Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster! Es geht um meinen Sohn Ben (2,5). Und zwar hatte er neulich (vor 3 Wochen) Magen-Darm-Grippe und es ging ihm wirklich nicht gut. Die MDG ist mittlerweile gut ausgestanden, jedoch haben wir hier noch mit den Überbleibseln zu kämpfen. Seit dieser Erkrankung erpresst er mich ständig, um seinen Willen durchzusetzen, indem er z.B. behauptet, ihm sei schlecht. Also z.B. wenn es darum geht, dass er nicht ins Bett will oder ähnliches. Ausserdem sagt er immer, er sei traurig, weil der Papa nicht da ist (mein Mann ist selbständiger Zahnarzt und kommt erst abends heim, hat aber freitag, samstag, sonntag immer frei und ist dann auch intensiv mit Ben zusammen). Egal wegen was man den Kleinen ermahnt oder wie auch immer, er fängt gleich an zu heulen und sagt, er sei traurig und der Papa soll heimkommen und er ist sooo traurig, weil der Papa weg ist. Er sagt das sogar, wenn mein Mann daneben sitzt. :-/ Ich weiss einfach nicht mehr, wie ich mit ihm umgehen soll. Manchmal brüllt er dermassen los, weil der Papa nicht da ist und dann verweigert er auch das Essen, er will dann erst essen, wenn der Papa da ist, weil er vorher zu traurig ist. Ist der Papa dann da, ist er aber trotzdem "traurig" (sagt er). Mir geht das so langsam echt richtig auf die Nerven und ich muss mich richtig zusammenreissen, dass ich nicht ausflippe. Mir kommt es wirklich so vor, als will er mich damit fertigmachen, denn er ist ein sehr schlaues Kerlchen, redet eigentlich schon fliessend und man kann sich mit ihm normal unterhalten. Aber wenn ich ihm dann sage, der Papa ist arbeiten, dann jault er rum und seufzt und schluchzt. Geh ich aus dem Zimmer, hört das schlagartig auf und er spielt. Sobald ich das Zimmer wieder betrete, geht alles von vorne los. Dann das mit dem "mir ist schlecht". Klar, ihm ging es wirklich mies und ich kann das nachvollziehen, aber er nimmt das jetzt immer als Ausrede, sei es, weil er getragen werden will oder fernsehen oder egal was, wenn er eben seinen Willen bekommen will. Jetzt eben hat er z.B. 1,5 Stunden Theater im Bett gemacht, obwohl er hundemüde ist. Erst hat er übers Babyphone behauptet, er hätte sich weh getan, dann hat er behauptet, er kann nicht schlafen, weil er Hunger hat (kann nicht sein, er hat kurz vorher eine Riesenportion Kartoffelgratin gegessen). Dann wollte er auf einmal mit runter zum fernsehen. Ich habe ihm klipp und klar gesagt, dass er jetzt zu schlafen hat, weil er müde ist und dass ich jetzt nicht mehr hochkomme. Seitdem ist Ruhe. Aber in mir drin ist keine Ruhe, ich bin wütend, verwirrt, traurig und habe ein schlechtes Gewissen. Ich will doch, dass mein Kleiner glücklich einschläft und nicht, dass er da oben liegt und traurig ist und sich in den Schlaf "weint". Das zerreisst mir das Herz! Aber ich kann doch nicht ständig nachgeben! Er ist so clever, dass er das hundert pro gleich durchschaut und dann hab ich auf alle Ewigkeit verloren! Bitte helfen Sie mir und sagen Sie mir, wie ich in solchen Situationen reagieren soll, ich weiss nicht mehr weiter! Mein Mann war heute mittag am Telefon und Ben hat rumgejault und so schlimm, dass mein Mann meinte, er beneide mich momentan nicht darum, dass ich den ganzen Tag mit Ben verbringen muss. Weil er eben STET UND STÄNDIG nur