Mitglied inaktiv
Hallo, mein Sohn ist 2,2 Jahre alt und ein ziehmliches Dickköpfchen (wie fast alle in dem Alter) aber auch sehr schlau. Er spricht enorm viel und ich habe das Gefühl er durchschaut mich immer öfter: Ich drohe ihm irgendeine Konsequenz an für ein Fehlverhalten. Was macht er? Will genau diese Konsequenz sofort eingesetzt haben. Bsp: Er matscht mit dem Essen. Ich: es gibt keinen Nachtisch. Er: kein Nachtisch haben! Er wird dabei sehr wütend. Wen er dann zu laut tobt, bringe ich ihn ruhig aber bestimmt in ein anderes Zimmer und erkläre, wenn er sich beruhigt hat, soll er wieder rein kommen. Wenn er dann zu uns kommt, ignorieren wir ihn einen Augenblick, sonst geht alles von vorn wieder los, manchmal reden wir über den Vorfall mit ihm, manchmal übergehen wir alles, je nach Vorfall. Aber wie kann meine erzieherische Konsequenz auf ihn wirken, wenn er sie nicht als solche erkennt. In seinen Augen bekommt er ja, was er in dem Moment will. Was ist der richtige Weg? Es durchziehen wie angekündigt ist ja in dem Moment keine Strafe, sondern bestätigung. Dreht er damit nicht den Spieß um? Manchmal habe ich auch das Gefühl, das er mit seiner Wut noch nicht umgehen kann, und deshalb Dinge sagt, die er gar nicht so meint. Wie reagiere ich richtig??? Danke fürs Lesen Timmami
Christiane Schuster
Hallo Ratsuchende Sie reagieren genau richtig, indem Sie die angekündigten Folgen auf Tims Verhalten auch konsequent einhalten. Eine Bestrafung ist eigentlich gar nicht erforderlich; wohl aber eine Einsicht, dass man sich an begründete Grenzen und Regeln zu halten hat. Auch, wenn es so aussieht, dass der Spieß umgedreht wird: Mit 2,2 Jahren weiß Ihr Sohn schon ganz genau, dass er eigentlich sein Ziel nicht erreicht hat, nämlich Sie, bzw. Ihre Nerven und Ihr Durchhaltevermögen bis an seine Grenzen zu bringen.- Kinder lernen bekanntlich aus Wiederholungen. Deshalb ist eine Konsequenz unbedingt erforderlich, auf die Sie Ihren Sohn möglichst gelassen und liebevoll hinweisen. Das Matschen ist übrigens eine ganz wichtige Erfahrung. Es wird das Material erkundet, die Kreativität, Feinmotorik, Konzentration gefördert, usw. Ermöglichen Sie Ihrem Sohn das Matschen gezielt vor oder nach den Mahlzeiten z.B. mit einer Schüssel Wasser und Stapelbechern im Bad, beim Kneten oder Malen mit Fingerfarben (unter Aufsicht), in der Regenpfütze, usw. Haben Sie viel Geduld! Liebe Grüße und: bis bald?
Mitglied inaktiv
Hallo, klingt echt keck, Dein Tim! ;-) Nein, im Ernst, ich finde, Du machst das völlig richtig! Es ist halt einfach so, dass die Kids in dem Alter fast minütlich die Grenzen der Erwachsenen austesten, und man eigentlich trotz Anwendung der sog. logischen Konsequenzen oft (noch) keinen dauerhaften Erfolg sieht. Man setzt Grenzen, das Kind geht dagegen an, man setzt wieder Grenzen, das Kind geht wieder dagegen an, usw. Ganz natürlich und der ganz normale Wahnsinn mit einem Kleinkind. Unsere Tochter ist jetzt dreieinhalb und erst bei ihr sieht man (laaaaangsam) auch länger währende Erfolge der Konsequenz-Methode (nur manchmal...seufz!). Dauerhafte Verhaltensänderungen erwartet man mit zweieinhalb einfach zu früh, jedenfalls in den meisten Fällen. Vielleicht kann man extremes Fehlverhalten mildern, aber das Kind nun zu länger währendem Wohlverhalten zu bringen, dürfte ein Ding der Unmöglichkeit sein - zumindest wenn ich mich bei uns und auch im Freundeskreis so umschaue, wo die meisten Eltern (weitgehend) gelassen, aber konsequent, so wie Du, vorgehen. Übrigens, was das Matschen angeht: Ich weiß, es bringt einen auf die Palme, aber ich würde trotzdem hier keine Strafen folgen lassen. In dem sehr schönen Buch: "Wenn die Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln, wenn sie groß sind, gib ihnen Flügel" schreibt die Autorin (Kinderpsychologin) sehr pragmatisch und wahr: "Schimpfen Sie nicht über das Matschen, denn es matscht sich ganz von allein". Und so ist es, die Kinder können nicht anders. Sicher sollte man auch hier Extreme dämpfen, aber es gibt kein Kleinkind, das nicht matscht. Und: Alle Ermahnungen und Strafen und Konsequenzen können nach meiner Beobachtung die Matschphase, die bis so etwa drei Jahre dauert, NICHT wirklich verkürzen. Sie kosten nur unnötig Nerven - das Kind und die Eltern. Liebe Grüße und weiterhin gute Nerven ;-) Gabi
Mitglied inaktiv
Hallo, fuer mich benutze ich konsequente Handlungen einfach dazu, das unerwuenschte Handeln zu unterbinden, d.h. es soll nicht das Kind "bestrafen", sondern das aendern, was mich persoenlich stoert. Wenn also mit dem Essen gematscht wird, dasnn kommt es eben weg UND evtl. gibt es keinen Nachtisch (wuerde meine auch nicht stoeren, aber immerhin - damit koennen sie schonmal nicht matschen). Mit der Zeit verstehen sie das sehr wohl (meine Tochter versteht mit 2 1/2 sehr gut, dass sie aufhoeren muss, wenn sie ihr Essen beahlten will). Drohungen mit Dingen, die nicht in "direktem" Zusammenhang stehen, funktionieren erst ab 4 oder so (sowieso nur in Ausnahmefaellen). Aber man muss die "Drohung" natuerlich auch durchziehen, sonst schlaten die Kleinen (berechtigt) auf Durchzug. Ich stelle nicht viele Ansprueche an meine Kinder, aber WENN, dann bin ich konsequent - und das funktioniert auch! Viele Gruesse DUSA
Die letzten 10 Beiträge
- Alles Gute!
- Mein Sohn 2,5 Jahre lehnt mich seit einem Jahr ab
- Umgang mit Schwiegermutter
- Kind möchte nach knapp 2 Monaten immer noch ungern in den Kindergarten
- Zu meiner Frage am 22.10.
- Trennungsangst - Eingewöhnung Kinderkrippe verschieben?
- Er hört gar nicht mehr auf mich
- Uneinigkeit zwischen Papa und Mama: Wie am besten bei Wutanfällen reagieren (2 Jahre)?
- Kind 12M wirft alles auf den Boden
- Papa nicht ernst nehmen