Mitglied inaktiv
Ich haber ein ganz ernstes Problem mit meinem Mann: Er wird absolut nicht mit unserem Sohn Lars (2,5 Jahre) fertig! Gut, Lars ist schon ein ziemlich temperamentvolles Kind, ich brauche auch alle meine Nerven für ihn. Mein Mann hat diese Nerven allerdings nicht mehr und so eskalliert es zwischen den beiden jeden Tag. Mach lars Quatsch mit dem Essen, malt auf etwas anderes als sein Papier, geht an verbotene Dinge - mein Mann brüllt sofort herum! Dabei beschimpft er ihn, nennt ihn "blöd", "bescheuert", droht ihm damit, ihn ins Zimmer zu sperren oder den Po zu verhauen (gehauen hat er bisher aber nie!) Ganz schlimm wurde es gestern abend, da wollte Lars wegen der Hitze nicht schlafen, kam immer wieder aus dem Bett raus, macht aber auch im Wohnzimmer nur Unsinn und liess uns keine Minute lang in Ruhe. Daraufhin nannte mein mann ihn dann wieder: Ein blödes Miststück, das besser nie zur Welt gekommen wäre, weil es nur nervt! Ich finde das wirklich schlimm und denke, das Lars durch diese Behandlung wirklich Schaden nimmt. Ausserdem lernt er ja so dieses Verhalten, wie sol er anders werden! Meinen Mann scheint das nicht zu interessieren. Wenn ich in dem Moment etwas sage (was ich immer tue), dann reagiert er beleidigt und geht manchmal zu seinen Freunden. Reden wir in Ruhe darüber sieht er das alles ein, und beim nächsten Konflikt geht es von vorne los. ich habe ihm schonmal einen langen Brief dazu geschrieben, mit der Bitte Lars nicht mehr zu beschimpfen, zu drohen oder ihn anzuschreien, aber am nächsten Tag war wieder alles vergessen. Ich glaube in ihm ist das zu fest verankert, sein Vater war ähnlich. Er ist auch absolut nicht bereit mal einen Erziehungsratgeber oder nur einen Elternbrief zu lesen, er meint, man bräuche keine Bücher um Kinder gross zu bekommen. Erziehungsberatung findet er lächerlich, würde er nie hingehen. Was kann ich nur machen, es kann doch so nicht weitergehen! Ich kann mir doch meinen kleinen Lars nicht kaputt machen lassen! Dazu kommt, dass ich im Moment ziemlich darauf angewiesen bin, dass mein Mann mir bei Lars hilft, ich habe vor 4 Tagen ein Baby bekommen und bin selber noch nicht so ganz wieder auf der Höhe, ausserdem braucht mich das Baby zur Zeit auch sehr intensiv. da weigert sich mein Mann völlig mich zu unterstützen, er traut sich fast überhaupt nicht die kleine Finja anzufassen. Scheint ausweglos - hat dennoch jemand einen Rat für mich? Traurige Grüsse, Britta
Christiane Schuster
Hallo Britta Zunächst meinen herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Tochter! Besprechen Sie doch bitte mal mit Ihrem Kinder- und/oder Hausarzt, ob es nicht möglich ist, zumindest für die nächsten 6 Wochen eine Haushaltshilfe zu bekommen, da Sie selbst noch nicht wieder auf der Höhe sind. Diese Hilfe wird in der Regel bei der Krankenkasse beantragt und auch finanziert. Ansonsten kann auch ich mich den Meinungen von Trine, Sandra und Silvia anschließen und Sie bitten, in einem ruhigen Gespräch, in dem Sie vielleicht Ihren ach so überarbeiteten Mann erst einmal bedauern :-)) mit ihm über Ihre Vorstellungen von gemeinsamer Erziehung zu sprechen und ihm zu verdeutlichen, dass Kinder sich an ihren Bezugspersonen orientieren und sie nachahmen. Betitelt er seinen Sohn als "Miststück", wird er Damit rechnen müssen, dass sein Sohn sich ihm gegenüber ähnlich verhält, da er es ja von ihm "gelernt" hat.- Liebt er seinen Sohn wirklich und genauso, wie Sie ihn lieben, wird er sich mit seinen "Erziehungsmaßnahmen" zurückhalten müssen, da er sonst seinen Sohn verlieren wird, der sich aus purer Angst vor seinem Vater immer mehr zurückziehen wird oder aber immer provozierender reagiert, da er -wie alle Kinder in diesem Alter- ausprobiert, welche Grenzen und Regeln er einzuhalten hat. Handeln Sie um weiteren Schaden zu verhindern! Ganz viel Kraft, Durchsetzungsvermögen und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Liebe Britta, was Du schreibst klingt ziemlich schlimm. Vor wenigen Wochen schrieb ich hier mal aus gegebenem Anlass ein Plädoyer für gewaltfreie Erziehung (sozusagen gegen den "harmlosen Klaps"). Gewalt