Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Lahme Ente - Ausflippen - lang

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Lahme Ente - Ausflippen - lang

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Hallo Frau Schuster, mein Sohn ist gerade 7 Jahre alt geworden. Er geht in die 1. Klasse und ist auch sehr gut. Allerdings braucht er immer ewig beim Umziehen vor allem nach dem Sportunterricht. Er ist regelmäßig der letzte. Vorigen Dienstag (er hat die 6.Std. Sport) kam er eine geschlagene 1/4 Std. nach seinen Klassenkammeraden zum Essen im Hort an. Alles drängen durch die Lehrerin half da nichts. Auch beim Essen braucht er endlos, obwohl er meistens eher "homöopathische Portionen" isst. Andererseits kann er regelrecht ausflippen, wenn ihm irgendwas nicht in den Kram passt. Gestern ist es mal wieder eskaliert: Wir hatten ausgemacht, dass er 1 Std. sein neues Computerspiel ausprobieren darf. Kurz bevor die Zeit um war, hat irgendetwas nicht geklappt. Darauf hin hat er zu Toben angefangen und gegen die Möbel und den PC getreten. Ich hab ihn dann vom PC weggezogen, mit dem Ergebnis, dass ich nun seine Tritte abbekam, er mich kratzen und beißen wollte. Er hat so getobt und geschrien, dass ich ihn festgehalten habe und ihn so versucht hab zu beruhigen. Ich hatte richtiggehend Angst, dass er sich verletzt, wenn er so weiter rumtobt. Das hat zwar funktioniert, aber gefühlsmäßig endlos gedauert. Der PC ist seit gestern erst mal gestrichen. Allerdings kann so ein Ausflipp-Anfall auch passieren, wenn er bei einem Spiel verliert. Allerdings erst seit kurzem wieder. Dieses nicht verlieren können war eigentlich mit ca. 5 Jahren schon mal erledigt. Allmählich weiß ich mir keinen Rat mehr, wie ich in diesen Situationen reagieren soll. Die Betreuerinnen im Hort, sowie die Lehrerin sind ebenfalls ratlos, da alles an ihm abprallt, womit sie ihn locken oder motivieren wollen. Haben Sie da vielleicht ein paar Ideen? Meine Nerven sind allmählich am Ende. LG Susanne


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Hallo Susanne Kommt Ihr Sohn als Letzter im Hort an, könnten die übrigen Kinder evtl. mal etwas Schönes erlebt oder bekommen haben, was er dann nicht mehr erleben, bzw. bekommen kann (einen leckeren Saft zum trinken, einen Anspitzer,...). Aus dieser logischen Folgerung wird er hoffentlich doch angeregt, sich ein wenig mehr zu beeilen. Haben die Anderen bereits ihren Nachtisch gegessen, wird abgeräumt und er erhält keinen Nachtisch, wenn er sich nicht beeilt.- Weisen Sie ihn bezüglich der PC- Situation gelassen darauf hin, dass er vorläufig kein Computerspiel mehr spielen darf, wenn er anschließend so ausrastet, weil Sie gerne Ruhe und keinen Stress haben möchten. Da aber auch die Lehrerin und die Betreuerin im Hort, die Beide ebenfalls Erfahrungen im Bereich Pädagogik haben, nicht weiter wissen, rate ich Ihnen, mit dem behandelnden Kinderarzt zu sprechen, der ggf. an einen geeigneten Therapeuten weiterleiten wird, um gemeinsam mit Ihnen die Ursachen für beschriebenes Verhalten herauszufinden und zu beheben. Liebe Grüße und: bis bald?


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