Mitglied inaktiv
Hallo, Frau Schuster! Ich weiß langsam auch nicht mehr weiter. Unsere Familiensituation: 4 Kinder 12 J.,10 J.,3 J. und 6 Mon. alt. 3-jähr. noch nicht im Kindergarten, ist noch nicht trocken, möchte es selbst übernehmen. Die älteren nehmen teilweise einen schlechten Einfluß auf den Kleinen, was Ausdrücke, den Umgang (mit Gerangel), usw. angeht. Auch das nachm. TV-Angebot ist nicht immer kindgerecht. Erwische den 3- jähr. immer mal zwischen den Fronten. Kommt allerdings selten vor, die Großen schauen 1-2x/Wo. fern. Problem: Seit ca. 1 Jahr schläft der 3-jähr. nicht mehr durch. Da das in der SS anfing, so etwa im 6. Monat, mutmaßte ich, er setzt sich mit diesem Konflikt auseinander. Er wird immer zwischen 0.00 - 2.00 Uhr wach und brüllt wie ein Irrer. Dann springe ich natürlich sofort aus dem Bett um ihn zu beruhigen. Das muß ich tun, wir wohnen in einem Bungalow und die übrigen Kinder liegen mit ihren Zimmern daneben. Die Großen müssen am morgen ausgeruht sein. Dann möchte er immer mit in unser Bett. Anfangs habe ich das auch immer getan, aber, er schläft dann nicht, sondern wühlt und steht dann auf. Also dann bin ich zu ihm ins Zimmer, da steht ein weiteres Bett für die Oma, wenn sie mal bei uns bleibt. Er begründet Angst im Dunkeln und da habe ich ihm ein Nachtlicht angebracht, was er leider dazu mißbraucht aus dem Bett zu klettern. Ich schlafe lieber in meinem eigenen Bett und versuche dann irgendwann wieder zu entfleuchen, u. U. wird er aber ein 2. mal wach und das alles wiederholt sich. Dies an sich wäre vielleicht nicht unbedingt schlimm, aber ich habe noch ein Stillkind, dass nun nicht genau zu diesem Zeitpunkt kommt, wenn der 3-jähr. seine dollen 5 Minuten bekommt. Das heißt: Im Schnitt bin ich in der Nacht 3-4x unterwegs. Ich bin völlig gerädert und genervt. Ich habe keine Nerven mehr und raste bei jeder Kleinigkeit aus. Heute habe ich dem 3-jährigen eine Ohrfeige verpasst, weil er zum xten Mal während eines Telefongesprächs auf dem Telefontasten herumdrückt und das Gespräch damit beendete. Er ist auch ab 6.30 Uhr morgens wach klettert aus seinem Bett und fängt dann mit seinen Aktivitäten an: Er ist sehr anstrengend, er macht wirklich nur Unsinn. Ich habe nicht eine Chance meinen Haushalt in Ruhe durch zu erledigen, ohne das er irgendetwas anstellt. Penatencreme hingebungsvoll in die Nasentropf. schmieren (obwohl die Nasentropf. weit oben verstaut waren), meine Fenster damit bemalen, Gäste-WC unter Wasser setzen. Prilflasche leeren usw., usw. Die Sachen holt er sich mit dem Stuhl und für diese Fertigkeiten braucht er 5 Min. Die aggressive Grundstimmung überträgt sich nun auch auf die übrige Familie. Unser Großer braucht hin und wieder Unterstützung bei den Schulaufg., der zweite hat Rheuma und ist auch nicht leicht zu händeln. Mein Mann und ich haben uns immer häufiger in der Wolle, weil ich mich völlig überfordert fühle. Eigentlich wäre es meine Aufgabe meinem Mann den Rücken frei zu halten, er ist selbstständig und braucht zwischendurch einfach seine Ruhe, aber ich kann so nicht weiter machen. Er unterstützt mich überall wo er kann. Er putzt und saugt, er gibt mir abends Freiraum, das ich meinem Hobby frönen kann. Aber dazu fehlt mir mittlerweile die Lust und die Energie und das ist sehr tragisch weil da ein Lebewesen hinter steckt, -ein Pferd. Ich komme mir wie ein Versager vor, wahrscheinlich habe ich mich mit der Anzahl der Kinder einfach übernommen. Oder ich bin unfähig. Meine Kindheit war auch nicht berauschend, die Prügel mit abgesägten Besenstielen standen auf der Tagesordnung. Dann ließ mein Vater sich scheiden und seine neue Lebensgefährtin hat dies aber auch getan. Ich kann mich an zweimal erinnern, dass ich mit überschminkten blauen Augen zur Schule mußte. Das will ich meinen Kindern ersparen, es ist so erniedrigend. Aber ich tendiere dorthin. Was soll ich tun. Den Kinderarzt habe ich darauf angesprochen, er hat dem Kleinen ins Gewissen geredet und mir ein Buch empfohlen, aber das ist nicht das was wirklich hilft. Es tut mir leid, das es so lang wurde, aber ich mußte es mir mal von der Seele schreiben. Viele Grüße und vielen Dank im voraus christelrose
Christiane Schuster
Hallo Ratsuchende Wenn irgendwie möglich sollten Sie sich helfen lassen: mit einer Haushaltshilfe, die evtl. einige Stunden kommen kann oder einer Tagesmutter, die stundenweise den 3-Jährigen betreuen kann, wenn es noch nicht möglich ist, ihn regelmäßig in einen Kindergarten gehen zu lassen. Es ist gewiß nicht einfach, 4 Kindern, dem Ehemann, einem Pferd und auch noch dem Haushalt gerecht werden zu können -ganz zu schweigen davon, dass Sie selbst ja auch noch Bedürfnisse haben, die wenigstens zu einem Teil befriedigt werden möchten-. Der 3-Jährige scheint ein wenig unterfordert zu sein, sodass er Kontakte zu ca. Gleichaltrigen benötigt, damit er sich nicht mehr ausschließlich am Verhalten seiner älteren Geschwister orientiert oder aber Ihre helfende Aufmerksamkeit mit seinem beschriebenen Verhalten geradezu einfordert. Da Sie Ihre Familie lieben und sich um Hilfe bittend an uns gewandt haben, sind Sie ganz bestimmt keine Versagerin, nur: am Ende Ihrer Kraft, sodass Sie unbedingt Unterstützung bei Bewältigung des Alltags benötigen, bevor Ihre Nerven zerreißen. Viel Kraft, liebe Grüße und: bis bald?
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