wird ja aber nicht nur körperlich ausgeübt, auch anschreien, niederschreien sind Gewalt. Ausweglos können Situationen erscheinen, man darf das aber nicht akzeptieren, auf keinen Fall wenn man Kinder hat, das wäre fatal. Und offensichtlich hoffst und baust Du ja auf Änderung, Du würdest das sonst nicht schreiben. Die krasseste Änderung wäre die Trennung von Vater und Sohn und damit auch von Mann und Frau. Das kann es aber ja nicht sein. Es muss aber eine Möglichkeit geben, Deinem Mann zu zeigen, welchen Schaden er eigentlich anrichtet. Vermutlich verhält sich Euer Sohn völlig altersgerecht. Er ist zweieinhalb und in diesem Alter muss man ja auch mal die Grenzen ausloten, das geht nur durch Grenzüberschreitung. Selbst wenn Euer Sohn bestimmte Dinge aufgrund der Brüllerei nicht mehr macht, er macht sie nicht aus Einsicht, sondern aus Furcht. Ich könnte mir vorstellen, dass eine Paarberatung oder Familienberatung helfen könnte - kenne mich da aber gar nicht aus. Wahrscheinlich ist aber die Schwierigkeit, dass Dein Mann ja nicht sich als Problem sieht, sondern dein Sohn das Problem ist - in seinen Augen und sich der ändern muss. Offensichtlich hat er auch seine Kindheit noch nicht kritisch verarbeitet. Sein Verhalten trifft Euren Sohn ja permanent in seinem Selbstbewusstsein. Also ich schreibe immer wirrer, tut mir leid. Könnt Ihr Euch nicht für die jetzige Zeit mit dem Baby auch noch extern etwas Hilfe holen (Oma, Tante, Nachbarin, Babysitter)? Dein Mann scheint ja wirklich völlig überfordert. Kann er nicht mit Eurem Sohn mal mehr rausgehen, auf einen Spielplatz, zum einen, damit er sieht, dass sich Euer Sohn verhält wie andere Kinder in diesem Alter und dass sich Euer Sohn auch richtig austoben kann. Er sollte dann auch positiv sein und ihn bestätigen (toll bist Du auf die Rutsche geklettert usw.). Also irgend etwas muss passieren, dass darf sich so nicht einschleifen. Viel viel Glück, Geduld, Kraft und Mut wünsche ich Dir und Euch, bestimmt bekommst Du von Frau Schuster einen besseren und strukturierteren Rat.
Mitglied inaktiv
hallo britta, erstmal herzlichen glückwunsch zum baby und alles gute für das kleine wesen (c: zu deinem mann: geradezu klassisch, dass er sich so verhält wie er es von seinem vater erlebt hat, damit aber nicht weniger schrecklich. frag ihn doch mal, ob er sich selber mag? ob er möchte, dass seine enkel später von ihrem vater beschimpft werden und sich deshalb schrecklich fühlen werden? denn sein sohn wird genauso werden wie er, und das gleiche tun, wenn nicht irgendwann diese kette unterbrochen wird. wenn dein mann nicht in der lage ist, sein verhalten zu ändern, und sich auf keinen fall bereit erklärt, sich helfen zu lassen (in form einer therapie z.b.), bzw. mit dir gemeinsam z.b. zu einer erziehungsberatung zu gehen oder wenigstens ein paar bücher über die kindliche entwicklung zu lesen, würde ich persönlich ihm sogar mit trennung drohen, da ich zu grosse angst um die seelische gesundheit meiner kinder hätte. das ist jetzt leicht hinzuschreiben von mir, schon klar. aber ich halte die situation für deinen sohn wirklich für gefährlich. und auch wenn du jetzt noch ein kleines baby hast, gibt es hilfen auf die du zurückgreifen kannst (familienhilfe vom jugendamt z.b.). ich wünsche euch wirklich alles gute und dass dein mann sich mit seiner vergangenheit auseinandersetzt und sie verarbeiten kann. lg sandra
Mitglied inaktiv
Hallo Britta ich denke auch das du dir /euch Hilfe holen müsst! es ist schlimm immer so angebrüllt zu werden! Ich denke das es einfach so ähndlich ist wie bei iener Sucht, und das er es einsieht und doch brüllt er wieder los! DIe Worte die er benützt sind sehr verlezend, und können eine so kleine Menschenseele zerstören! ich wünsche dir viel Mut und Geduld und Kraft etwas dagegen zu tun den Kindern zu liebe! und auch dir ! LG silvia
Mitglied inaktiv
liebe britta, fühle dich von mir gedrückt. schau mal hier: http://www.praevention.org/frauenhaeuser.htm vielleicht kannst du dir dort konkrete hilfe suchen? wünsche dir von herzen viel glück und kraft. lg e.
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