Mitglied inaktiv
Hallo Mariele, wie war das damals bei Dir und Deinem Ex-Mann? Mein Mann und ich leben ja bereits seit 2 Jahren getrennt und es gab früher auch schon so viel Streit wegen seiner merkwürdigen Vorstellungen. An deinem Satz "alles andere vermittelt ihm ja wohl das Gefühl, nicht mal zu Hause sein zu dürfen" ist etwas Wahres dran. Zugegeben, ich war früher auch recht unordentlich, als unser Sohn ganz klein war, weil es für mich schwierig war, 120 m² Wohnfläche auf 3 Ebenen, ein Kleinkind sowie 3 Abende Job als RA-Fachkraft unter einen Hut zu bringen. Entrümpeln, bohren, einkaufen, alles blieb an mir hängen - irgendwann war es mir dann einfach zu viel. Während der Trennung hat sich mein Mann ernsthaft bemüht, sich zu ändern. Ich finde, in vielen Bereichen ist ihm das auch durchaus toll gelungen. Wenn er am WE hier ist, kocht er oder putzt die Küche mal und hier auf knapp 52 m² in 3 Räumen und mit viel weniger Krempel (den in der alten Wohnung vor allem mein Mann angehäuft hatte und ich musste mich dann auch noch darum kümmern, um nicht im Gerümpel zu ersticken!!!) habe ich ein warmes Ambiente und mit ganz wenig Geld eine wunderschöne Wohnung eingerichtet. Aber sein "Sauberkeitsfimmel" betrifft auch sein dickes Auto. Junior darf mit seinen 4 Jahren nicht mal ins Auto einsteigen, weil mein Mann Angst hat, dass sein Wagen Dreckspuren von Juniors Schuhen bekommt. Dabei hat er schon am Beifahrersitz (der Sitz, hinter dem unser Junior seinen Sitz hat) so ein abwaschbares Stoff-Teil mit Taschen hängen, wo man auch Spielzeug reintun könnte (macht mein Mann aber nicht, weil der Junior ja dann vielleicht mit dem Spielzeug irgendwas zerkratzen könnte). Der Kleine darf nicht mal eine Brezel dort futtern (wegen der Krümel), geschweige denn trinken! Neulich waren wir beim Burger King was essen und Junior war hundemüde und wollte auf mich warten (ich mußte aber nochmal auf Toilette), mein Mann wollte ihn dann in den Sitz setzen wie ein Baby, er wollte natürlich alleine rein. Als ich dann rauskam, habe ich nur noch Gebrüll gehört und Geschrei: "Hör auf! Setz dich hin und hör auf zu strampeln" Junior wollte eben alleine sich reinsetzen - keine Chance. Er wollte auch, dass ich das mache, ihn anschnallen etc. weil er eben müde war. Kann man da nicht als vernünftiger Mann warten und auch mal nachgeben? NEIN. Er den Junior mit aller Kraft im Sitz angeschnallt und das tat diesem weh und er hat um sich gehauen und meinem Mann die Brille von der Nase gehauen, woraufhin er von meinem Mann 3 x hintereinander eine Ohrfeige !!! bekam. Der schnappte das ohnehin schon verstörte und völlig übermüdete Kind und schmiß ihn aus dem Auto raus, steckte ihn noch in die halboffenen Schuhe und fuhr einfach los und rief: "Du kannst mit der Mama laufen!" Der Kleine brüllte und war fix und fertig, ich habe ihn dann hoch genommen und habe mich erstmal ganz ruhig auf einen Mauervorsprung mit dem Kleinen gesetzt und habe ihn getröstet und gefragt, was los war. Er hat dann gesagt, der Papa sei grob mit ihm gewesen und er hätte doch nur auf mich warten wollen, damit ich ihm helfe in den Kindersitz zu klettern. Ich fand das völlig unverantwortlich von meinem Mann, sich so unreif und heftig zu gebärden und sich vor dem Kind so aufzuführen. Ich habe dann dem Kleinen gesagt, dass es nicht okay war, dem Papa auf die Brille zu hauen, aber wie ich dann von beiden später berichtet bekam, war es wohl keine Absicht, sondern im Trotzanfall. Mein Mann fuhr dann 3 Runden um den Block, um sein Gemüt zu kühlen. Danach hat er sich bei dem Kleinen entschuldigt, aber ich finde, so eine Situation war nicht zum ersten Mal da. Mein Mann würde z.B. nie mit dem Auto mit uns in Urlaub fahren (es könnte ja geklaut werden). War deiner auch so drauf? Ich fände es schön, wenn Du mir antworten würdest.
