Mitglied inaktiv
Mein Sohn ist drei. Und er ist einer von denen, die später mal mit dem T-Shirt rumlaufen werden, auf dem in blutigen Lettern "Ich war als Kind schon scheiße!" zu lesen steht. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Vor Publikum ist er ganz reizend, mit seinen großen braunen Augen und seiner Unschuldsmine wickelt er jeden um den Finger. Mich nicht mehr. Ich habe nur noch Wut. Sein kleiner Bruder ist neun Monate alt. Er ist zäh. Und das muß er auch sein, denn sein großer Bruder ärgert, quält und dötzt ihn, wann immer es sich eine unbeobachtete Gelegenheit ergibt. Ich bin immer mit dem Kleinen im gleichen Zimmer, denn ich kann die beiden unmöglich alleine lassen. Meinem Großen reichen aber die kleinen Momente, in denen ich ihm den Rücken zudrehe, um dem Kleinen etwas anzutun. Spielzeug wegnehmen ist noch das harmloseste. Die Grausamkeitspalette geht über spitze Gegenstände durchs Gesicht ziehen (Duplo), umschubsen, wenn der Kleine auf dem Boden sitzt, hauen, treten, Boxen, auf ihn drauf werfen, mit Holzschienen auf den Kopf hauen, mit Lauflernwagen oder schweren Rollkisten über seine Finger fahren, ihm auf die Finger treten, ihn an den Beinen von seinem eigenen Spielzeug wegzerren... In den letzten Tagen ist mir häufiger der Kragen gerissen. Erst bin ich nur laut geworden, was er nach wenigen Tagen nur noch mit einem frechen Grinsen und einem verschlagenen Blick quittierte. Nun habe ich schon öfter die gleiche Gewalt angewendet, die er seinem Bruder zukommen läßt. Er fängt inzwischen schon mitleidsheischend an zu weinen, wenn ich nur Anstalten mache, zu ihm zu gehen. Was ihn nicht davon abhält, sich immer gemeinere Attentate auszudenken. Er hat ein Wutkissen, das er auch nutzt, wenn man es ihm anbietet. Ich habe ihm schon oft erklärt, wie sehr ich ihn liebe, und daß sein kleiner Bruder ihn auch liebt, und wie traurig uns das macht, wenn er so garstig ist. Ich halte ihn auch oft fest, lasse ihn seine Eifersucht und seine Wut hinaus heulen. Nichts von alledem hält ihn in irgendeiner Weise davon ab, seinen Bruder zu quälen. Der Große kommt erst im September in den KiGa, vorher bekommen wir keinen Platz... Leider. Ich werde seinen Bespaßungsansprüchen schon lange nicht mehr gerecht, und auch wenn wir uns mindestens zweimal die Woche mit Gleichaltrigen zum Spielen, und einmal die Woche in der Musikgruppe treffen, ansonsten viel draußen und unterwegs sind, kann ihn das nicht davon abhalten, seinen Bruder zu quälen. Ich weiß nicht, was ich noch machen soll, im Moment möchte ich ihn verschenken. Hat jemand Interesse??? Nona Me
Christiane Schuster
Hallo Nona Ihre Enttäuschung und auch Hilflosigkeit Ihrem Sohn gegenüber scheint so tief zu sitzen, dass Sie nicht mehr in der Lage sind, diese Gefühle vor Ihrem "Großen" zu verbergen. Dieses Verhalten gibt ihm das Gefühl, dass Sie ihn nicht mehr lieben -auch, wenn Sie es ihm hin und wieder sagen- und dass Sie stets nur noch Augen für den Kleinen haben. Da aber jedes Kleinkind auf die liebevolle Zuwendung einer Bezugsperson angewiesen ist, versucht er auf seine (verletzende) Art diese Aufmerksamkeit zu erreichen.- Um wieder eine glückliche Mutter-Kind-Beziehung aufbauen zu können, brauchen Sie dringend kontinuierliche Hilfe. Wenden Sie sich darum bitte an eine Erziehungsberatungsstelle oder an das zuständige Jugendamt oder bitten Sie Ihren Kinderarzt in einem persönlichen Gespräch um Mithilfe. Handeln Sie, damit Sie wieder eine glückliche und zufriedene Familie werden können! Liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Ich bin etwas schockiert, kann man deshalb so das Kind beschimpfen? Es geht ihm mit Sicherheit auch nicht gut dabei, wenn er solche Gemeinheiten macht, aber er ist sich so auf jeden Fall deiner Aufmerksamkeit sicher - wenn auch negativ. Kann es sein, dass ihr in der Situation schon ganz festgefahren seid? Zum Schutz Deines Kleineren, nimm ihn doch einfach ins Tragetuch auf den Rücken. Dann ist er außer der Reichweite. Kannst Du vielleicht mal was mit dem Großen ganz alleine machen? Am besten zu festen Zeiten (einmal die Woche Schwimmen oder so), damit er Dich ganz für sich alleine hat. Im Grunde will er ja auch "nur" geliebt werden und kann seine Eifersucht offensichtlich aber nicht zügeln. Ihm selbst Gewalt antun halte ich für die schlechteste Wahl. Wie soll er lernen, dass Gewalt kein Mittel der Konfliktlösung ist?
