Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Meine Tochter.....

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Meine Tochter.....

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Hallo, ich habe hier schon öfters Fragen gestellt, da ich mit meiner mittleren tochter immerwieder in schwierige Phasen komme.. Ich habe 3 Kinder: 1 Sohn - 6 Jahre alt, 2 Töchter 4 und 1 Jahr alt. Mein Sohn ist ein sehr ruhiges sensibles und einfaches Kind, meine mittlere ist schon immer eine Kämpferin in allem, bei meiner jüngsten weiß ich noch nicht in welche Richtung sie schlägt. Meine mittlere Tochter ist jedenfalls schon immer etwas schwieriger, sie wollte von anfang an immer mehr, als ihr alter zuließ und war so aber in allem sehr schnell, mit 3 monaten gerugelt mit 6 gekrabbelt mit 10 monate gelaufen, geredet etc..... Ich habe bei Ihr das Gefühl, dass Sie noch nie Ihr alter annehmen konnte, sie ist den anderen in Ihrem Alter schon immer weit voraus. Sie hat mit 18 monaten angefangen auf andere loszugehen, sie zu kratzen, zu drücken ganz fest etc. das war so mein 1. großes Problem mit Ihr. DAs hat sich dann irgenwann gelegt und heute ist sie zu kleineren Kindern- auch Ihrer Schwester gegenüber sehr lieb und hilfsbereit... .. Sie kann eine ganze süße und liebe sein ,aber sie kommt immerwieder in schwierige Phasen. Manchmal wenden wir auch ein Punktesystem an, bei denen sich die kids abends einen Aufkleber aussuchen dürfen, wenn sie besonders lieb waren und bei 10 gehen wir eisessen oder so.... meist funktioniert das auch recht gut... Im Moment allerdings ist sie manchmal sehr zickig und bockig - hält sich im kindi auch nicht an die Regeln und vor allem sie erzählt nur märchen, was mich im Moment am meisten beunruhigt. Ich muss sagen, dass sie durch Ihre Selbsständigkeit schnell überfordert wird. Im Kindi z.B. hat sie von Anfang an kaum Begleitung bekommen, weil sie alles gleich alleine gemacht hat und nun, da sie grenzüberschreitend wird, wird sie immer geschimpft... habe aber auch nun ein ernstes Gespräch mit dem Kindi geführt, dass ich einfach mehr Begleitung, mehr lob und weniger geschimpfe haben möchte für sie.... Ich weiss, aus eigener ERfahrung, dass man mit schimpfen bei Ihr nicht weiter kommt... Je lieber und verständnisvoller man zu ihr ist, desto zugänglicher wird sie. Jedenfalls ist ein Problem im Moment, dass Sie mir nur Märchen erzählt... Ich frage nur, was hast Du heute im Kindi gmacht und sie erzählt irgendwelche Dinge von denen ich weiss, dass es so nicht gewesen sein kann... auch anderen erzählt sie ständig märchen.... Wenn ich Sie dann frage, warum sie mir nicht die Wahrheit erzählt, weint sie und sagt, dass sie die Wahrheit vergessen hat und oft nicht weiss was wahr ist und was nicht... Sie sagte auch schon zu mir, dass sie" Liebsein" erst lernen müsste, weil sie immerweider vergisst wie man lieb ist. Ich habe manchmal das Gefühl, dass sie selbst soviele Gefühle Wut, TRauer Enttäuschung etc. in sich hat, dass sie nicht mehr weiss, was sie macht. vielleicht sind das die Situationen, in denen sie das vergisst... Aber mit den Märchen habe ich ihr schon so oft erklärt, dass ich keine hören will und immerwieder erzählt sie mir märchen, manchaml um sich rauszureden, manchmal aber auch grundlos.... Sie braucht gerade sehr viel Nähe, was ich Ihr auch gebe, wir versuchen auch dinge mit ihr alleine zu machen, aber manchmal bin echt enttäuscht wenn Sie mich wieder beschwindelt oder über die Stränge schlägt.... Wenn ich Sie aus dem Kindi hole, ist sie meistens sehr schlecht drauf oder auch total daneben, dass sie ewig weint, mir aber keinen sinnvollen Grund dafür nennen kann - ist das ein Zeichen, dass sie vim Kindi alltag überfordert ist? Entschuldigen Sie, dass ich soviel geschrieben habe... Ich dacht nur, so können sie sich vielleicht ein besseres Bild von Ihr machen. Ist das mit den Märchen noch im normalen Bereich? Was kann ich dagegen tun? Ich versuche mir immer zu sagen, dass sie ja erst 4 ist und eigentlich schon alles wie die großen macht... sollte ich Ihr dann soetwas zugestehen? Oder generel auf irgendwas besonders achten? Danke für Ihre antwort Liebe Grüße Jessman


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Hallo Ratsuchende Sie haben eigentlich schon selbst "den Nagel auf dem Kopf getroffen" mit Ihrer Beobachtung, dass Ihre Tochter sehr hohe Anforderungen an sich selbst stellt, weil sie sich an ihrem "großen" Bruder orientiert und ihn nachzuahmen versucht. Dabei überschätzt sie (und auch die Erzieherinnen) sich selbst und ärgert sich dann, sodass sie versucht, mit all` ihren bisherigen Erfahrungen die HELFENDE Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Da sie statt der Hilfe aber häufig zurechtgewiesen wird, mit z.B.: Das kannst du alleine; stell dich nicht so an; sei lieb;..., was wiederum zur Überforderung eines Kleinkindes und Mittleres von 3 Kindern (Sandwichkind) führt, flüchtet sich Ihre Tochter in Märchen, um sich selbst zu helfen und Unverstandenes zu verarbeiten. Bitte nehmen Sie ihr Verhalten ernst, ohne ihr Vorwürfe zu machen. Weisen Sie sie in konkreter Situation mit einem lächelnden Wissen liebevoll darauf hin, dass sie wohl gerade mal "Märchenstunde" hat, bitten Sie darum, ihr jetzt die Wahrheit zu erzählen und vereinbaren Sie mit ihr eine Tageszeit, während Der sie ausdrücklich "Märchenstunde" spielen darf und sie sogar mitspielen. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


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