Christiane Schuster
Hallo, Da muß ich mich doch auch noch mal einmischen: Gibt es denn überhaupt irgendeine Basis, dass Sie Ihrem Mann vertrauen?- Wäre es nicht viel besser, wenn Sie und der Junge sich mit ihm nur hin und wieder treffen würden, sodass Jede ( r) sein Leben leben kann, das meiner Meinung nach doch von sehr unterschiedlichen Bedürfnissen geprägt ist?- Nachdenkliche Grüße-
Mitglied inaktiv
Hallo Traumfäner, ich habe Dein Posting schon im anderen Forum gelesen und was Du jetzt schreibst finde ich so erschreckend, dass ich mir erlaube, mich einzumischen. Dein Mann mag von Grund her ein lieber Mensch sein, aber wenn er sich so wenig im Griff hat, gepaart mit einem (in meinen Augen krankhaften) Sauberkeitsfimmel, dann sehe ich darin einiges Gewaltpotential. Es ist das eine, einem Kind im Affekt eine Ohrfeige zu geben, es bleibt rohe Gewalt, die immer immer immer unangemessen und falsch ist und sich zu allem Überfluss gegen ein abhängiges und viel schwächeres Kind richtet! Die Frage ist, wie man danach reagiert und ob man das für die Zukunft vermeiden kann (sich also eine Strategie zurecht legt, wie man sich selbst in besser in Griff hat). Du schriebst aber auch, dass Dein Mann "ein paar auf den Po" wohl als Erziehungsmittel ganz in Ordnung findet. Du selbst lehnst das völlig ab, was ganz bestimmt das einzig richtige ist. Ich kann mir gut vorstellen, wie sich Dein Mann in dieser Situation gefühlt hat - alle Eltern wissen das und Väter vermutlich eher als Mütter. Es macht einen ohnmächtig, wenn man das Gefühl hat gegeneinander ausgespielt zu werden und wenn man dann ohnehin schon nervös ist (aber bitte nicht wegen Krümeln im Auto), dann muss man sich trotzdem im Griff halten. Ich weiß bis heute nicht, wie man dann eigentlich richtig reagiert, Erklären und "Labern" ist sicher nicht immer die Lösung, Geduld hilft schon eine Menge und Gewalt jedweder Form ist ganz sicher falsch. Überleg es Dir gut, auch um Deinetwillen. Es ist Erpressung zu sagen, "wenn Ihr nicht kommt, lass ich mich scheiden" ein anderes Wort gibt es dafür nicht. Ich glaube, Dein Mann sollte sich helfen lassen. Er scheint ja selbst in Vorstellungen und Zwängen zu leben, die ihn unglücklich machen. Mich macht es auch unglücklich, wenn die Krümel bei uns rumliegen und ich beneide die Leute, denen das nichts ausmacht (mein Mann :-), aber unter meinem Sauberkeitsfimmel sollen doch andere nicht leiden, wir müssen einen gemeinsamen Nenner finden und das macht denke ich auch eine gute Ehe aus: Kompromisse finden, die beiden gerecht werden und die Eigenheiten des anderen respektieren und manchmal tolerieren, aber es kann sich nicht immer einer nur unterwerfen. Ich denke, Ihr solltet jetzt nichts unter Zwang und auf Biegen und Brechen entscheiden. Es ist schön, wenn Ihr Die Ehe nicht leichtfertig aufs Spiel setzen wollt und Euch auch draum bemüht, wenn Ihr beide den Willen habt, wieder zusammen zu leben, dann könnt Ihr Euch auch dafür Zeit lassen und an Euch arbeiten, da macht eine Distanz von 100km nicht so viel aus, Wochenendfamilien und -ehen gibt es genug. Viel Glück und Erfolg Tina
Mitglied inaktiv
Hallo Traumfänger! Schön, dass Du noch mal geschrieben hast! Mein Mann war nicht unbedingt ein Kolleriker, eher der "Große Schweiger". Er hat mich für alle meine Fehler mit tagelanger Missachtung gestraft. Zu einem klärenden Gespräch kam es nie, da er alles Reden solange abgeblockt hat, bis ich mich wieder und wieder für was auch immer bei ihm entschuldigt habe. Aber wehe es kam mal tatsächlich zum Streit! Das war schon eine schlimme Situation. Aber damit brauche ich mich ja Gottseidank nicht mehr rumschlagen... ;-)) Dein Mann scheint ja wirklich ein Problem mit seinen Wutausbrüchen und einer Art Sauberkeitswahn zu haben. Das ist eigentlich schade, weil er in solchen Momenten so viel mit sich selbst zu tun hat, dass er gar nicht mitbekommt was er seinem Kind eigentlich damit antut. Anscheinend ist ihm überhaupt nicht bewusst, dass auch kleine Kinder (gerade die!) besonders feine Antennen für Missstimmungen der Eltern haben. Und sie verstehen es überhaupt nicht was da passiert -und geben sich irgendwann selbst die Schuld dafür. Kann das gut sein? Ich für meinen Teil halte es für solche Situationen für sehr angebracht, dass es einen Abstand zwischen den Eltern gibt. Das Kind lernt, dass es ein richtiges Zuhause hat wo es gern ist und wo sich nicht ständig gestritten wird und man sich rund um die Uhr benehmen muss (wie eine richtige gemütliche Höhle). Da darf dann auch mal ein *Heuteverbringenwirdentagimschlafanzug-Tag* drin sein. Das ist doch toll, oder? Gleichzeitig wird aber der Kontakt zum Papa nicht abgebrochen weil er ein böser Mann ist, sondern -je nach Vereinbarung- als Papatag aufrechterhalten, sodass man auch vom Papa was lernen kann. Da kann man ja auch mal akzeptieren, dass im Auto nicht gespielt oder gekrümelt werden darf. Das Kind muss also überhaupt kein schlechtes Gewissen haben wenn es beide Eltern lieb hat (das ist ja auch richtig so) aber trotzdem lieber bei Mama in der gemütlichen "Höhle" wohnt. Ich finde, dass Du schon einen guten Mittelweg für Euch suchst und das so auch auf Dauer klappen kann - aber mit Distanz. Dadurch gewinnt Dein Sohn Sicherheit, die er noch lange brauchen wird. Ich drücke Euch echt die Daumen und wünsche Euch alles Gute!! Gruß Mariele
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