Mitglied inaktiv
Ich bin auch nur ein Mensch, und das sind nun mal genau die Gefühle, die ich dabei habe, anders weiß ich es nicht zu beschreiben, alles andere wäre geschönt. Der Kleine wird im Tuch transportiert, wenn wir unterwegs sind, aber er ist sehr mobil und will sich bewegen, ich kann ihn nicht die ganze Zeit in seinem Bewegungsdrang bremsen, nur damit sein großer Bruder permanent die Sau raus lassen kann. Einmal in der Woche haben wir Musikgruppe, die gehört dem Großen ganz alleine, was ihm auch großen Spaß macht, der Kleine kann dann vom Vater gehütet werden. Ansonsten sind unsere Möglichkeiten, alleine etwas zu unternehmen leider mangels Omas oder ähnlichen Helferlein sehr begrenzt. Der Große wird geliebt, und es wird ihm gezeigt. Wir kuscheln viel, vor allem wenn Papa da ist, und jeder ein Kind "übernehmen" kann. Mal hat er den Kleinen, mal den Großen, meist lassen wir den Großen das selbst bestimmen. Er ist unglaublich stur und bockig, hat einen ausgeprägten Willen und ist quasi das "Alphatierchen" in unserem Rudel. Trotzdem kann ich ihn nicht machen lassen, was er will. In der Musikgruppe muß ich jedesmal nach ein paar Minuten mit ihm raus gehen, mit ihm reden, und ihm sagen, daß wir, wenn er nicht aufhört, Faxen zu machen, die anderen zu Spökes zu animieren, oder sich auf den Boden zu legen und nichts mit zu machen, dann leider gehen müssen. Dann fängt er an zu wimmern und will dabei bleiben. Und danach macht er super mit und hat echten Spaß an der Sache, ist konzentriert und aufmerksam. Zu unserem Problem kommt noch, daß er nicht spricht. Sein Gehör ist in Ordnung, aber er benutzt seine eigenen Worte und seine eigene Sprache. Er versteht auch alles, kann sich aber selbst nicht ausdrücken. Das macht die Kommunikation mit ihm nicht einfacher...
