Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

menschenscheu

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: menschenscheu

Mitglied inaktiv

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meine tochter (5 monate) ist sehr sensibel und sie reagiert sehr heftig auf fremde menschen (schreit hysterisch) sie mochte fremde menschen von anfang an nicht besonders aber ihr verhalten wird immer heftiger sie war bei ihrer geburt sehr zart (2400g) und ich habe ihr und mir die ersten 3 - 4 wochen ruhe gegönnt d.h. ich habe die verwandschaft gebeten von besuch abzusehen und bin mit ihr auch nirgends hingegangen. da es sehr heiss war stand sie am morgen und am abend wenn es kühler wurde auf der terasse erst mit 8 wochen bin ich mit ihr zu einer geburtstagsfeier gegangen die ich auch nach 1 std wieder verlies da sich das kind nicht beruhigen wollte man wirft mir jetzt vor ich hätte sie durch mein ábschotten´menschenscheu gemacht wäre es wichtig gewesen mit ihr von anfang an überall hinzugehen ?? da ich in ein paar jahren noch ein weiteres kind wünsche möchte ich wissen ob mein verhalten falsch war vielen dank für ihren rat birgit


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Hallo Birgit Ihr natürlicher Mutterinstinkt hat Ihnen gesagt, dass Ihre Tochter Ruhe braucht, die Sie ihr dann auch gegönnt haben! Daran ist gar nichts falsch, da Sie Ihrer Tochter auf diese Weise ermöglichten, besonders Sie, Ihre Stimme, Gestik und Handlungsweise kennenzulernen um besonders zu Ihnen ein sehr starkes Vertrauen aufbauen zu können. Lassen Sie sich bitte kein schlechtes Gewissen einreden und handeln Sie auch nach Ihrer nächsten Schwangerschaft so, wie Sie es und nicht, wie die Anderen es für richtig halten!- Um es Ihrer Tochter nun zu erleichtern, dass sie auch andere Personen nicht mehr allzu ängstlich als Fremde betrachtet, rate ich Ihnen zu Bea`s Tipps, denen ich mich voll anschließen kann. Die ersten "Fremd-Kontakte" lassen sich bestimmt besonders gut ertragen, wenn man ganz nah bei der bislang vertrautesten Bezugsperson sein kann. Deshlab rate ich Ihnen, Ihre Tochter im Tragetuch zu tragen oder rechtzeitig auf den Arm zu nehmen, bevor andere Personen sich ihr nähern. Je häufiger sie Jemanden sieht, umso vertrauter werden ihr auch dessen Mimik, Gestik, Handlungsweise usw., sodaß sie ihre Scheu zunehmend ablegen wird. Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo Birgit, mit fünf Monaten ist ja noch nicht aller Tage Abend :-) Es wäre Unsinn, jetzt schon über "Erziehungsfehler" und Versäumnisse nachzudenken, denn solche liegen ja nicht vor. Du bist eine gute Mutter, sonst würdest Du Dir solche Gedanken gar nicht machen. Ich kann gut verstehen, dass Du Deine zierliche Kleine erstmal ein wenig beschützen und in Watte packen wolltest. Es ist ja auch jetzt gar nicht mehr wichtig, wie Du es in der Vergangenheit gehandhabt hast. Sondern dass Du nun, wo Deine Tochter nicht mehr so zerbrechlich ist, sie einfach mehr im Umgang mit Menschen "trainierst". Nimm sie wirklich im Alltag viel zu anderen mit oder lade andere Mütter ein. Geh mit ihr in eine Krabbelgruppe, sie ist jetzt im richtigen Alter dafür. Die ersten Besuche bei Fremden und von Fremden würde ich vielleicht noch kurz halten, damit sich das eventuelle Weinen in Grenzen hält. Nimm sie z.B. mit, wenn der Briefträger an der Tür klingelt. Wenn Du kurz bei der Nachbarin etwas fragen möchtest. Wenn Du einen kleinen Einkauf in der Nachbarschaft erledigst usw. Je mehr andere Menschen zum Alltag Deiner Tochter gehören, desto selbstverständlicher werden sie für sie werden. Es kann sein, dass sie auch bei häufigem Menschenkontakt immer noch nicht besonders gern mag, wenn Fremde ihr zu nahe kommen, was völlig okay ist. Meine Tochter mochte das auch nie und hat dann immer gefremdelt, obwohl ich sie von Anfang an fast überallhin mitgenommen habe. Aber die übermäßige Scheu mit Weinen und Schreien etc. wird bei Deiner Tochter sicher bald verschwinden, keine Sorge! Liebe Grüße, Bea


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