Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Mein Sohnemann....

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Frage: Mein Sohnemann....

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Schuster, jetzt muss ich mich ja doch mal an Sie wenden. Wir haben vier Kinder. Die Große ist 9, Der Mittlere ist 5 und die zwei Kleinen fast 2 und 4 Monate alt. Unser Julian macht uns etwas Sorgen. Seit einem halben Jahr ungefähr mag er nicht mehr in den Kiga gehen, ich habe ihn zuhause gelassen. Aber er hilft gar nichts, räumt nicht auf, man muss ihm alles mindestens 20 mal sagen, er ignoriert die so gewünschte Privatsphäre seiner Schwester, er verwüstet alles mögliche, auch wenn er es nicht aggressiv macht. Er denkt überhaupt nicht nach, wenn man etwas sagt, hört er nicht zu und wenn man schimpft, fragt er nur, wann er dieses oder jenes darf oder bekommt. Jetzt hat die Große schon einen Schlüssel für Ihr Zimmer bekommen und vergisst sie einmal das Abschliessen, war er wieder drin und malt einfach ihr Malen nach Zahlen, verschmiert ihre Farben überall, cremt das Bett mit Handcreme ein und so weiter und so fort... Ich habe mich echt um viel zu kümmern und wenn sich die Großen dann den ganzen Tag ärgern und streiten, da könnte mir manchmal die Hutschnur platzen. Abends geht er nicht ins Bett, er kommt sage und schreibe mindestens 30 Mal noch an und schläft erst nach elf, obwohl ich ihn morgens aus den Federn schmeisse. Dann ist er schlecht gelaunt, wird aber am Abend trotzdem nicht müde. Er spielt oft mit anderen Jungs, wir haben einige hier und er bewegt sich alleine und ohne Aufsicht draussen. Wir wohnen auf dem Dorf. Wie kann ich einfach mal erreichen, dass er mir zuhört und wenigstens dass es ihn interessiert, wenn ich etwas untersage?? Ich drohe immer mit allem Möglichen (Hausarrest), halte es aber meist nicht, weil dass dann total stressig wird. Er ist komplizierter als alle drei anderen zusammen. Vielen Dank fürs zulesen. LG Juliane


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Hallo Juliane Bitte drohen Sie Ihrem Sohn nicht, da er dann verstärkt seine Ohren auf Durchzug stellen wird, weil er sich unter Druck gesetzt fühlt. Weisen Sie ihn gelassen, aber auch bestimmt auf möglichst LOGISCHE Folgen hin, wenn er Ihren begründeten Wunsch absichtlich überhört und handeln Sie dann ggf. unbedingt konsequent, damit er lernt, daß auch er sich an Grenzen und Regeln halten MUSS. Mir scheint, daß Ihr Sohn innerhalb der Familie seine sichere Orientierung verloren hat und quasi zwischen zwei Stühlen sitzt: zu jung, um mit seiner Schwester mithalten zu können - zu alt, um so behandelt zu werden, wie die Kleinen. Einerseits ist er überfordert und andererseits unterfordert. Wenn möglich, lassen Sie ihn an 1-2 Interessengruppen teilnehmen und heben Sie sein Können immer mal wieder lobend hervor, damit er erkennt, wie unentbehrlich er ist und damit er seinem Alter entsprechend gefördert und gefordert wird. Viel Kraft, liebe Grüße und: bis bald?


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