Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Lügenmärchen von einer 6 jährigen

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Lügenmärchen von einer 6 jährigen

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Schuster :o) Meine Tochter Julia ist im Oktober 6 Jahre geworden und wir kommen eigentlich wunderbar zusammen aus wenn da nicht ein kleines Problem wäre, das mir leider im Moment ein bischen zu wachsen scheint :o( Also: Sie erzählt ständig erfundene, Geschichten, über Ihre Familie, was sie alles kann oder auch was sie alles hat oder nicht hat! z.B hat sie letztens im Kiga behauptet, wir hätten nichts mehr zu essen zu Hause und ich hätte ihr ein Brot mir Senf *pfui* mitgeben müssen! In Wirklichkeit hatte sie einen Berliner dabei ( die isst sie sooo gern) Ein anderes mal hat sie den Kindern gesagt, Ihr Kater sei gestorben und wenn ich das nicht zufällig aufgeklärt hätte, würden die Kleinen das immer noch glauben! Mal kam angeblich Feuer aus einem Föhn im Schwimmbad, mal war ich im Krankenhaus und mir geht es ganz schlecht ( bin im 8ten Monat schwanger) das alles stimmt nicht und ich weiss nicht wie ich damit umgehen soll ???? Die Mütter in unserer Umgebung machen sich schon ein bischen lustig über uns und "warnen" ihre Kinder, Julia nicht so viel zu glauben!!! O-ton eine Mutter " Der Julia kann man nicht alles glauben, sie erzählt ständig sowas"! Alles Strafen, schimpfen oder gar Drohen hilft nicht! Die Gechichten werden immer schlimmer und SEHR peinlich für mich ( das war noch lange nicht alles, sie hat noch viel mehr erzählt!) Wie soll ich damit umgehen oder wie bringe ich sie dazu , die Wahrheit zu erzählen, die doch genauso interessant ist wie diese Lügen! Wir machen so viele tolle Sachen zusammen, aber von denen erzählt sie nie etwas :o( Hoffe sie können mir einen Tip geben Vielen Dank Sabine :o)))


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Hallo Sabine Mit ihren erfundenen Begebenheiten möchte Ihre Tochter wahrscheinlich nur mehr Aufmerksamkeit von allen Seiten erreichen, da sie dann für kurze Zeit im Mittelpunkt steht. Sie spürt (unbewußt), dass eine große Veränderung in ihr gewohntes Leben kommt und hat Angst, ganz aus dem bisherigen (Familien-)Mitelpunkt verdrängt zu werden. Wenden Sie sich wie bisher liebevoll zu und unternehmen Sie viel mit ihr. Läßt sich eine Unwahrheit gleich erkennen, reagieren Sie mit einem wissenden Lächeln etw mit: "Da hat die Julia ja mal wieder Märchenstunde!" Weisen Sie sie in konkreten Situationen zusätzlich darauf hin, dass sie bald keine Freundinnen mehr haben wird, weil sie häufig die Unwahrheit erzählt und Niemand mehr weiß, was man ihr glauben kann. Glauben Sie ihr selbst dann mal nicht, obwohl Sie genau wissen, dass sie dieses Mal die Wahrheitgesprochen hat. Das wird sie sicherlich kränken und zum Nachdenken veranlassen. Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Nochmal ich ;o) Ich wollte nur noch mal sagen das dieses Problem uns doch sehr belastet, weil ich mittlerweile auch soweit bin, das ich ihr nichts mehr glauben kann! Immer wenn sie mir etwas erzählt frage ich 1000 mal nach oder Drohe Ihr damit, die Person um die es geht anzurufen und nachzufragen! Sehr oft ist es nämlich dann so das sie doch zugibt, das es nicht stimmt.... Und dann werde ich wieder bestätigt ( ich wünschte es wäre anders) und kann ihr noch weniger glauben.... Grüße Sabine :o)))


Mitglied inaktiv

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hallo Leika, übrigens steht unten ein Beitrag, der deinem ganz ähnlich ist, lies dir doch mal dort die Antworten durch... das besondere bei deiner Tochter ist ja offensichtlich, daß sie sich "schlimme" Dinge ausdenkt. das ist ja fast so wie bei vielen älteren Leutchen, die ihre kleinen Zipperlein als schlimme Krankheiten darstellen etc. In dem Fall mußt du der Sache vielleicht schon auf den Grund gehen, denn es gibt ja Menschen, bei denen sich so etwas einbürgert (vielleicht solltest du auch mal kritisch auf dich selbst schauen,ob du in ihrer Gegenwart nicht öfter mal zu kleinen Notlügen greifst, die sie durchschauen könnte. Ich habe als Kind mal meine Mutter erwischt, wie sie sich am Telefon darüber beschwert hat, wie teuer wir Kinder sind, daß sie wegen der Klavierstunden für mich und den ständig neuen Klamotten für meine Schwester schon ewig nicht mehr in Urlaub fahren konnte (damit wollte sie von unseren Großeltern eine kleine Finanzspritze erwirken). Ich war jedenfalls maßlos enttäuscht, als ich das hörte, denn die Klavierstunden hatte ich von meinem Kommunionsgeld bezahlt und meine Schwester trug meine abgetragenen Sachen. Erwachsene lägen, denke ich, oft so oder so ähnlich und Kinder bekommen das natürlich mit... Bei ihren Geschichten, möchte sie ja offensichtlich Mitleid erregen. Da wäre die Frage, welche From von Zuwendung ihr vielleicht fehlt, die sie durch dieses Mitleid bekommen möchte. vielleicht hat sie grße Angst durch das kleine Geschwisterchen bald eure Aufmerksamkeit zu verlieren und baut schon mal vor, daß sie dann immer noch genug abbekommt...


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