Mein Baby ist nachts stundenlang wach - warum?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Mein Baby ist nachts stundenlang wach - warum?

Hallo Mein Sohn (7 Monate) war eigentlich von Geburt an ein guter Schläfer. Abgesehen von kürzeren oder längeren Phasen (Entwicklungsschübe) ein absolut pflegeleichtes Kind. Jetzt ist es so, dass er seit mindestens zwei Monaten nicht mehr durchschläft. Er geht um 20 Uhr ins Bett, schläft schnell ein. Ein, zwei Mal wird er danach noch kurz wach, dann schläft er richtig. Gegen 1 oder 2 Uhr wacht er dann wieder auf und bleibt bis 4-5 Uhr wach, egal was ich tue. Mein Sohn ist zur Zubettgehzeit wirklich müde; länger kann ich ihn nicht hinhalten. Ich kann mir also nicht vorstellen, dass er um 1 schon ausgeschlafen hat. Tagsüber schläft er im Schnitt zwei Mal, insgesamt etwa drei Stunden. Sobald ich Anzeichen von Müdigkeit sehe, lege ich ihn hin. Wenn ich ihm nachts eine Flasche gebe, trinkt er die mit gutem Appetit. Das bringt ihn leider aber nicht zum Einschlafen, er krabbelt, kräht, brabbelt und schreit gelegentlich nach meiner Aufmerksamkeit. Wenn er an meiner Brust nuckelt, beruhigt ihn das manchmal (in 90% der Fälle kriege ich ihn auch nur so zum Einschlafen. Wir üben noch, dass es anders geht). Auch das Nuckeln ist allerdings keine Garantie, dass er bald einschläft. Teilweise nuckelt er dann stundenlang an mir, wodurch mir am Ende die Brust wehtut und durch die permanente Seitenlage auch der Rücken. Am Anfang habe ich den Entwicklungsschub dafür verantwortlich gemacht. Dann kamen vor 6 Wochen die ersten Zähne. Dann ein neuer Schub? Jetzt zahnt er wieder. Mir ist klar, dass all das für diese stundenlange Nachtwache verantwortlich sein kann, aber mittlerweile gehe ich wirklich auf dem Zahnfleisch. Ich werde durch den Schlafmangel schon aggressiv. Ich würde meinem Kind niemals was tun oder es anschreien, aber in Gedanken gehts dann doch mal mit mir durch. Mein Mann kann mir nur bedingt zur Seite stehen, denn er muss morgens sehr früh aufstehen und ich will seinen Schlaf nicht noch mehr begrenzen. Außerdem kann er das Kind ja schlecht in den Schlaf stillen. Ignorieren bzw. mich schlafend stellen hat früher immer gut geholfen, aber mittlerweile stört mein Kind sich nicht mehr daran, bzw. fängt dann irgendwann an zu weinen, weil es keine Aufmerksamkeit bekommt. In den frühen Morgenstunden kuschelt er sich dann plötzlich an mich und der Spuk ist vorbei. Er schläft dann so bis 8-9 Uhr ohne zu mucken. Hinzu kommt, dass mein Baby seit 10 Tagen Durchfall hat (4-5 Mal am Tag). Das reicht von fest über matschig bis dickflüssig hin zu richtig flüssig (letzteres Gott sei Dank selten). Der Kinderarzt weiß Bescheid und sagt, da müssen wir durch. Solange er gut isst und trinkt, gut drauf ist und keine Anzeichen für Dehydrierung hat, wäre alle in Ordnung. Trägt das vielleicht zum schlechten Schlaf bei? Ich wäre wirklich dankbar für Tipps, wie ein wenig Ruhe im Schlafzimmer einkehren könnte. Mein Sohn schläft im Beistellbettchen. Da er nur durch Nuckeln einschläft (Schnuller mag er nicht), ist an Schlaf im Kinderbettchen leider noch nicht zu denken. Ich erwarte nicht, dass ich nachts nicht mehr geweckt werde. Aber zwei bis drei Stunden Rumgehampel jede Nacht machen mich echt fertig. Liebe Grüße Ela

von Grottenolm1981 am 05.10.2015, 13:28



Antwort auf: Mein Baby ist nachts stundenlang wach - warum?

Liebe Ela, da Ihr Sohn tagsüber in Wachzeiten gut drauf ist und in der Nacht turnt, scheint ihm die wirkliche Schlafenszeit zu genügen. Schreiben Sie für ein paar Tage auf, von wann bis wann Ihr Sohn tatsächlich schläft und rechnen so die durchschnittliche Gesamtschlafdauer aus. Jetzt können Sie überlegen, wie diese bestensfalls über den Tag verteilt werden können, mit dem Ziel, nachts wieder mehr Schlaf zu bekommen. Evtl. ist es notwendig Ihren Sohn morgens eher zu wecken und/oder ihn tagsüber über den ersten müden Punkt hinweg zu bespaßen und erst bei den nächsten Müdigkeitserscheinungen hinzulegen, wenn er dies einigermaßen problemlos mitmacht. Quälen soll er sich dabei natürlich nicht. Probieren Sie es aus und melden sich ggfls. noch einmal. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 07.10.2015



Antwort auf: Mein Baby ist nachts stundenlang wach - warum?

Hallo Sylvia Zwischenzeitlich hatte ich das Zahnen im Verdacht, aber trotz Paracetamol war wieder nur Party im Bett angesagt. Gestern ist er um 10:30 aufgestanden (wir waren beide zu müde von der Nacht, um früher rauszukommen. Normal ist so 9 Uhr). Von 14 Uhr bis 16:30 gabs mit kurzer Unterbrechung Mittagsschlaf, um 20 Uhr lag er wieder im Bett. Um 0:30 gings dann wieder los: Budenzauber bis ca. 6:30 mit gelegentlichen Kurznickerchen. Aufgestanden sind wir heute um 8:45 Uhr. (Normalerweise Aufstehen gegen 9, dann zum Mittagsschlaf von ca. 11:30 bis 14 Uhr und dann so um 16/17 Uhr rum noch einmal eine Stunde. Dann um 20 Uhr ins Bett. Da kommen wir mit Aufwachen um 2 und Schlafen um 6 auf ~12 Stunden Schlaf) Wenn ich die 1,5 Stunden draufrechne, die er gestern länger geschlafen hat, komme ich mit den Nickerchen auf geschätzt 11 Stunden. (Ich könnte damit leben, um 4 Uhr aufzustehen, wenn er dann wach ist. Aber sich von Mitternacht bis zum Morgengrauen durchzuquälen ist wirklich schlimm). Ursprünglich hatten wir ihn immer erst so gegen 21/22 Uhr hingelegt, wenn wir auch schlafen gingen. Er hat dann um 19 Uhr rum noch ein Nickerchen von 30-60 Minuten gemacht. Das hat im Prinzip auch funktioniert, er schlief dann auch bis 5-6 Uhr. Allerdings findet er um die Zeit wesentlich schwerer in den Schlaf, als wenn ich ihn um 20 Uhr hinlege. Da ist er meist nach ein paar Atemzügen im Land der Träume (wenngleich er ja 2-3 Mal noch kurz wieder aufwacht und weint). Sollen wir das späte Einschlafen noch mal probieren? Wir sind irgendwann auf 19 Uhr vorgerückt, weil das Einschlafen dadurch besser war und er ja auch erstmal einige Stunden schläft. Die Tagschläfchen fallen erfahrungsgemäß eher aus, als dass sie nachgeholt werden, wenn wir den müden Punkt verpassen. Liebe Grüße Ela

von Grottenolm1981 am 10.10.2015, 09:45