Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Meine Tochter ist unberechenbar und unglücklich?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Meine Tochter ist unberechenbar und unglücklich?

HappyMum2014

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Hallo! Ich schreibe Ihnen, weil ich mit meiner Tochter nicht mehr umzugehen weiß. Kurz zu uns: Intakte Familie, Tochter ist 4 1/2 und einen Sohn haben wir, der 2 Jahre alt ist. Seit nem 3/4 Jahr fällt es uns intensiv auf und es wird immer schlimmer. Sie ist unberechenbar, oft schlecht gelaunt, sehr sehr undankbar und kann sich über vieles nicht mehr freuen zudem rastet sie wg Kleinigkeiten völlig aus. Beispiel: Freunde besuchen uns, bringen den Kindern Geschenke mit. Der Kleine bekommt ein Malbuch und ein kleines Feuerwehrauto, die Große ein Kartenspiel. Beide packen aus. Der Kleine hellauf begeistert, jetzt meine Tochter: "Och, wie doof, ich hasse Karten! Und außerdem hat Ben viel mehr bekommen! IMMER bekommt er viel mehr!" Und sie ist wütend. Beispiel: Bestes Sommerwetter, sie kommt an "Ich möchte Fernsehen!" Ich sage, dass es Sommer ist, wir alle draußen sind und es jetzt kein Fernsehen gibt. Sie fängt an zu betteln, danach zu diskussieren, schließlich sehr schnell zu weinen, gefolgt von schreien, kreischen, rennt wütend in ihr Zimmer, kanllt die Tür und schreit weiter extrem (bis sie fast kotzen muß). Wenn ich danach (also, wenn sie sich beruhigt hat) mit ihr darüber sprechen möchte, hört sie nicht zu. Sie ist genervt davon, dass ich mit ihr reden möchte.Manchmal geht sie auch einfach weg. Ich weiß nicht, wie ich mit ihr umgehen soll. Diese ganzen Situationen sind immer wieder, fast täglich. Sie fordert viel, was ich oft verneinen muß, das tut mir ja auch leid, aber sie möchte immer Dinge, die echt in dem Moment nicht gehen (Eis essen den ganzen Tag, Fernsehen bei bestem Wetter, ins Planschbecke 10 Minuten, bevor wir weg müssen usw). Ich überlege immer schon, ob ich den Wunsch nicht mal ermöglichen kann, ewige Absagen von Mama frustrieren, das verstehe ich ja, aber so oft geht es in dem Moment wirklich nicht. Dazu immer diese Unzufriedenheit und Undankbarkeit. Bei allem. Es ist nicht so, dass der Kleine bevorzugt wird. Auch er darf nicht alles, vor allem nicht mehr als die Große (darauf achtet sie penibel) Ich versuche wirklich, beiden gerecht zu werden, aber bei ihr ist es im Moment nicht möglich. Herzliche Grüße von einer traurigen aber auch irgendwie genervten Mami


Sylvia Ubbens

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Liebe HappyMum2014, Ihre Tochter ist nicht wirklich undankbar. Vielmehr ist sie sicherlich oft ein wenig eifersüchtig auf ihren Bruder. Somit ist das, was der Bruder bekommt, immer besser und das eigene Geschenk "blöd". Nehmen Sie Ihrer Tochter in den kommenden Monaten gerne mal ab, sich selbst eine Beschäftigung zu suchen. Machen Sie Spielvorschläge, die in die Jahreszeit und zu Ihrem Zeitfenster passen. So müssen Sie die Ideen Ihrer Tochter nicht immer abblocken. Haben Sie die Zeit, dann bieten Sie Ihrer Tochter gemeinsame Zeit an. Freuen Sie sich gemeinsam über ein tolles Buch, eine Kuscheleinheit oder ein Gesellschaftsspiel. Wenn Sie sich gemeinsam an etwas freuen, werden Sie entspannte Momente erleben und müssen (in dem Moment) nicht traurig oder genervt sein. Viele Grüße Sylvia


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