jasmin-87
Hallo Frau Schuster, ich möchte mich nicht bei Ihnen ausweinen, aber ich habe ein paar Fragen an Sie, wozu ich finde, dass ein paar Einzelheiten wichtig sind. Ich bin alleinerziehend und seit dem 3. SS Monat alleine. Mein damaliger Freund wollte das Kind nicht...und hat mich vor die Wahl gestellt. Er fühlte sich mit 27 J. zu jung für die Vaterrolle. Dazu muss ich sagen, das die Ss nicht geplant war. Ich war zwar auch überrascht als ich es erfuhr, aber nach 6 Jahren Beziehung habe ich nicht mit dieser Reaktion gerechnet. Da meine Tochter nun bereits 1 Jahr geworden ist, ist die Frage für was ich mich entschieden habe auch beantwortet. Er zahlt regelm. Unterhalt, will ansonsten nichts von uns wissen. Meine Eltern hatten anfangs mit dieser Situation ein arges Problem. Sie sagten es nicht, aber sie schämten sich für mich. Das wurde mir klar, als ich erfuhr, dass sie überrall erzählten, mein Freund wäre beruflich im Ausland für mehrere Monate tätig. Wie ich mich fühlte und wie schwer alles für mich war, hat sich niemand drum gescherrt. Im Gegenteil. Ich führte endlose Gespräche mit meinen Eltern....und sie taten alles belanglos ab. Das taten sie immer und tun sie immernoch. Für ihre Kinder dazusein, sie zu unterstützen kennen sie nicht. Dafür sind sie zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Ich war also die komplette Ss und bis jetzt auf mich alleine gestellt und entbunden habe ich auch alleine. Lediglich die Hebamme (und die Interessierte sich mehr für den Fernseher im Hebammenzimmer) war im Kreissaal anwesend. Sie schaffen esjetzt nichtmal interesse für ihr Enkelkind zu zeigen, und tun vor anderen immer so, als wären sie die besten Oma und Opa der Welt. Ich habe mir fest geschworen NIEMals so zu werden wie meine Eltern! Nun ist es so, dass ewig irgendwelche Bemerkungen kommen, wie: Die kleine müsste aber schon längst mal laufen können, es wird zeit sie aufs Töpfchen zu setzen etc...dass das absoluter Quatsch ist, weiß ich. Zudem wird es Zeit finde ich, dass sich etwas ändert. Ich möchte halbtags gerne wieder arbeiten gehen um von dem AlG II herauszukommen, und weil es mir auch guttun wird, wieder was anderes von der Welt zu sehen. Meine Eltern reden mir nun ein fürchterlich schlechtes gewissen ein....ich könnte meine Tochter doch nicht abschieben! Sie ist doch noch viel zu klein und hat noch nichtmal einen Vater...ich müsste doch immerhin für ihr da sein...sie würde mir das später ewig vorhalten, dass ich sie alleine gelassen habe...wenn das Jugendamt das mitbekommt, kommt die kleine bestimmt zu ihren Vater....ich könnte schreien! Es nervt mich und macht mich richtig wütend solche Eltern zu haben. Anstatt als Oma zu sagen, weißt du was? Ich passe vormittags auf die kleine auf, kommt nur die Frage: Und wo willst du sie abgeben? Das schlimme ist aber auch, dass ich über die letzte Äußerung die ganze Zeit nachdenken muss...ich bin so verwirrt! Ich möchte mich nicht in den Himmel heben, aber ich bin eine sehr gute Mutter (die bestimmt auch ein paar Macken hat ;-) ) Ich beschäftige mich sehr viel mit meiner Tochter, lasse sie aber auch alleine ihre Entdeckungen machen um so Erfahrungen zu sammeln und zu lernen...wir gehen viel auf den Spielplatz, singen und was man sonst noch alles macht :-) Jeder der uns kennt, Arzt, Nachbarn usw. sagen, dass sie ganz selten ein so ausgeglichenes und zufriedenes Baby/jetzt Kleinkind gesehen haben und das bestätigt mich ebenfalls. Nur meine Eltern, finden immer irgendwas um mich runter zu ziehen. Können Sie mir einen Tipp geben, wie ich mich am besten Verhalte? Und ob es wirklich so abwegig ist, meine Tochter für einen halben Tag bei einer Tagesmutter oder Kiga zu lassen? Tut mir leid, dass Sie sich durch den langen Text arbeiten müssen...aber ich bin sehr gespannt auf Ihre Antwort. Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Tag! Liebe Grüße Jasmin
Christiane Schuster
Hallo Jasmin Bitte Informieren Sie Ihre Eltern sehr selbstbewußt, freundlich, aber auch in bestimmtem Tonfall darüber, dass Sie sich ganz bewußt für Ihre Tochter entschieden und damit auch die Verantwortung übernommen haben, sie in eine sichere Selbstständigkeit zu führen. Ihre Eltern werden sich früher bestimmt auch nicht haben reinreden lassen in die Erziehung von Ihnen, oder?- Dass junge Mütter früher arbeiten gingen, war genauso unvorstellbar, wie heute die Mütter, die NICHT zumindest stundenweise einer Beschäftigung außerhalb von Kind,Haushalt usw. nachgehen. Es war früher eine ganz andere Generation, in der die Frauen, den Männern "untertan" zu sein hatten und für "Kind,Haus und Hof" verantwortlich waren. HEUTE werden Frauen (beinahe) mit Männern auf die gleiche Ebene gestellt und Jede(r) kann für sich entscheiden, ob sie/er sich der Verantwortung, ein Kind zu erziehen, gewachsen fühlt oder nicht -unabhängig von der finanziellen Seite-. Kennen Sie das Buch: "Gute Mütter arbeiten" [Taschenbuch] Regine Schneider? ca. 9,00Euro Für Ihre Tochter empfehle ich dann bald das Bilderbuch: "Mama geht zur Arbeit", Leo Lausemaus (ca. 6,00Euro). Sicherlich trifft es auch für Sie zu, dass Sie gegenüber Ihrer Tochter viel zufriedener und reflektierter handeln können, wenn die Geldsorgen kleiner werden und wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie anerkannt werden!- Für Ihre Eltern empfehle ich: "Das Großeltern-Buch" Bei einer Tagesmutter kann Ihre inzwischen 1-jährige Tochter erste Kontakte zu ca. gleichaltrigen Kindern knüpfen und auch in dieser geschützten Kleingruppe lernen, einer weiteren Bezugsperson Vertrauen zu schenken. Sie wird sich dann nicht mehr nur an Ihnen orientieren, sodass ihr eine spätere "Fremdbetreuung" in KiGa, KiTa usw. viel leichter fallen wird. Lassen Sie sich bitte kein schlechtes Gewissen einreden und handeln Soe so, wie SIE es für richtig halten!! Liebe Grüße und: bis bald?
