naomi1
Hallo! Ich bin total ratlos. Ich habe zwei Söhne im Alter von 2 und fast 4. Beide Jungs sind sehr wild und laut. Beide haben einen eigenen Kopf. Alles genauso wie ihre Eltern. Trotzdem will man sie erziehen und ich komme nicht an. Mein Mann und ich arbeiten beide vollzeit als Lehrer und sind oft gestresst und genervt, dennoch hole ich meine Kinder immer um drei aus dem Kindergarten und verbringe die Zeit bis zum Schlafengehen um sieben mit ihnen, wir machen Ausflüge, lesen oder spielen zusammen. Wir stellen häufig Regeln auf und versuchen sie durchzusetzen und in einigen Fällen klappt es. Es hat zwei Jahre gedauert, aber beide Jungs gehen jetzt ohne Geheule um sieben ins Bett, sind mit zwei kurzen Geschichten und ein Lied als Ritual zufrieden, Zähneputzen geht beim großen (endlich) ohne schreien und sie wissen diverse andere Dinge. Aber auf Aufforderungen unsererseits hören sie fast nie, bitten wir den Großen, etwas wegzuräumen, sagt er oft schlichtweg "nein", wenn wir von irgendwo nach Hause gehen müssen, schmeißt er sich (ja, der fast vierjährige) auf dem Boden und schreit rum. Jedes Unterbinden von Springen von der Fensterbank, Getränke mit Absicht ausschütten oder Wegrennen auf der Straße funktioniert nur (und auch das nicht immer) mit Androhung einer "Strafe" meinerseits (ich versuche ja das ganze mit den logischen Konsequenzen, aber wenn er rumbrüllt beim Nachhause gehen, kann ich schlecht androhen, "dann kommen wir nie wieder zum xy zum Spielen"... Das, was mich jetzt zum Schreiben bringt, ist das Fluchen. Der Große brachte das Wort "Scheiße" mit nach Hause, der Kleine übernahm das Wort sofort. Zu Beginn haben wir es eine Woche lang ganz ignoriert, sie machten trotzdem weiter, dann wurde geschimpft und es wurde schlimmer, nun gibt es Sterne für jeden Tag ohne "Scheiß" nach fünf gibt es eine Kleinigkeit mit dem Erfolg:er hat noch keinen Stern bekommen!!. Die Kinder bezeichnen gemeinsam Leute im Supermarkt als "Scheiß Mann" oder sagen häufig "Scheiß-Mama/Papa". Das Benehmen meines Großen ist mir teilweise so peinlich, dass ich mit ihm nicht gerne in die Öffentlichkeit gehe, wir waren oft beim Italiener, jetzt mag ich nicht mehr, da er dort nun auch die Hemmschwelle verloren hat und nur wild rumrennt und am Tisch rumbrüllt oder mit Besteck und Essen spielt... Konnen SIe mir helfen? Es sind so viele Sachen, es wächst mir über den Kopf. Können Sie etwas Konkretes zum Umgang mit den vermeintlich "Bösen" Wörtern sagen und vielleicht generell zur Erziehung sehr, sehr sturer Kinder, die zu zweit sich meist noch gegenseitig aufschaukeln.... Zu dem Bruderverhältnis: Sie teilen einen Schlafzimmer, lieben sich (meistens, wenn es nicht gerade um das gleiche Auto geht) sehr. Eifersucht hält sich, zumindest augenscheinlich, in Grenzen. Das Schlafen in einem anderen Zimmer ist unsere Dauerdrohung im Moment, um das Abendessen erträglich zu machen, aber ich mag nicht mehr immer drohen, drohen, drohen.... Mir ist sogar beim Kleinen neulich einmal die Hand ausgerutscht und es gab einen Klapps auf dem Po, weil er micht dauernd trat, meine Nerven sind am Ende, und ich weiß nicht mehr, was gut ist und was nicht... Zu viele Fälle, die nicht in Erziehungsratgeber auftauchen!! Danke für's Lesen, ist lang, ich weiß :)
Christiane Schuster
Hallo naomi1 Bitte versuchen Sie weniger Zurechtweisungen auszusprechen. Wecken Sie zusätzlich den Ehrgeiz Ihrer Kinder schon recht "groß und selbstständig", sowie hilfsbereit zu sein. Bezüglich der Schimpfworte fragen Sie in konkreter Situation doch einmal erstaunt, ob Ihr Sohn denn gar nicht weiß, was Scheiße ist und ob Sie es ihm erklären dürfen, damit er von Anderen nicht als "dumm" bezeichnet wird.- Ohne die erwartete Reaktion des Schimpfens wird er vermutlich bald das Interesse an dieser Ausdrucksweise verloren haben. Loben Sie verstärkt das Können Ihrer Söhne und achten Sie bitte darauf, dass Beide jeweils konkret und ansprechend beschäftigt sind -auch in Restaurants, wenn sie keinen Hunger mehr haben, bzw. bis das Essen kommt-. Vielleicht gibt es besonderes Spielzeug/Beschäftigungs-Material ausschließlich für Aktivitäten außer Haus? Wer beim Essen absichtlich stört, wird konsequent in der Küche essen müssen, da die gemeinsamen Mahlzeiten für Alle ein Genuss sein sollen! Auch hier gilt: beziehen Sie die Kinder in Ihre Unterhaltung mit ein, da kaum ein Kind, das genug gegessen hat, nahezu bewegungs- und beschäftigungslos am Tisch sitzen bleiben wird. Wird das Zähneputzen trotz Zahnputzgeschichten wie: "Karius und Baktus" abgelehnt, wird nur noch (konsequent) Wasser getrunken werden dürfen um die Zähne nicht zu zerstören! Lesen Sie gerne, empfehle ich Ihnen zu guter Letzt den etwas anderen Erziehungsratgeber: Alles über Ihr Kind", Simone Lüpertz, dgvt Verlag. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?
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