Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Konkurrenzkampf

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Konkurrenzkampf

wolkenhimmel6

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Hallo Frau Schuster! Ich habe 3,5 jährige Zwillingsmädchen. Zur Zeit ist echt mega anstrengend. Sie gehen seit August in den KIGA, zunächst 25 Std./Woche. Jetzt ist es so, dass täglich nach dem KIGA grosses Theater war. Ich verstehe, dass sie müde waren und Hunger hatten. Jeden Tag, wenn ich sie abgeholt habe,war nur Geschreie... wer zuerst angezogen wird bzw. geholfen wird, wer zuerst an der Tür ist.. Ich habe es dann damit entschuldigt, dass es eine Umgewöhnung für sie Ist und sie sich erst einmal mit der neuen Situation anfreunden müssen. Zuhause haben Sie dann Mittagessen bekommen und sind direkt schlafen gegangen für ca. 1,5 Std. Die Erzieher haben auch festgestellt, dass die beiden mitten in der Trotzphase sind. Meistens war es ja immer so, dass nur einer sehr anstrengend war und wenn sie dann durch die Phase durch ist, die andere anfängt. Das war schon schlimm, weil ich ja NIE mal Ruhe war. Jetzt ist es aber seit längerer Zeit so, dass BEIDE total anstrengend sind, so dass die Erzieher (weil wohl auch Platz in der Gruppe ist) mir angeboten haben Sie länger im KIGA zu lassen. Meine Befürchtung war, dass sie dort nicht schlafen und ich dann nachmittags gar nichts mehr mit ihnen anfangen kann. Und so ist es natürlich auch gekommen. Ich bin zwar noch mitten in der Eingewöhnung und Umstellungsphase, aber auch gleichzeitig mit den Nerven durch. Wenn sie müde sind verstärkt sich dieser Konkurrenzkampf noch mal um ein Vielfaches. Egal um was es sich geht, es heisst immer: "Ich will zuerst!" Die Erzieher im KIGA meinten auch, dass ich dies auf gar keinen FAll durchgehen lassen darf, aber ich weiss mir keinen Rat mehr. Ich versuche verständnisvoll auf sie einzugehen, habe meine klaren Regeln, aber es wird nicht besser. Auch das buhlen um meine Person ist schlimm. Abends wollen sie ins Bett getragen werden und es gibt ein lautes Geschrei, wenn ich den einen oder anderen zuerst hochnehme, da ich ja nicht beide auf einmal tragen kann. Mein Mann darf gar nix, ausser toben. Entschuldigen Sie bitte, dass ich soviel geschrieben habe. Ich hoffe, Sie konnten mir folgen und haben einen Tipp für mich, wie ich besser mit der Situation umgehen kann. Vielen Dank im voraus. LG Wolkenhimmel


Sylvia Ubbens

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Liebe Wolkenhimmel, klare Strukturen werden Ihnen helfen, gestärkter durch den Tag zu kommen. Basteln Sie sich zwei Farbkreise. In den einen schreiben Sie den Namen von einem der Mädchen, in den anderen den der Schwester. Pinnen Sie diese Kreise gut sichtbar übereinander an eine Wand (Pinnwand). Wechseln Sie täglich die Positionen. Das obere Mädchen ist an dem Tag immer die erste, die angezogen wird usw. So wird für beide sichtbar, dass sie gleich oft als erste dran kommen und sie nicht darum kämpfen müssen. Schaffen Sie sich Entlastung, in dem auch der Papa mit einbezogen wird. Auch wenn die Mädchen wollen, dass sie beide ins Bett bringen. Wechseln Sie sich ab. Auch da helfen die Farbkreise. Wenn Sie konsequent dabei bleiben werden sich die Mädchen nach ein paar Tagen an die neue Situation gewöhnt haben. Viele Grüße Sylvia


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