Mitglied inaktiv
Da muß ich Tanja recht geben. Gewalt mit Gewalt lösen, ist tatsächlich nicht der richtige Weg. Mir hat mal eine Erzieherin gesagt: LIEBE MICH AM MEISTEN, WENN ICH ES AM WENIGSTEN VERDIENE. Es ist sicher schwer es in die Tat umzusetzen, aber zumindest ein Versuch wert, oder? Beziehe Deinen Großen mit in den Tagesablauf ein. Sage ihm, dass er der Große ist und da kann er ganz stolz drauf sein. Er kann Dir z.B. im Haushalt helfen, Tischdecken, abtrocknen, beim wickeln zugucken (windel wegschmeißen) usw. Versuche im Verantwortung zu übertragen, damit er sich groß und wichtig fühlt und keine Zeit hat um Gemeinheiten auszuhecken. Im Moment fühlt er sich nur außenvor, als wenn er nicht dazugehört. Ich hoffe, die kleinen Anregungen helfen Dir ein wenig. Viel Glück Colette
Mitglied inaktiv
All das findet bei uns statt, Colette. Der große hilft beim Kochen, Tischdecken, Spülmaschine ausräumen, Windeln wechseln - wenn er will. Oft wirft er auch einfach nur die Windeln herum... Und was soll ich tun, wenn er es gerade mal wieder geschafft hat, seinem kleinen Bruder etwas über den Kopf zu ziehen. Den Kleinen weinen und schreien lassen, und statt dessen den Großen in den Arm nehmen und ihm sagen, wie lieb ich ihn hab? Dem gemeinsamen Trösten des Kleinen entzieht er sich.
Mitglied inaktiv
Das ist natürlich eine schwierige Situation und ich bin auch nur eine Mami und keine Psychologin. Hoffe, dass Frau Schuster Dir nen guten Rat geben kann. Wünsche Dir alles gute Colette
Mitglied inaktiv
hallo nona, kann deine wut auf deinen kleinen großen sehr gut nachvollziehen, habs zum glück hinter mir´und die beiden brüder sind jetzt mit 4.5 j und 2 j ein echtes dreamteam ;-) - haben die selbe wellenlänge, wenns ums spielen und vorlesen geht oder sich gegen ihre eltern zu verbünden - ja, ja, ich muss mich auf harte zeiten in zukunft einstellen - du biste eine - wir sind 2 ;-) mir hat immer geholfen, mich in die perspektive des großen reinzudenken. er hatte einfach angst, ich würde ihn nicht mehr so lieben, wie vor der geburt seines bruders, d. h. er will mich nicht absichtlich ärgern, sondern er ist wahnsinnig verunsichert, sein bisheriges leben in den grundankern erschüttert. das ist der grund, für die ausraster, attacken, etc. pp. er will deine aufmerksamkeit um jeden preis, jedes mittel ist recht, um dich von seinem bruder abzulenken und deine aufmerksamkeit auf ihn umzulenken. mein tipp, nimm ihn lieber einmal mehr in den arm, schimpfe lieber einmal zu wenig. dieses würde ich auf keinen fall sagen. zitat von dir: Ich habe ihm schon oft erklärt, wie sehr ich ihn liebe, und daß sein kleiner Bruder ihn auch liebt, und wie traurig uns das macht, wenn er so garstig ist. traurig - ist nicht gut. das erzeugt ein schlechtes gewissen bei ihm bis hin zum möglichen hass auf bruder oder dich. traurig - das ist erpressung! denn er will ja gar nicht so sein, wie er ist!!! es lohnt sich wirklich: 1. cool zu bleiben 2. ins kissen zu beißen und es hinterher zu verkloppen, zu zerreißen und in den müll zu schmeißen. alternativ: jeder andere gegenstand ;-) 3. den großen zu trösten 4. ihm zu erklären, dass niemand in eurem haus den anderen hauen, darf, er nicht, die mama nicht, der papa nicht, niemand! auf absehbare zeit wird er es kapiert haben - kleine brüder können keine liebe klauen ;-) *daumendrück* lg e.
Mitglied inaktiv
Es klappt eben nicht immer einem Kind etwas zu erklären. Wie oft erlebt man sein eigenes Kind in einer Situation, wo man laut Psychologen mit dem Kind reden soll, aber es ist einfach nicht möglich, weil der Zwerg gar nicht zuhört. Erzählen kann man viel, aber in der jeweiligen Situation gestallten sich gewisse Ratschläge als undurchführbar.Ich muß ehrlich sagen ich bin bei diesem Problem ebenfalls ratlos, würde aber auch sagen, daß man nicht alles mit "Ich habe Dich lieb" und solchem blabla hinbekommt, manchmal müssen wohl doch härtere Bandagen benutzt werden.
