Mitglied inaktiv
Ich habe Schwierigkeiten mit den Großeltern beider Seiten. Die Eltern meines Mannes sind dermaßen besitzergreifend und gierig nach ihrem Enkel, dass es schon nicht mehr schön ist. Sie haben mir die Anfangszeit wirklich zur Hölle gemacht, indem sie fast jeden Tag mit den fadenscheinigsten Ausreden vor der Tür standen und mir dann ständig vorschlugen, ich solle meinen Sohn doch „abgeben“, damit ich „meine Ruhe habe“, damit ich „in Ruhe bügeln“, „aufräumen“ oder „Kuchen backen“ könne, je nachdem bei welcher Beschäftigung sie mich gerade vorfanden. Der Großvater, den ich ja eigentlich auch sehr lieb habe, hat mich oft abgepasst oder ist mir auch schon mal hinterhergefahren, um uns dann zu begleiten oder mit einkaufen zu gehen.... Ich kann mich hier nicht weiter auslassen, aber mit ihrer Gier nach meinem Sohn ging es so weit, dass mein Mann und ich uns deswegen häufig stritten und ich deswegen schon ernsthaft an eine Trennung dachte. Wir wohnen nur 100 m von den Großeltern entfernt und sie sehen ihn fast täglich. Vermutlich hatten sie aber damit gerechnet, dass ich wieder schnell arbeiten gehen und sie die Erziehung übernehmen würden. Zwischenzeitlich habe ich mich mit der Situation etwas abgefunden, eigentlich komme ich mit meinen Schwiegerleuten auch ganz gut klar, mein Mann hat wohl auch ein paar Worte gesprochen, und ich muss wohl „nur noch“ akzeptieren, dass mein Sohn von den Großeltern nach Strich und Faden verwöhnt und verhätschelt wird – und auch sehr oft etwas „einfach so“ geschenkt bekommt, was sich der Bursche mit seinen 21 Monaten auch schon sehr gut merken kann („Opa gdenkt“, „Oma gdenkt“). Mein Mann und ich sagen zwar immer wieder was, aber es fruchtet eigentlich nur kurz und wenn wir nicht da sind, gelten unsere Regeln vermutlich eh nicht mehr. Meine Mutter hingegen (mein Vater lebt nicht mehr), ist da ganz anders. Sie liebt ihren Enkel zwar ebenso sehr, aber sie kann und will meinem Sohn nicht so viel Aufmerksamkeit schenken. Sie freut sich zwar sehr, wenn er zu Besuch kommt, aber sie flippt nicht aus, zieht nicht tausend Spielsachen raus, sie hat auch keinen Garten wie meine Schwiegereltern und meist will sie auch mit mir ein paar Worte sprechen, und sie mahnt meinen Sohn auch, wenn er etwas nicht tun soll. Ich finde das grundsätzlich auch richtig, dass mein Sohn nicht die erste Geige spielen muss und dass er materiell nicht „überreizt“ wird, allerdings ist meine Mutter in vielerlei Dinge aber auch zu streng, schimpft meinen Sohn gleich wegen Dinge, die er noch nicht verstehen kann, oder wir streiten uns, weil sie meint, in der Zeit, in der wir bei ihr sind, meinen Sohn umerziehen zu müssen. Manchmal sieht sie es ein, dass vieles bei meinem Sohn einfach nur Charaktersache ist, dann meint sie wieder, ich habe ihn verzogen und er habe mich im Griff.... Ich stehe also zwischen Großeltern, die auf einer Seite meinen Sohn mit Spielsachen und Süßigkeiten verwöhnen, die ihm keine Grenzen setzen, die MICH zu streng finden und meiner Mutter, die mich in der Erziehung zu lasch findet und meinen Sohn am liebsten dressieren würde. (Ein Mittelding zwischen Aufmerksamkeit, Liebe und Erziehung wäre mir bei beiden Großeltern am liebsten.) Eigentlich klar, welche Großeltern mein Sohn bevorzugt, oder? Um auf den Punkt zu kommen: mein Sohn kommt nicht damit klar, dass er von meiner Mutter nicht so viel Aufmerksamkeit bekommt und er hat wohl auch Angst vor ihr, da er jetzt plötzlich auch im Auto anfängt zu schreien „Nein, nein“!, wenn wir uns dem Haus meiner Mutter nähern... Bisher bleibt mein Sohn nur bei den anderen Großeltern, wenn ich ihn abgeben muss und dort flippt er regelrecht aus, ich möchte aber so gern, dass er auch einmal alleine bei meiner Mutter bleibt, daß er sie auch mag. Was ist denn Ihre / Eure Erfahrung? Gibt sich das irgendwann einmal von selbst? Soll/kann ich der Beziehung zwischen meinem Sohn und meiner Mutter nachhelfen? Ihn einfach mal bei meiner Mutter lassen und schauen, wie die zwei zurecht kommen? Auch wenn er nach mir weint? Wäre das nicht ein Vertrauensbruch zwischen mir und meinem Sohn? Er akzeptiert sie ja irgendwie, aber sie ist ihm irgendwie nicht ganz geheuer, scheint mir. Andererseits versteht er schon so viel.... Würde er verstehen, wenn ich ihn bei meiner Mutter lasse? Gruß Lucia
Christiane Schuster
Hallo Lucia Lassen Sie Ihren Sohn nicht allein und gegen seinen Willen bei Ihrer Mutter. Die Spannungen würden sich dann nur noch mehr vertiefen.- Zeigen Sie der Schwiegermutter wie sehr es Sie freut, dass sie sich so verantwortungsvoll um ihren Enkel bemüht (Um erst einmal "ein Bein in die Tür setzen zu können"). Erklären Sie ihr, dass Sie es sehr begrüßen würden, wenn Ihr Sohn eine große Legokiste, (Holz-)Eisenbahn o.Ä. hätte, da er dann lernen könnte, sich ausdauernd und kreativ Damit zu beschäftigen. Machen Sie ihr den Vorschlag, statt vieler verschiedener, kleiner Geschenke immer mal wieder die Lego-Kiste/Eisenbahn zu ergänzen oder in Anwesenheit Ihres Sohnes ein Sparschwein zu füttern, damit er sich nach einiger Zeit etwas (konkretes) Größeres kaufen kann, das ihn dann immer an die Großeltern erinnern wird. Diese Kiste könnte er dann zum Spielen auch zu seiner anderen Oma mitnehmen.- Damit nicht nur die Großeltern die "Spielgefährten" Ihres Sohnes sind und auch Sie Kontakte zu gleichgesinnten Müttern aufnehmen können, rate ich Ihnen zum Besuch einer Eltern-Kind-Gruppe, aus der sich meist weitere Privat-Kontakte ergeben, sodass Sie selbst die konkurrierenden und sehr verschiedenen Großeltern leichter ertragen können, während Ihr Sohn erste Kontakte zu ca. gleichaltrigen Kindern sammeln kann und sehr schnell seine eigenen Bedürfnisse anmelden wird. Liebe Grüße und: bis bald?
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