Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Langeweile in Spielegruppe

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Frage: Langeweile in Spielegruppe

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Hallo Frau Schuster, mit Matthias, 18 Monate, gerade in der Alles-abknutsch-Phase (zu süß!), bin ich einmal die Woche in einer Spielegruppe seit etwa Februar dieses Jahres. Anfangs war er nur teilnahmslos auf meinem Schoß, irgendwann begann er dann, sich auf das Tamtam dort einzulassen. Mit Tamtam meine ich den immer gleichen Ablauf: Zuerst etwa eine Viertelstunde Ankommen und Spielen, dann etwa 10 Minuten die immer gleichen Kinderlieder mit passenden Bewegungen und Kniereiter- und Krabbelspiele, kleine Erfrischungspause (kein Bedarf bei meinem Sprößling), dann noch eine etwa zwanzigminütige Sondernummer ("Malen", "Musizieren", "Sport") und dann noch das Abschlußlied. Matthias hat eine zeitlang die Spielchen in seiner kindlichen Art mitgemacht, ganz selbständig, wollte dabei nicht mehr auf meinen Schoß, sondern wie die Mütter in der Runde mitsitzen. Er hat seine Erkennungsbewegungen etc. erfunden, die unseren sehr ähneln. Ich war ja sehr stolz darüber. Nun die letzten beiden Male hatte er nicht mal mehr Interesse an den bekannten Liedern, sonderte sich auf einen kleinen Stuhl am Rande ab und beobachtete nur. Ich holte ihn ein paar mal zurück, aber er wollte einfach nicht mitmachen. Bei sämtlichen kreativen Sonderprogrammen hat er Null Interesse. Beim vorgestrigen Malen hatte ich hinterher ein peinlich sauberes Kind, das lediglich den Pinsel gehalten hatte und den anderen Kindern zugeschaut hatte. Ich frage mich nun, ob es überhaupt noch Sinn macht, in diese Gruppe weiterhin zu gehen, der jetzige Kurs läuft im Dezember aus. Vielleicht sollte ich etwas anderes suchen? Eine feste Gruppe in der Woche fände ich schon schön und gut für ihn. Er bewegt sich gerne zu Musik und ich denke manchmal eine "Sportgruppe" für sein Alter (gibt es hier) wäre vielleicht das richtige, damit er immer noch weiter mutiger wird in den Bewegungsabläufen, denn manches ist zu Hause ja einfach in der Wohnung nicht möglich. Was raten Sie mir? Zu Hause ist Matthias nie so gelangweilt wie dort in der Spielegruppe. Oder braucht er einfach die Rückzugzeit? Die Tagesmutter, bei der er einmal die Woche drei Stunden mit anderen drei Kindern seines Alters ist - und es klappt bereits nach zwei Monaten ohne jeglisches Abschiedsgeschrei, weshalb es mir auch relativ leicht inzwischen fällt - erzählte mir beim letzten mal, er habe wieder sehr schön mit den anderen Kindern gespielt, aber irgendwann sondert er sich ab und spielt alleine weiter. Ich habe nichts gegen Absondern, weil ich es auch manchmal tue, wenn mir zu viele Menschen um mich sind, dann brauche ich immer mal eine Pause. Matthias trifft daher auf mein Verständnis. Dank für Ihren Rat auch dieses Mal! Gruß, LisaHE. P.S. Es ist übrigens wirklich schön zu beobachten, wie Matthias, wenn wir besuch daheim haben von anderen Kindern, viel mehr auflebt, als wenn wir woanders sind. Er fühlt sich wohl irgendwie sicherer hier. Das war mal ein Tip von Ihnen.


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Hallo Lisa Nimmt Ihr Sohn denn die Aktivitäten aus der Gruppe mit nach Hause, d.h. singt, spielt und bastelt er gerne zu Hause die in der Gruppe beobachteten Dinge und teilt sie den anderen Kindern, z.B. bei der Tagesmutter mit? Dann rate ich Ihnen, die Gruppe weiterhin zu besuchen, denn: was sind schon die knapp 2Stündchen gegenüber dem übrigen Wochenablauf!- Geht er allerdings schon unlustig mit Ihnen dahin und das über einen längeren Zeitraum, sollten Sie sich wirklich die Frage stellen, ob Ihr Sohn durch die Gruppe eine Förderungsmöglichkeit erhält. Vielleicht ist es Ihnen möglich, ein Eltern-Kind- Turnen vorübergehend parallel laufen zu lassen? So können Sie am Einfachsten feststellen, was Ihrem Sohn mehr zusagt. Sicherlich gibt es in dem entsprechenden Sportverein eine Art Probezeit, die Sie mit dem zuständigen Übungsleiter vereinbaren können. Den Besuch einer Gruppe halte auch ich für ausserordentlich wichtig, da die Kleinen dort nicht nur gewisse Fertigkeiten erlernen, sondern, was noch notwendiger ist, sich in ihrem Sozialverhalten entwickeln können. Wie sollen sie sonst später in einer Kindergarten-Gruppe o.Ä. "bestehen" können, in der sich bis zu 25Kinder unterschiedlicher Herkunft und Charaktere aufhalten?- Erholsames Wochenende und: bis bald?


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