Mitglied inaktiv
Hallo, also, ich habe auch so ein exemplar zu Hause sitzen. Ich unternehme sehr viel mit meinem Kind. Wir sind den ganzen Tag zusammen. Er hat einen festen tag an dem er zu Oma und Opa geht, damit auch ich mal ein paar Stunden für mich habe. Meinen Sohn würde ich nicht als Arschl.. bezeichnen, aber als einen kleinen Tyran. Er hörte in keinster Weise auf das was ich ihm sagte. Zusammen einkaufen gehen war unmöglich. Straßenverkehr (er ist 3,5 Jahre alt) intersierte ihn nicht. Wenn ich sagte:" pass auch da kommt ein Auto, dann grinste er mich schämisch an und rannte los. Er schrie den ganzen Tag nur rum. Ein Nein wurde nicht akzeptiert. Wenn ich ihm etwas verbot, kam er und schlug auf mich ein. Ich wurde getreten, gekratzt, gebissen und vieles vieles mehr. Ich habe die Schnauze auch voll gehabt und mich dazu entschlossen zurück zu schlagen. Wenn er mir eine Haut, tue ich das auch, wenn er mich beißt, beiß ich zurück. Damit er mal spührt wie weh das tut. Viele Mütter sagen immer:"Schlagen um Gottes Willen ich würde mein Kind nie schlagen" wenn sie errlich zu sich sind, sind das genau die Mütter, deren Kinder ihnen auf der Nase rumtanzen. Ich erinnere mich an meine kInheit, wenn ich frech war, dann hats eine gegeben und die Sache war erledigt. Meine Eltern mußten mich nur böse anschauen und das Thema war erledigt. Schauen wir uns doch mal die Kinder an, die Antiautoritär erzogen werden. Rotzfreche Bengel die es einen scheiß interessiert, was ihre ELtern sagen. Ich kann es jeden Tag auf dem Spielplatz miterleben. So weit sind wir gekommen mit unserer Anti.Autoritären erziehung. Seit ich das so gehandhabt habe ist bei uns zu Hause Ruhe eingekehrt. Das heißt nicht, dass ich mein Kind verbrügle, aber das was er mir an Schmerzen zufügt füge ich ihm auch zu. Es kann nicht angehen, dass ich mich von meinem KIND schlagen lassen muß. Ich kenne Jugendliche die schlagen ihre Mütter. TOLL !!!!! Mir wird dass sicher nicht passieren. Und die Mütter die meinen, dass sie mit Ihrere Antiautoritären Erziehung so gut fahren, dennen wünsche ich, dass es auch so bleibt. Ich liebe mein Kind über alles aber es kann nicht sein, dass mein Kind mir schmerzen zufügen darf und ich ihm nicht. Der denkt das sei in Ordnung,wenn ich mama schlage, nimmt die mich dafür auch noch in den Arm. KLASSE dann mache ich das einfach noch mal. SUPPPPEEERRR Erziehung. Neee, nicht mit mir.
Mitglied inaktiv
... habe es aber etwas versteckter ausgedrückt, aber es trifft den Nagel auf den Kopf. Es ist nur ärgerlich, daß wir unseren Kindern Umgangsformen lehren und andere trampeln dann auf ihnen herum, nur weil sie es von zu Hause nicht beigebracht bekommen, daß ärgert mich dann immer maßlos!
Mitglied inaktiv
gewalt erzeugt immer und ausnahmslos gegengewalt! gewalt zerbricht die persönlichkeit. gewalt sind nicht nur schläge, sondern auch worte. kinder, denen sog. umgangsformen mit der brechstange nach dem motto - ein klapps hat mir auch nicht geschadet - beigebracht kriegen, sind die opfer von heute und die täter von morgen.
Mitglied inaktiv
"Ich liebe mein Kind über alles aber es kann nicht sein, dass mein Kind mir schmerzen zufügen darf und ich ihm nicht" mich wunderts nicht die bohne, wenn kinder, die unter diesem grundsatz aufwachsen müssen, später ihre mütter schlagen!!!
