SaraG89
Unser Sohn gilt in der Kita wie folgt beschrieben, sehr sozial und emphatisch aber auch sehr Stur und extrem Willensstark.... Wenn er wieder ausrastet bekamen wir den Rat ihn fest in den Arm zu nehmen, ihn zu begrenzen bis er sich beruhigt..... Seit ein paar Tagen rastet er wegen nichts aus, geht man auf ihn ein, will er das Gegenteil, geht man auch darauf ein, kehrt er zum ursprünglichen Wunsch zurück. Egal was es endet in tränen, ignorieren hilft nicht, auf seinen "befehle" nicht eingehen hat ebenso wenig Effekt. Ruhig mit ihm reden, wird noch schlimmer. Er schreit bis zum würgen, stunden lang, allein heute 2 Stunden. Die Spitze waren 5 std. mit wenigen Minuten Unterbrechung. Heute Morgen ging es ums Schuhe anziehen, also ging er ohne Jacke und co. ins Auto, schrie dann noch in der Kita weiter anfangs, dort half Ablenkung, das klappt hier aber gar nicht Ich bin auch sehr konsequent wenn ich Nein Sage bleibe ich dabei, ein vielleicht gibt es nicht und einknicken schon mal gar nicht. Heute habe ich meinen Sohn eine drei viertel Stunde so fest gehalten wie von der Kita vorgeschlagen...... er war klatsch nass geschwitzt, beruhigte sich, ich ließ los. Da dreht er sich verheult zu mir und sagt "Nochmal!" Dreht wieder auf und will festgehalten werden um dann den Kampf von neuem zu beginnen. Ich dachte jetzt spinnt er völlig. Sein Cousin war da genauso.... das einzige was half war ihn mit Kleidung unter die kalte Dusche zu stellen. Brutal mag das jemand finden aber den riss auch nichts aus diesem Verhalten. Erst dann war wieder reden und Zuwendung möglich. Ich nehme ihn viel in den Arm, Gesuche wenn es um Nähe geht werden nicht abgelehnt. Höchstens ein "MAma macht das zu ende und dann kuscheln wir" er wird nur abgewiesen wenn ich was heißes zum Beispiel gerade in der Hand habe, es also wirklich gerade nicht geht. Es werden Vorzugsweise Sachen geworfen. Da muss ich schon aufpassen das er nichts zerbrechliches erwischt. Derart lange Wutanfälle bis das Wasser die Stirn herunter läuft und er heiser wird, über Stunden, ist das noch normal? Heute konnte ich es nur unterbrechen in dem ich einfach drüber weg gegangen bin, ihn stumpf umgezogen habe, ins Bett steckte und erstmal weg ging. Nach 5 Minuten hab ich ihn gefragt ob es jetzt gut gewesen ist "JA" und plötzlich war alles wieder tuti. Das klappt aber meistens nicht. Wenn er nicht einlenken will geht es unendlich weiter. Er macht das um jede Tages und Nachtzeit. ja auch Nachts ..... Weil ich ins Zimmer komme, weil ich gemerkt habe das er nicht wieder einschläft alleine, er aber noch nicht "MAma" gerufen hat. Der Ausraster ging von halb ein Nachts bis Drei. Es kostet uns enorm Kraft und wenn man mich dann fragt ob ich ein zweites Kind will, stehe ich kurz davor Gift und Galle zu spucken. So sehr ich ihn liebe, ein absolutes Wunschkind, in diesen Moment denk ich "Warum nicht mal ein netter Verkehrsunfall und du kannst im Krankenhaus durchatmen" Was können wir noch tun? Ich will ihn ungern unter die Kalte Dusche stecken aber wir haben alle allgemeinen Tipps zu Wutanfällen durch.
