormittags ausschließlich für Timo dazusein. Das selbe gilt für meinen Mann: ist Papa zu Hause, heißt es spielen, toben und ununterbrochen Action. Ich muß sagen, daß Timo sich noch nie allein beschäftigen wollte. Aber ist es richtig, dem Bedürfnis nach Nähe und Unterhaltung uneingeschränkt nachzugeben? Leider haben wir keine Bekannten mit anderen kleinen Kindern, so daß Timo es nicht kennt, mal irgendwen zu besuchen und mit einem anderen Kind zu spielen und nicht im Mittelpunkt zu stehen. Wenn wir Freundinnen von mir besuchen, dreht sich wieder alles um ihn. Ich habe schon darüber nachgedacht, ihn vielleicht ein mal die Woche nachmittags zu einer Tagesmutti mit anderen Kindern zu geben. Dann kann er ja nicht im Mittelpunkt stehen. Allerdings fremdelt Timo im Moment sehr stark. Würde ich ihn dann überfordern? Bitte geben Sie mir einen Rat. Vielleicht mache ich mir ja auch zu viele Gedanken, und es ist normal, daß ein Kind in dem Alter so viel Aufmerksamkeit bekommt. Liebe Grüße Bea
Christiane Schuster
Hallo Bea Es ist sehr wichtig für ein Kleinkind, dass es auch lernt, dass nicht nur man selbst Wünsche und Bedürfnisse hat, die befriedigt werden wollen. Dieses Lernen kann Ihr Sohn durchaus auch erfahren, wenn es ständig Jemanden gibt, der sich mit ihm beschäftigt. Timo kann z.B. als konkrete Beschäftigungsaufgabe einen Duplo-Turm bauen, der dann mit viel Spaß gemeinsam umgeworfen wird; oder er kann den Tisch vorbereiten, an dem anschließend gemeinsam gemalt wird. So lernt er nach und nach auch Dinge eigenständig zu erledigen. Schön wär`s natürlich, wenn Sie ihm ein Zusammentreffen mit einigen Kindern seines Alters ermöglichen könnten. Vielleicht ist es ja der Oma im Wechsel mit dem Papa möglich, einen Schwimm-Kurs oder eine andere Eltern-Kind-Gruppe zu besuchen um erste Erfahrungen mit Gleichaltrigen machen zu können? Mit der Aufnahme bei einer Tagesmutter sollten Sie noch ca. 2-3Mon. warten, damit die Phase des Fremdelns halbwegs oder ganz abgeschlossen ist. In der Nähe seiner vertrautesten Bezugspersonen aber wird es Timo bestimmt Spaß machen mit anderen Kindern zu singen, spielen, basteln, usw. Gleichzeitig erhalten Papa oder Oma/Opa neue Anregungen, um Ihren Sonnenschein auch zu Hause sinnvoll zu beschäftigen. Liebe Grüße und: bis bald?
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