Mitglied inaktiv
Ich habe ihn noch nie als erste geschlagen, immer nur, wenn er den Kleinen böse erwischt hat. Das heißt, ich würde ihn nie schlagen, um ein Argument zu unterstreichen. Denn ich denke auch, daß Gewalt IMMER Gegengewalt erzeugt. Aber ich denke auch, daß er eben das auch lernt, wenn er den Kleinen schlägt, und ich - stellvertretend für das Baby - bei ihm wiederhole, was er dem Kleinen getan hat. Gleichzeitig fühle ich mich aber auch ohnmächtig hilflos, ich denke, das kann es nicht sein, daß ich dann ZWEI weinende Kinder habe, und auch beide trösten muß. Aber er reagiert eben nicht auf Erklärungen oder Schimpfen. Ignorieren provoziert ihn nur noch mehr. Er führt mich einfach an jegliche Grenzen, und ich habe keine Ahnung, wie ich damit umgehen soll. Nona
Mitglied inaktiv
...macht Hoffnung. Manchmal könnte ich abends nur noch heulen, wenn ich wieder den ganzen Tag aufpassen mußte, daß er dem Kleinen nichts tut. Ich seh im Moment kein Land in Sicht, es eskaliert immer mehr, und ich habe Angst, daß die beiden sich nie nie nie vertragen werden :-( Auch wenn wir zu Besuch sind, und ein anderes großes Kind dem Kleinen etwas tut, sitzt der Große nur dabei und grinst. Er scheint nicht das geringste Gefühl wie Mitleid zu haben, oder ein Verständnis dafür, daß er doch eigentlich auf den Kleinen aufpassen müßte. Ich kenne Eifersucht aus anderen Familien, aber da tritt sie immer nur vereinzelt auf, normalerweise lieben die Großen ihre kleinen Geschwister. Aber die netten Momente sind bei uns wirklich rar. Mir geht es einfach auch an die Substanz, wie oft, wie viel habe ich erklärt, daß man niemals hauen darf, und daß niemand das darf. Aber mir gehen die Argumente, bzw. die Kraft dafür aus. Nona
Mitglied inaktiv
...daß Erwachsene doch früher noch Authoritäten waren. Meine Ma hat mich NIE geschlagen, auch sonst niemand, aber ich war auch nie so frech und unverschämt zu den Großen, wie ich es heute schon oft von 5-8jährigen erlebe. Ich frage mich, wie das kommt, was heute so anders ist. Es ist ja eben NICHT so, daß wir alle nur deshalb besser gehorcht haben, weil wir alle notfalls mit Gewalt gemassregelt wurden. Aber was die Großen früher sagten war Gesetz, auch ohne Erklärungen - die folgten erst später, als das Verständnis dafür auch vorauszusetzen war. Wut ist sowas wie eine Naturkraft, und ich denke, wir müssen unseren Kindern vermitteln, wie sie damit umgehen können - NUR WIE??? Nona
Mitglied inaktiv
Hallo eulalie, ich bin ja meist nicht Deiner Meinung aber dieses Mal sind wir voll auf einer Wellenlänge. Darüber freue ich mich ehrlich. Ich finde es unerträglich, Gewalt als Erziehungsmittel zu rechtfertigen. Auch mir wäre im Affekt schon fast die Hand ausgerutscht (gottseidank bis heute nicht), jeder macht mal einen Fehler und ich habe meinen Sohn auch schon fürchterlich angebrüllt, es war entsetzlich (ist ja auch nicht anders als schlagen wahrscheinlich), aber 1. habe ich mich dafür entschuldigt und ihm erklärt, warum mir das passiert ist (damals war er 2) und 2. ist es nie mehr vorgekommen, aber deswegen tanzt er mir doch nicht auf der Nase rum! Also dass es passiert, kann wohl schon sein, aber dann muss man richtig damit umgehen. Einen Fehler zuzugeben ist eine Stärke und keine Schwäche! KEINE GEWALT EINSETZEN IST DOCH NICHT GLEICHBEDEUTEND MIT ANTIAUTORITÄRER