Angel73
Liebe Frau Schuster, ich habe einen tollen Sohn, fast 3 J, der mir aber zurzeit Sorgen bereitet. 1.) Es gibt Tage, an denen er, wenn er etwas möchte, sofort anfängt zu meckern oder zu jammern, selbst bei kleinsten Kleinigkeiten. Er versucht gar nicht erst, uns vernünftig zu fragen. Eine Zeitlang habe ich immer freundlich zu ihm gesagt, dass er uns doch vernünftig fragen könne, und dann fänden wir bestimmt eine Lösung. Hilft aber irgendwie nicht. Wir sind schon immer sehr sehr viel auf ihn eingegangen, waren um Kompromisse bemüht und meist sehr geduldig. Ich kann mir gar nicht erklären, wie sich so etwas aufbauen konnte... er findet immer Gehör bei uns. Haben Sie noch eine Idee, wie ich darauf reagieren könnte? Wäre es zu hart, ihm zu sagen, dass ich nur reagiere, wenn er vernünftig fragt? 2.) Never ending story... Ungeduld Wenn etwas nicht gleich gelingt, ist er völlig frustriert (beruhigt sich aber auch schnell wieder). Ich biete ihm Trost an, möchte er in dem Moment aber meist nicht. Ich gebe ihm dann die Zeit. Sobald er getröstet werden will, mache ich es und sage, dass ihm das Schreien im Grunde ja gar nicht hilft, schlage ihm vor auf den Sitzsack zu trommeln... . Was kann ich noch tun, damit er besser mit Frust zurechtkommt? Und ganz konkret wieviel sollten wir als Eltern helfen? Ich versuche ihn eher zu motivieren, es selbst zu versuchen. Mein Mann springt sofort ein beim Helfen. 3.) Selbständigkeit Unser Sohn läßt sich etwas Zeit mit der Selbständigkeit. Wir versuchen, ihn vorsichtig zu ermuntern. Er sagt dann ganz oft, dass er es nicht kann und noch nicht groß genug sei. Was kann man eigentlich von einem 3-Jährigen erwarten? Er zieht sich seine Sandalen selbständig aus (auf Aufforderung), bei den Turnschuhen müht er sich schon etwas ab, ist allerdings in meinen Augen auch nicht wirklich bemüht. Er zieht immer etwas lustlos daran. Ihm wäre es am liebsten, dass ich noch alles für ihn mache. Es gemeinsam zu versuchen, lehnt er meist ab, ist dann schnell frustriert. Was kann ich machen? Anerkennung spürt er ganz sicher mehr als genug. Entschuldigen Sie die Länge! Aber ich habe einfach das Gefühl, dass sich jetzt irgendetwas ändern muss. Ganz lieben Dank schon einmal für Ihren Rat! Viele Grüße Angel
Christiane Schuster
Hallo Angel Zu 1.) Bitte überlegen Sie zunächst einmal, warum Ihr Sohn an diesen bestimmten Tagen auffallend viel meckert, jammert und unzufrieden ist: Hat er evtl. zu wenig geschlafen? Ist er überreizt oder unterfordert? Wünscht er sich verstärkt helfende oder liebevolle Aufmerksamkeit oder testet er "nur" jeweils Ihre Reaktionen? Zeigen Sie möglichst Mitgefühl, nehmen Sie ihn -wenn er es zulässt- in den Arm und suchen Sie gemeinsam nach einer Konfliktlösung, nachdem Ihr Sohn sich trösten lassen hat. Zu 2.) Nachdem Sie Ihrem Sohn eine geeignete Möglichkeit der "Hilfe zur Selbsthilfe" vorgeschlagen haben, lassen Sie ihn möglichst erst einmal alleine wieder zur Ruhe kommen. Benötigt er dann immer noch Ihre Unterstützung wird er ganz bestimmt auf Sie zukommen ohne sich von Ihnen "bedrängt" zu fühlen. Zu 3.) Solange Sie in seiner Nähe sind, wird er vermutlich auch Ihre Hilfe beanspruchen wollen. Sobald Sie aber unerreichbar sind wird er sich ganz bestimmt nicht die Blöße geben, bei altersgerechten "Anforderungen" die Hilfe Anderer in Anspruch zu nehmen; ganz besonders dann nicht, wenn er gleichaltrige Kinder in ihrem Verhalten beobachten kann. Liebe Grüße und: bis bald?
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