Liebevolle Nachbarn (etwas länger)

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Liebevolle Nachbarn (etwas länger)

Liebe Frau Schuster, im Moment weiß ich einfach nicht mehr, wie ich mich verhalten soll. Mein Sohn ist jetzt 3 1/4 Jahre alt. Seine Trotzphase hat er wohl nicht als Phase verstanden, sondern als Dauerzustand. Er wirft sich auf den Boden, trampelt was das Zeug hält, und brüllt wie am Spieß, wenn ich ihm etwas verbiete, was er unbedingt haben will. Meist beginnt es schon am Morgen, wenn es nur heißt, dass er sich jetzt anziehen soll. Bis jetzt habe ich ihn trotzen lassen, bis er sich beruhigte und dann mit ihm darüber gesprochen. In harten Fällen habe ich ihn zu einer Auszeit in sein Zimmer gesetzt. Gestern hatten wir mal wieder den Härtefall, wo er dann im Kinderzimmer erst die Türe zugeknallt hat, dann gegen die Tür getreten hat, seine Autos durchs Zimmer flogen, und natürlich das Riesengebrüll dazu. Da er nicht auf ruhiges Zusprechen reagierte, habe ich ihn toben lassen. Bis es an meiner Haustüre auf einmal Sturm klingelte, mein Nachbar meinte, ob er nicht die Polizei oder das Jugendamt anrufen solle, denn es könne ja nicht mit rechten Dingen zugehen, dass ein Kind zu brüllen würde, obwohl nichts sei. Es wäre ja wohl eine reine Erziehungssache, das Kind von diesem Brüllen abzubringen. Immerhin käme ihm das zu häufig vor und würde ihm auf die Nerven gehen. Sollte ich das nicht abstellen, würde er andere Maßnahmen ergreifen. Wie soll ich mich denn jetzt verhalten? Ich sehe ja ein, dass meinen Nachbarn die Nerven blank liegen, aber wie sieht es denn mit meinen Nerven aus? Mir macht das Gebrüll ja auch keinen Spaß. Nur soll er ja mit seinem Geschrei nichts erreichen. Vielen Dank für Ihre Antwort Daniela

Mitglied inaktiv - 07.03.2001, 12:55



Antwort auf: Liebevolle Nachbarn (etwas länger)

Hallo Daniela Haben Sie schon mal versucht, Ihrem Sohn bei Beginn seiner Zorn-Ausbrüche ein Wutkissen o.Ä. in die Hände zu geben mit den Worten, dass er daran seine Wut ´rauslassen kann um anschließend mit Ihnen gemeinsam zu überlegen, wie das Problem zu beseitigen ist? Nachgeben sollten Sie auf keinen Fall, wenn Sie sich vorher Ihr Verbot genau überlegt haben und auch Ihrem Sohn erklärt haben, warum Sie ein "Nein" aussprechen müssen. Um ein friedliches Miteinander mit Ihren Nachbarn zu haben: Sagen Sie ihnen, dass Sie nicht wissen, wie Sie Ihrem Sohn auf andere Weise verdeutlichen können, dass es Grenzen und Regeln gibt, die er konsequent einzuhalten hat und bitten Sie sie ihrerseits um Rat. Vielleicht fühlen sie sich dann geehrt und versuchen Ihnen zu helfen?- Versuchen Sie`s mal und: bis bald?

von Christiane Schuster am 08.03.2001