ERZIEHUNG! Nona und ihr Sohn haben ein echtes Problem und das kann man wohl kaum damit lösen, dass der größere eben Mal eine Tracht Prügel oder eine Ohrfeige bekommt. Das ist so ignorant und so unfair und im Grund so armselig. Ein anderes BEispiel: Im Kindergarten meines Sohnes ist ein Junge der deutlich kräftiger als er ist und der es auf ihn abgesehen hat (manchmal auch auf andere), d.h. er attackiert ihn körperlich und trotz dem Eingreifen der Erzieher hat er ihn letzte Woche heftig ins Gesicht gebissen. Sollen wir ihn jetzt auch ins Gesicht beißen? Ordentlich den Hintern versohlen? oder was. Obwohl es mein Sohn war, der gebissen wurde und ich erst auch fürchterlich erregt war, tut mir dieser Junge leid, weil er nicht angenommen wird und sich selbst damit am meisten schadet. Die Erzieherinnen wenden sich ihm tatsächlich mehr zu als anderen Kindern - natürlich nicht, wenn er so was gerade gemacht hat - und es war am Anfang viel schlimmer mit ihm. Reden, reden, reden ist nicht immer das Mittel der Wahl, da stimme ich zu, aber Gewalt erzeugt Gegengewalt und ab einem gewissen Alter sollte man das erkannt haben Wir sind zu Hause 4 und keiner von uns wurde je geschlagen (zumindest können wir uns alle nicht daran erinnern) und trotzdem war (und ist es auch heute noch) meine Mutter uneingeschränkte Autorität - es gibt auch andere Möglichkeiten! Jetzt schweife ich ab, aber ich kann einfach nicht ruhig bleiben, wenn Schläge als Mittel zur Erziehung gerechtfertigt werden!
Mitglied inaktiv
Das mit den frechen Jungs ist wohl ein Problem der Gesellschaft, aber meine Mutter hat mal gesagt, auch zu ihrer Zeit wurde immer geschimpft, die Kinder würden immer frecher..... Ich hoffe, dass Frau Schuster Dir einen Rat geben kann, der Dir und Deiner Familie weiter hilft. Viel Glück und alles gute. Tanja
Mitglied inaktiv
...daß Kinder so völlig unterschiedlich sind. Ich hätte mir niemals träumen lassen überhaupt das Potential zu besitzen, jemals meine Kinder schlagen zu können. Nun ist es passiert, schon mehrfach - so oft, daß ich mich nicht mehr mit Affekt rausreden möchte. Er bringt mich mit seinen Aktionen und Provokationen zur Weißglut - und uns geht es allen schlecht dabei. Das ist eine Spirale, die sich immer weiter dreht. Aber ich seh keinen Ausgang. Und deshalb bin ich hier...
Mitglied inaktiv
das freut mich ehrlich ganz genauso :-) es ist wirklich erschreckend, wie viele eltern auch heute noch der meinung sind, schläge wären eine legitime erziehungsmaßnahme. das macht mich echt fassungslos. ich habe leider auch längst meine fehler gemacht und gewalt ausgeübt, keine schläge zwar, aber ist es ein unterschied, ein kleines kind zu packen, es aus dem zimmer zu schleifen, es aufs bett zu schmeißen, es anzuschreien und die tür zuzuknallen? ich kannte mich selber nicht mehr. und zu meiner gerechten strafe, es ging mir hinterher noch schlechter, als vorher. immerhin war und bin ich mir nicht zu schade, mich bei meinen kindern zu entschuldigen für fehler, die ich mache. ich habe jedes verständnis, für verzweifelte mütter/eltern, die nix mehr, als wut in sich spüren. aber, was ich abscheulich finde, sind die rechtfertigungen ihrer gewalttaten. haarsträubende argumente, die nur eins zeigen, viele eltern sind geistig nicht viel weiter, als ein kleinkind. habe fertig :-) lg tina von e.