Liebe SaraG89, Ihr Sohn scheint das Verhalten nur zu Hause zu zeigen, sprich, bei seinen engsten Bezugspersonen. Ihr Sohn hat die Erfahrung gemacht, eigene Entscheidungen treffen zu können. Mit der Wahlmöglichkeit sind viele Kinder in dem Alter (noch) überfordert. Aus dem Grund wechseln sie zwischen ihren Entscheidungen hin und her. Probieren Sie aus, Ihren Sohn selbständig die Entscheidungen treffen zu lassen. Das soll heißen, dass Sie beim Abendessen beispielsweise nicht fragen, ob er Wurst oder Käse auf sein Brot haben möchte, sondern Wurst und Käse zur Verfügung stellen und er nimmt sich selbst. Ähnlich auch in anderen Situationen. Meist sind die so getroffenen Entscheidungen der Kinder leichter für sie selbst zu akzeptieren und sie schwenken nicht mehr (so oft) um. In anderen Situationen, in denen sich Ihr Sohn nicht selbst bedienen kann und Worte als Entscheidungsmöglichkeit reichen müssen, erklären Sie Ihrem Sohn, wenn er umschwenkt, dass er genau überlegen soll, da er sich danach nicht wieder umentscheiden kann. "Ich möchte Vanille - nein doch Schoko." "Du darfst dir eine Sorte aussuchen, wir können dann aber nicht wieder umentscheiden." Lassen Sie Ihren Sohn von sich aus Entscheidungen treffen. "Wollen wir gleich zusammen spielen? Was möchtest du machen?" Sie schreiben, dass Sie dem Wunsch Ihres Sohnes nach Körperkontakt immer nachkommen, es sei denn, es geht ihn dem Moment wirklich nicht. Bieten Sie dazu auch von sich aus Kuscheleinheiten an, damit es sich für Ihren Sohn nicht "einseitig" anfühlt. Ist Ihr Sohn dann erst einmal in seiner Wut gefangen, bieten Sie ihm an, dass Sie ihn trösten, wenn er es möchte. Reden dann nicht weiter auf ihn ein und warten ab. Ggf. probieren Sie aus, den Raum zu verlassen. "Mama geht ins Wohnzimmer. Wenn du getröstet werden möchtest, komme gerne nach." Zeigt sich das Verhalten Ihres Sohnes auch im Kindergarten, sollten Sie mit dem Kinderarzt darüber sprechen und sich evtl. eine Ergotherapie für Ihren Sohn verschreiben lassen. Auch den Tipp meiner Vorrednerinnen mit der Erziehungsberatung kann ich empfehlen. Oft hilft ein Blick von außen, um den "Knackpunkt" zu finden und darüber eine Veränderung herbeizuführen. Viele Grüße Sylvia
Mamamaike
Hallo, bist Du die ganze Zeit bei ihm, wenn er sich so reinsteigert? Ein gängiger Rat ist nämlich, dem Kind kein Publikum zu bieten. "Ich möchte nicht angeschrien werden/Es ist mir zu laut, darum gehe ich jetzt ins xy-Zimmer." Vielleicht hilft euch aber auch eine Erziehungsberatung vor Ort. Dann begleitet euch jemand im Alltag, beobachtet euch und euer Verhalten und kann punktgenau beraten. Viele Grüße
cube
Sich nicht entscheiden zu können bzw. das Gegenteil von dem, für das man sich entschieden hat zu wollen und das wieder zurück, ist normal in diesem Alter. Ich will das Vanille-Eis - ... aber dann kann ich ja kein Schoko. Ok, ich nehm doch Schoko - ach nee, dann kann ich ja kein Vanille - und so weiter. Ein Kind muss erst lernen, dass man bei einer Entscheidung auch bleiben "muss" und mit den Konsequenzen leben. Und beim nächsten Mal zB anders entscheiden kann. Also 1 x umentscheiden ist ok - dann bleibt es aber dabei. Oder Mama entscheidet. Aber er scheint ja auch bei anderen Dingen so extrem auszurasten? Gleichzeitig ist es schon so, dass man konsequent bleiben soll - bei wirklich wichtigen Dingen. Bei anderen darf man mal "einknicken" bzw. nachgeben. Nicht wegen des Brüllens, Werfen