Mitglied inaktiv
Liebe Frau Schuster und lieber Forummitglieder! Ich bin allmählich verzweifelt und auch sehr traurig! Ich versuche unsere Situation so kurz wie möglich zu halten: Zwei Wochen vor Weihnachten 2008 trennte sich mein Exmann von uns von heute auf morgen. Unsere gemeinsame Tochter war damals 3 Jahre alt. Im Januar erfuhr ich, dass er eine neue Freundin hat. Unsere Tochter hatte er regelmäßig alle zwei Wochen, aber sie wußte nichts von der neuen Frau. Im April 2009 erfuhr ich durch Zufall, dass sie im 6. Monat schwanger ist und mein Exmann der Vater ist. Alle wissen nun, dass das Kind bereits im Oktober gezeugt wurde... Unsere Tochter lernte sie auch bis April nicht kennen, weil sie nicht sehen sollte, dass sie ein Baby bekommt, denn seine Eltern und Freunde wußten es auch alle nicht bis April. Als die Katze dann aus dem Sack war, zogen sie sofort zusammen und unsere Tochter wurde mit der Neuen in Papas Bett konfrontiert. Und auch mit dem Baby, das bald kommt. 3 Wochen später war es da! Unsere Tochter wurde immer agressiver bis sie von heute auf morgen im Dezember 09 nicht mehr zu Papa wollte. Das Baby ist so laut und Papa spielt nur mit ihm, war ihre Begründung. Sie war wie ausgewechselt,seit diesem Entschluss, laut Erzieherinnen des KiGa. Wieder hilfsbereit, fröhlich und herzlich....fast schon kümmernd. An Weihnachten riefen dann zum ersten Mal !überhaupt! seine Eltern an und wollten die kleine Maus sprechen. Sie berichteten ihr vom Christkind, das schöne Sachen für sie gebracht habe und wann sie denn mal wieder mit Papa kommt und sie sich abholt. Im Januar 10 wollte sie wieder hin. Sie durfte natürlich! Ich habe sie auch nie darin beeinflusst!!!! Er kommt auch trotz allem zu uns und trinkt Kaffee und wir gehen als Etern nett miteinander um. Nun geht sie also seit Januar wieder hin und wird wieder zusehens agressiver. Sie fängt an, dass sie Paas Neue viel lieber hat. Dass ihr das leid tut (weinen), und dass sie nicht weiss warum. Ich tröste sie dann, weil es ihr wirklich leid tut, dass sie die Neue mehr líebt und sage ihr auch, dass es ok ist. Auch wenn ich innerlich anders fühle und es mich zerreißt, wenn mein Kind sowas zu mir sagt. Sie bekommt immer ein Geschenk von ihr alle 2 Wochen und wenn sie auf die Kirrmes gehen, fährt sie mit ihr Karusell und Papa bleibt bei dem "neuen" Kind. Widersprüchlich zu dieser Aussage.will sie aber seit einigen Wochen nur noch für eine Übernachtung dort hin, weil sie sonst so sehr weint und zur Mama will. Sie sagte ihm selbst unter Tränen, als er sie holen wollte, sie würde Mama so vermissen und zweimal schlafen wäre so lang. Dass sie nur zu ihm gehen will, wenn einmal schlafen reicht. Ich muss dazu sagen, dass ich seit 4 Monaten vollzeit arbeite und wir unter der Woche sehr wenig Qualitätszeit haben. Bin erst um 17h zu Hause und morgens fahren wir um 7h los. Warum sagt sie solche Sachen? Sie will nur noch einmal bei ihm schlafen, aber hat die Neue lieber als mich? Sie macht mich sehr traurig damit, was sie, denke ich, auch spürt, auch wenn ich es versuche nicht zu zeigen. Dann sagt sie, sie sei böse auf Papa. Er habe letztes We den Pudding nur mit dem Baby geteilt, nicht mit ihr. Sie sei böse auf die Neue, weil Papa nun bei ihr ist. Sobald ich sie dann getröstet habe, sagt sie wieder, sie habe die Neue aber lieber als mich und dass sie nichts dafür kann und es nicht abstellen kann und nicht weiß warum. Was ist denn nur mit meinem Kind los? Ist sie zerissen? Ist sie böse auf mich, weil ich viel arbeite? Liebt sie die Neue wirklich mehr? Ich muss dazu sagen, dass ich noch immer, seit der Trennung 08, single bin (gerne). Unsere Tochter wird übrigens bald 5 Jahre, falls dass auch für Ihr Verhalten wichtig ist. Ich kann sie nur nicht mehr begreifen. Wie kann ich ihr helfen? Was soll ich tun? Ich weiss nicht weiter. Sie war mal so fröhlich und aufgeschlossen. Was ist los? Warum sagt sie solche Sachen? Haben sie einen Rat? verzweifelte Grüße Finchen
Christiane Schuster
Hallo Finchen Meiner Ansicht nach liebt Ihre Tochter nicht die neue Frau mehr als Sie, sondern die Situation als Solche, die heile, komplette Familie und das Baby, da sie dort ja nun die Große, Stärkere sein kann. Auch ist sie wie jedes andere Kind gespannt darauf, was sie dieses Mal geschenkt bekommt, was unternommen wird usw. Es ist insgesamt das Besondere, was Ihre Tochter liebt, was aber irgendwann auch zur Selbstverständlichkeit wird., was sie aber gleichzeitig unsicher sein lässt. Bitte planen Sie die gemeinsame Freizeit gemeinsam mit Ihrer Tochter. Freuen Sie sich ebenso mit ihr, eine Arbeitsstelle zu haben und Geld verdienen zu können, sodass Sie sich mal etwas leisten können, was ohne Geld halt nicht geht. Versuchen Sie, Ihre private Position positiv zu sehen und auch gegenüber Ihrer Tochter positiv zu schildern. Schenken Sie ihr bei nächster Gelegenheit ein Puppenbaby, das sie dann so nennen darf, wie das Baby von Papa und dieser frau und das sie auch ähnlich betreuen kann, wenn Ihre Tochter bei Ihnen ist. Kopf hoch! Spätestens, sobald das Besondere zum Alltag geworden ist, wird Ihre Tochter zu ihrem gewohnten Verhalten und zu ihrer sicheren Orientierung zurückgefunden haben. Liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Finchen, mein Sohn hat mir damals erzählt, er hat die Neue vom Papa genauso lieb wie mich. Genauso! Das hat mich fast zerissen. Die beiden sind nun getrennt und es wurde nie mehr nach der Frau gefragt. Ich denke, ein Kind hat eine andere Frau NIE so lieb wie seine eigene Mutter, ich denke, sie können es nur schwer ausdrücken. LG