Mitglied inaktiv
Hallo Nona Me, habe Deinen Text erst heute gelesen und wollte Dir nur sagen, daß ich Dich und Deine Gefühle absolut verstehen kann. Mit meinem Sohn (jetzt bald fünf) und meiner Tochter (2 1/2) lief es ganz genauso. Ich hab manchmal nur noch geheult. Es ist jetzt ein bißchen besser, weil man jetzt besser mit ihm reden kann. Er versteht jetzt einfach mehr... Aber als er drei war, oh mein Gott, ich war manchmal so furchtbar hilflos und wütend. Und dann immer diese klugen Sprüche von den oberschlauen Mamis, die anscheinend noch nie richtig sauer waren. Und die sich immer im Griff haben. Und die ja nieeeee das Kind hauen würden. (Versteh mich nicht falsch, es gibt auch meiner Meinung nach keine Rechtfertigung ein Kind zu schlagen, aber auch mir ist es aus reiner Verzweiflung schon passiert- und ich stehe dazu!!! - und versuche es besser zumachen...) Ich finde es supertop von Dir , daß Du hier so ehrlich von Deinen Gefühlen schreibst. Hut ab!! Leider kann ich Dir nicht viel raten, habe ja selber so ein liebenswertes Exemplar zu Hause, daß mich bis zur Weißglu bringen kann. Nur das eine : Es WIRD besser, wenn er älter wird. Wollte ich auch nicht glauben, hilft Dir jetzt im Moment auch nicht, ist aber so. Wenn Du Lust hast, Dich mal auszuheulen und Dich auszutauschen, schick mir mal ´ne email. Ganz liebe Grüße, Bonni
Mitglied inaktiv
Also. zum einen, sieht es hier so aus als würde ich mein Kind verprügeln ! Dem ist in keinster Weise so. Wenn mein Sohn zu mir kommt und morgens schon mit Chips anfangen möchte, und ich sage Nein, krieg ich schon einen tritt in die Kniekehlen. Ich erkläre ihm auch weshalb er jetzt keine Chips essen darf. Doch meinen Sohn interessiert das nicht die Bohne ! Er kommt und schlägt mir wieder eine. Meine Reaktion sieht so aus. Haut er mir eine auf den Po, hau ich ihm eine auf den Po Nun weiß er wie sich das anfühlt und hat es seit dem auch nicht mehr getan. Den Satz in dem ich schrieb "Es kann nicht sein, dass mein Kind mir schmerzen zufügen darf und ich ihm nicht" , da hab ich mich falsch ausgedrückt. Ich meinte einfach nur, es kann nicht sein, dass ich mich von meinem Kind ständig schlagen lassen muß weil er es nicht einsieht meine Regeln, die ich nunmal aufgestellt habe (siehe Chips)zu akzeptieren. Wenn ihr es Euch gefallen lasst und Eure Kinder danach noch zur Belohnung in den Arm nehmt, dann ist das Euer Ding. Ich weiß nur, dass ich anschließend mein Sohn gefragt habe: Und ? hat das eben gut getan? Antwort: Nein Ich: Wenn Du dass bei mir machst tut mir das auch weh. Machst Du das jetzt noch mal Nein und so war es dann auch. mein Kind ist nicht auf den Kopf gefallen, er hat das sehr wohl verstanden. Und wenn ich solche bescheuerten Sprüche lese wie: Das sind dann die Täter von morgen. Könnte ich laut los lachen. Willst Du mir jetzt im Ernst erzählen, dass weil ich meinem Kind mal eine zurückgegeben habe damit er weiß wie sich das anfühlt wenn er einem anderen Leid zufügt, dass er jetzt ein potenzieller Atentäter wird. Mensch Mädel ! *kopfschüttel* Da fällt mir echt nichs mehr dazu ein. Ich glaub echt, die sitzt zu viel vor der Glotze. Wach mal auf.
Mitglied inaktiv
wenn du offensichtlich selber deine (negativen) gefühle zu deinem kind nicht handhaben und in soziale bahnen lenken kannst, wie kannst du das denn dann von deinem kind erwarten??? was lebst du dann denn bitte deinem kind vor? auf diese art und weise wird wird dein kind ein unerwünschtes verhalten nicht unterlassen, weil du ihm das WARUM verständlich gemacht hast, sondern weil es angst vor der konsequenz und damit vor dir hat. aber das ist für dich sicher der einfachste weg, deine armen kinder!
Mitglied inaktiv
mein posting richtete sich an Nadine!!!
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