etc, sondern weil Kinder auch Erfolgserlebnisse im Sinne "ich kann/darf meine Meinung/Bedürfnisse durchsetzen, wenn es für alle passt". Gut ist dann zB von vorne herein eine Auswahl getroffen zu haben wie 2 Pullover - welchen er davon nimmt, darf aber er entscheiden. Zu viel Regeln, von denen niemals abgewichen wird, führen dazu, dass Kinder (Menschen) bei allem sofort auf Kontra gebürstet sind. Gefühlt muss ja dann eben immer alles erkämpft werden. Unser Kind hat in dem Alter auch sehr langanhaltende Wutanfälle gehabt. Bzw. man merkte, dass er da alleine nicht mehr raus kam. Es war also auch eine Art Verzweifelung dabei. Niemals aber hätte ich mein Kind unter die kalte Dusche gestellt. Sorry, aber das sind Dinge aus Zeiten, die man echt nicht wieder haben will. Ebenso hätte ich niemals mein Kind gegen seinen Willen festgehalten, bis es nicht mehr kann. Anbieten, es zu halten - ja. Aber einen sich wehrendes, um sich schlagendes Kind festzuhalten - nein. Auch das ist für mich eher eine Maßnahme, die von Hilflosigkeit zeugt und bei der letztendlich mit der größeren Kraft dem Kind klargemacht wird, wer hier am Ende bestimmt. Ich würde euch auch raten, mal eine Erziehungsberatung zu kontaktieren oder als erstes zB mit dem KiA darüber zu reden, dass diese Anfälle weit über ein normales Maß hinausgehen und was er vorschlägt. Bei gleichzeitiger Empathie und gutem Sozialverhalten fällt mir zB spontan Hochsensibilität ein oder eine Wahrnehmungsstörung ein. Ergotherapie kann hier auch helfen, sich selbst besser wahrzunehmen. Hat er viel Bewegung? Kinderturnen, mit dem Laufrad auspowern etc? Auch das kann helfen, Energie, die man dann in Wutanfälle steckt, zu reduzieren.
SaraG89
Also es ist so das ich nicht immer mit umzwitsche, ich mach das ein zwei mal mit und dann muss er damit entweder klar kommen oder aber wenn er so ausrastet gehe ich und reagiere nicht mehr wenn alle meine Lösungen ausgeschlagen werden. Ich hab zwei Hunde und zwei Pferde, aktuell geht es langsam wieder in unseren Nutzgarten, er ist bei allem dabei. Bei Oma Hühner Füttern, Ställe misten, Ballspiele mit dem Hund etc. Ich binde ihn bei den täglichen Arbeiten mit ein wenn er dazu Lust hat. Er hilft dann auch mal beim Ställe misten der Meerschweinchen und ist dann ganz stolz. Das festhalten kam als Tipp von der Kita, hatte aber eher den Effekt wie beschrieben das er das sogar will und klar sagt "Mama nochmal!" Ignorieren hat nicht den gewünschten Effekt, das kann ich Stundelang machen, er macht weiter. Kompromisse biete ich ihm an, er darf das eine nicht aber dafür was anderes mit dem ich einverstanden bin. Er ist ein sehr aktives Kind und nach der Kita meistens draußen. An Tagen wo das Wetter einfach mies ist, spielt er im Haus aber eben nur wenn es Dauer regnet und stürmt. Er geht auch gerne mal mit zum Hundeplatz, von Morgens bis späten Nachmittag und ist da eigentlich immer lieb aber im Moment mag ich das nicht machen wenn er so extrem ist. Er findet halt keinen Weg raus aus dem Wutanfall sondern schliddert dann auch noch von einem Thema ins nächste. Völlig banale Sachen. Heute Nacht auch wieder, er war wach geworden und diesmal hab ich gewartet bis er mich wirklich ruft, war auch wieder Falsch. Bin so rückwärts wieder aus dem Zimmer, mein Mann ist später noch einmal hin, er hat nicht genau auf die Uhr geschaut aber es ging mindesten 30 Minuten. Ich bin trotz Lärm eingeschlafen weil ich einfach fertig war.
