Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Komplizierte Situation?

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Frage: Komplizierte Situation?

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Meine Freundin ist von ihrem Mann geschlagen worden, und sucht nun eine Notunterkunft, bis sie eine eigene Wohnung gefunden hat. Zuerst habe ich aus dem Bauch heraus gesagt, daß sie solange bei mir wohnen kann, fand die Idee ganz toll, weil wir gleich alte Kinder haben (1,5 Jahre alt). Jetzt aber bekomme ich doch Bedenken, weil meine eigene Lebenssituation gerade auch chaotisch ist und ich nicht weiß, ob das für meinen Sohn (und auch für ihren) nicht zuviel wird. Ich selbst werde nämlich in 2-3 Monaten (wenn das mit meiner eigenen Wohnung klar ist) ausziehen, mein Sohn wird damit auch Wohnung und Papa verlieren, und ich merke jetzt schon, wie er Revierkrisen bekommt, wenn der andere Kleine mit seinen Sachen spielen will (heult und schlägt sich selbst ins Gesicht), und überhaupt wird mir so langsam klar, daß dann alles, was er gewohnt ist (seine Plätze, seine Rituale, sein Umfeld etc.) durcheinander gerät, noch während wir hier wohnen, und nachher muß er auch noch umziehen, und da gerät dann völlig alles aus den Fugen. Wird er sich womöglich " aus der Wohnung" gedrängt" fühlen von den anderen beiden? Verkraften die beiden Kinder diese Situation? Beide müssen plötzlich sich mit einem "Geschwisterchen" auseinandersetzen, Räume und Spielsachen teilen, und nach drei Monaten müssen beide wieder woanders hin? Plötzlich denke ich, daß es besser wäre, wenn mein Kind die drei Monate hier noch in Ruhe verbringen kann, bevor er Haus und papa verliert, und ich denke auch, daß es für den anderen Kleinen (der ohnehin sehr schüchtern und introvertiert ist) besser wäre, wenn er sich nicht auch noch mit meinem Kind rumschlagen muß, wo er doch gerade sowieso keinen eigenen Platz mehr hat und Papi verloren hat. Wiederum kommt es mir sehr pervers vor, meine Freundin statt dessen ins Frauenhaus zu schicken, wo ich doch einen raum übrig habe. Hilfe! Ich brauche Meinungen!


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Hallo Ely Ist Ihre Freundin schon des Öfteren von ihrem Mann geschlagen worden, wird er sie sicherlich auch bei Ihnen zuerst suchen und die Auseinandersetzung beginnt von Neuem.- In diesem Fall ist es sicherlich für alle Beteiligten ratsam, sich professionelle Hilfe zu holen, die Ihre Freundin sicherlich über ein Frauenhaus erhalten wird. Damit die Kinder nicht mehr als nötig unter dieser Problematik zu leiden haben, können Sie versuchen, den Beiden zu erklären, dass bald wieder Jeder in einer eigenen Wohnung wohnt. Ziehen Sie ganz klare Trennungen zwischen den persönlichen Dingen der Kleinen, die Jeder auch in "seinem" Zimmer verwahren darf und nur zum Spielen holen muß, wenn er selbst es möchte. Gehen Sie mit den Kindern möglichst oft an neutrale Orte, wie z.B. einem Spielplatz o.Ä. Bedenken Sie aber auch die eigene Belastung, die doch recht hoch ist, unter welchen Umständen Sie auch immer eine Trennung beschlossen haben. Das eigene Kind und die eigene Kernfamilie sollten Sie in jedem Fall bevorzugt berücksichtigen. Alles Gute und: bis bald?


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