ohno
Hey Jasmin! Ich bin zwar nicht gefragt ;-), aber ich erkenne manch Situation von Deinem Posting wieder. Bei unserem Großen (7J.) haben wir auch lt. meiner Mutter "immer alles falsch gemacht". Komisch dass er ein gutgelaunter, lebenslustiger, lt. vielen unbeteiligten Meinungen ein gut erzogener und freundlicher junger Mann ist :-). Das ist die Generation. Wir machen automatisch vieles anders als unsere Eltern bei uns, und das ist dann gleich falsch. z.B. mußte unser Großer, sobald er sitzen konnte, lt. meiner Mutter sofort ans Töpfchen gewöhnt werden, damit er schnell trocken ist! Und ich Volltrottel wollte es IHR Recht machen, habs gemacht und das Ende vom Lied, da es viel zu früh war: Unser Sohn und auch ich, wir waren so unglücklich und es gab soviele Tränen deswegen, nie nie nie nie würde ich sowas wieder machen!!! Und auch hätte er feste Schlafenszeiten haben müssen lt. meiner Mutter, wie eine Maschine. Immer Punkt um die selbe Zeit Augen zu... Sie hat bis heute nicht verstanden, dass er wenig Schlaf braucht. Bitte mach Dir nicht auch diesen Stress.Klammer Deine Eltern in der Hinsicht völlig aus, werde taub auf diesem Ohr ;-) . Ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass Du alleine entscheiden mußt und kannst und keine Kommentare brauchst. Wenn sie es nicht verstehen wollen, mußt Du es ihnen mehr oder weniger zeigen. Punkt. ;-) Und zum Thema arbeiten/Kinderkrippe/Tagesmutter/Jugendamt. Es ist doch super positiv, wenn Du - um Euren Lebensunterhalt und Freitzeit/Urlaub selbst zu verdienen - arbeiten möchtest. Ich find das toll. Und muss dazu sagen, dass ich in der ehemaligen DDR aufgewachsen bin. Da war das soziale System lange lange beständig. D.h., tausende! von 1jährigen sind in die Kinderkrippe gekommen und da geblieben, weil die Mütter wieder arbeiten mußten. Und uns hat es nicht geschadet! Ich werde unsere Kleine auch in die Krippe geben (müssen) mit 1 Jahr, weil ich wieder arbeiten muss, aber anders geht es nicht. Wir haben eine super schöne kleine Krippe gefunden, wo ich garantiert nie mit einem schlechten Gefühl wegfahren muss. Hauptsache, das Bauchgefühl stimmt! Bist Du positiv, wird es Deine Tochter auch sein! Und mal ganz ehrlich: In ein paar Jahren ist es Gang und Gebe, dass Eltern nur noch 1 Jahr zu Hause sind und die Kids in der Krippe oder bei einer Tagesmutter. Dann dreht sich der Spieß, alle Mums, die länger zu Hause bleiben oder bleiben können, werden vllt. eher "abgestempelt" als heute wir, die früher wieder arbeiten gehen. Lass Dich nicht verunsichern und nimm Dir die "Einschätzungen" Deiner Eltern nicht so zu Herzen, damit machst Du es Dir leichter. Liebe Grüße, ohno P.S.: Das mit dem Jugendamt: Ich hab gelacht. Meine Mutter meinte immer, sie würde beim Jugendamt anrufen, weil unser Kind abends nicht im Bett lag, wenn wir telefoniert haben. Das ginge ja so nicht. Wenn unsere Mütter da aufkreuzen würden, weil unsere Kinder in die Krippe gehen, wir arbeiten, oder sie evtl. abends nicht schon um 7 die Deckel zumachen, was würden die wohl sagen???
jasmin-87
Vielen herzlichen Dank! Ich freue mich über die Antworten, und es gibt einen doch ein wenig kraft, nicht alleine mit der Meinung dazustehen;-) Ich werde mir im laufe der Woche mal alle drei Büche zulegen sobald ich in der Stadt bin.... Ich wünsche Ihnen noch eine schöne Woche!!! Liebe Grüße Jasmin
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