cube
Wie gesagt: sprich mit dem KiA und lass dir evt. eine Überweisung zu einem SPZ geben oder involviere eine Erziehungsberatung. Ein neutraler Blick von außen kann ungemein helfen, Dinge zu verändern, die einem selbst im Alltagsstress nie aufgefallen wären. Was mir aber bei deinem 2. Text auffällt - aber das kann ich auch falsch interpretiert haben: Du scheinst sehr viele Aufgaben zu haben. 2 Pferde, 2 Hunde, Hundeplatz mit diesen, Meerschweinchen, Nutzgarten. Das sind alles Dinge, die DU machen musst - und bei denen er helfen kann. Das sicher auch oft genug gerne macht. Aber was macht ihr, was nur für ihn ist? Spielplatz zB, Schwimmen gehen, KInderturnen oä. Hier hörte es sich so an, als wenn er im Prinzip immer mitlaufen muss bei Dingen, die die Erwachsenen/Mama halt machen muss. Vielleicht möchte er auch mal Zeit haben, in denen es ihm ihn und seine Wünsche geht? Aber wie gesagt - ich kann das auch falsch verstehen.
cube
Im Stall zB kann ein kleines Kind ja nicht wirklich spielen. Auf dem Hundeplatz auch nicht frei rumlaufen, spielen, mit dir spielen. Ich hatte selbst ein Pferd, hab viel im Stall gearbeitet. Wir haben einen Hund. Auf dem Hundeplatz der Hundeschule oder auf einer Hundewiese kann ein kleines Kind ja nichts kindgerechtes spielen, rumtoben. Es muss also brav das machen, was ihm gesagt wird. So ist zumindest meine Erfahrung. Alles andere wäre sowohl im Stall als auch auf einem Hundeübungsolatz störend od zu gefährlich.
SaraG89
Wir sind sonst zum Schwimmen aber das ist im Moment saukalt. Sonst nich Kinderturnen. Am Hundeplatz sind öfter auch andere Kinder und es gibt Spiele dort. Wir sind vom Verein her darauf ausgelegt und ich Frage ihn auch ob er mit will. Natürlich darf er auch Spielzeug mitnehmen. Laufrad machen wir gerne und laufen dann zu den Großeltern. Er bekommt jetzt seine erste große Schaukel,.mit Turm, rutsche etc. Richtig tolles Teil und freue ich mich schon drauf. Den Großteil meiner ganzen Verpflichtungen mache ich wenn er in der Kita ist und fahre dann mit ihm noch einmal extra zu Oma oft. Spielzeug etc hat er bei all unseren Stationen. Die Pferde stehen bei meiner Mutter und da gibt's natürlich auch Spielzeug ohne Ende und er darf sich das dann aussuchen ober er bei Oma spielt oder mit in den Stall geht, natürlich darf er jederzeit sich anders entscheiden und zu Oma gehen. Gestern war er total lieb wieder. Was auffällt das er ab und an über aua am Bein klagt. Ich hab Wachstumsschmerzen im Verdacht, sein Papa hat da sehr drunter gelitten als Kind. Ich Versuche jetzt das mit den Entscheidungen anders zu gestalten und mal gucken, vielleicht fahren wir heute in den Wald auf den Spielplatz. Das machen wir auch zwischendurch.
Die letzten 10 Beiträge
- Alles Gute!
- Mein Sohn 2,5 Jahre lehnt mich seit einem Jahr ab
- Umgang mit Schwiegermutter
- Kind möchte nach knapp 2 Monaten immer noch ungern in den Kindergarten
- Zu meiner Frage am 22.10.
- Trennungsangst - Eingewöhnung Kinderkrippe verschieben?
- Er hört gar nicht mehr auf mich
- Uneinigkeit zwischen Papa und Mama: Wie am besten bei Wutanfällen reagieren (2 Jahre)?
- Kind 12M wirft alles auf den Boden
- Papa nicht ernst nehmen