nonstop am Jammern ist! Er kann gar nicht mehr normal reden, alles wird nur gejammert. WAS will er damit bezwecken?! WAS hab ich falsch gemacht!? Ich liebe meinen Kleinen über alles, aber mir wächst das grad echt über den Kopf, ich weiss nicht, was ich tun kann, dass das aufhört oder besser wird bzw wie ich mich verhalten soll, dass Ben wieder "normal" wird! Er war immer so fröhlich und ist das eigentlich immer noch, aber eben nur, wenn er unbeobachtet ist. Ich sollte vielleicht dazu sagen, dass er eine kleine Schwester hat (9 Monate), die er über alles liebt und mit der er auch zärtlich umgeht und spielt. Aber manchmal denk ich, ist das vielleicht seine Art, mit der Eifersucht umzugehen?! Ich kümmere mich um beide so intensiv es auch nur geht, aber ich kann Romy ja nicht im Eck liegen lassen und den ganzen Tag mit Ben alleine spielen! Andererseits glaub ich auch, dass er, wäre SIE der Grund für sein Verhalten, böse zu IHR wäre, sie zwicken oder hauen würde oder so, aber nee, er liebt sie und sagt ihr sogar, dass er sie ganz arg vermisst hat, wenn ich sie aus dem Bettchen hole nach dem Mittagsschlaf oder so... Ich bin leider nun etwas verwirrt und hoffe, sie können mir trotzdem ein paar Ratschläge geben, was ich tun kann... Ich will doch einfach nur, dass meine beiden Kleinen glücklich sind... und dass ich es dann im Endeffekt auch bin. LG Nadine
Christiane Schuster
Hallo Nadine Bitte handeln Sie auch weiterhin begründet konsequent ohne sich ein schlechtes Gewissen einzureden. Sie handeln ja nicht aus Bequemlichkeit sondern ganz bewußt, um Ihrem Sohn zu helfen, sich sicher orientieren zu können. Da Sie wissen, dass Ihr Sohn wieder gesund ist, sollten Sie es ihm auch sagen und wenn ihm schlecht ist, sollte er sich ganz ruhig in sein Bett legen (basta). Traurig braucht er auch nicht zu sein, weil er weiß, dass der Papa in seiner Praxis den Leuten die Zähne repariert und anschließend IMMER wieder nach Hause kommt! Er kann dem Papa sogar helfen, wenn er fröhlich ist, Ihnen hilft, sodass später ein gemeinsamer Feierabend MIT dem Papa möglich ist. Möchte er vor lauter (angeblicher) Traurigkeit nichts essen, scheint er auch keinen Hunger zu haben und wird konsequent bis zur nächsten, gemeinsamen Mahlzeit warten müssen! Weisen Sie ihn immer mal wieder liebevoll und bestimmt darauf hin, dass das Herumgejaule ihm überhaupt nicht weiterhelfen kann, da er sich dann nur noch mehr über sich selbst ärgern wird. Bitten Sie Ihren Mann um die gleiche Reaktion, wenn Ben sich jammernd an ihn wendet. Denken Sie daran, dass Sie Ihrem Sohn mit dieser Haltung helfen möchten, damit es Ihnen leichter fällt, entsprechend konsequent zu handeln. Neben diesem Rat in konkreten Situationen bitte ich Sie, zusätzlich zu überlegen, ob Ihr Sohn vielleicht allzu häufig wegen seiner Schwester zurückstecken muß und auf genannte Weise Ihre Aufmerksamkeit geradezu einfordert. Gönnen Sie ihm die Teilnahme an einer Eltern-Kind- oder Interessengruppe, während Romy von einem Babysitter betreut wird oder in einem Tragetuch/TRagesack mitgenommen wird. Vielleicht ist Ben ja auch schon so aufgeschlossen, dass er sich von Ihnen stundenweise lösen und voller Stolz ALLEINE eine Gruppe besuchen kann?.- Liebe Grüße und: bis bald?
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