Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

mein kind tut anderen kindern weh

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: mein kind tut anderen kindern weh

Mitglied inaktiv

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liebe frau schuster, ich war heute ziemlich schockiert, als ich erfahren habe, dass meine 2-jährige tochter im kindergarten andere kinder absichtlich gehauen, geschubst und mit gegenständen verletzt hat. sie ist in letzter zeit ziemlich anstrengend und trotzig, haut manchmal sogar nach mir und hört nicht mehr auf ein deutliches "nein". aber im kindergarten war sie bis jetzt eher ruhig und lieb. hat sie bloß einen schlechten tag? oder wo liegen die ursachen für so ein verhalten. seit 4 wochen hat sie ein kleines schwesterchen. schenken wir dem baby vielleicht zu viel aufmerksamkeit, dass sie ihre wut dann im kindergarten auslässt? was können wir tun, um ihr begreiflich zu machen, dass sie anderen nicht weh tun darf? bestrafen? vielen dank für ihre antwort


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Hallo Rita Ihre Tochter ist nicht wütend; sie versucht "nur" mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.- Dieses Verhalten kann durchaus mit der Geburt ihrer Schwester zusammenhängen, da sie ja nun nicht mehr allein im Mittelpunkt der Familie steht sondern lernen muß, diese Position mit dem Baby teilen zu können. Geben Sie ihr zu Hause wie auch im Kiga hin und wieder die Möglichkeit im Mittelpunkt zu stehen. Erklären Sie ihr, dass Dies ein kleiner Ausgleich dafür ist, dass Sie sehr viel Zeit mit dem Baby verbringen müssen, weil es noch viel weniger kann als die "große" Schwester. Vereinbaren Sie zu Hause eine feste Zeit, in der Sie ausschließlich mit Ihrer "Großen" spielen können (wenn das Baby schläft?). Geben Sie ihr in den Kiga mal eine Kleinigkeit für alle Kinder mit, wie z.B. Luftballons, Kekse, Gummibärchen... Bitten Sie die Erzieherin, dass Ihre Tochter ab und zu erzählen darf, was ihre Schwester zu Hause schon gelernt hat. Beschäftigen Sie sich mit dem Baby, lassen Sie Ihre "Große" helfen, bzw. lassen Sie sie die gleiche "Arbeit" als Puppenmutti verrichten. Loben Sie verstärkt ihren Fleiß und ihr Können und wenden Sie sich ihr so oft wie möglich liebevoll zu. Sie wird sicherlich zu den gewohnten Verhaltensweisen zurückfinden, wenn sie sich an die ungewohnte, neue Lebenssituation gewöhnt hat. Liebe Grüße und: bis bald?


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