Mitglied inaktiv
Sehr geehrte Frau Schuster, da sie uns bereits mehrmals mit gutem Rat zur Seite standen, habe ich die Hoffnung, daß Sie mir zu folgendem Problem einen Rat geben können: Meine Tochter(8) hat bereits öfter mal Koller gehabt. Diese haben in den letzen Wochen aber an Intensität und Frequenz zugenommen. Wir hatten die Hoffnung, daß die Ferien hier Entspannung bringen würden, das Gegenteil ist aber der Fall. Ich gebe ein Beispiel: Sie hatte einen Termin. Ich hatte ausreichend Zeit einkalkuliert, da sie aber noch unplanmäßige Dinge erledigen mußte, kamen wir mal wieder unter Stress und Streit zum Termin.Als ich sie abholte, war sie gut gelaunt, aber erschöpft.(Tennis) Sie wollte auf meinem Rad geschoben werden.Das wäre mir zu anstrengend, habe ich ihr gesagt. Sie wurde zunehmend aggressiver und trat in den Reifen. Ich fuhr nach Hause und nahm an, sie würde sich abkühlen beim Spaziergang(5Min). Als sie ankam, öffnete sie die Tür und warf einen kleinen Stein ins Wohnzimmer. Da war ich wirklich geschockt. Sie hat sonst auch schon beim Koller gewütet, aber ich weiß inzwischen nicht mehr, was ich zun kann. Sie hat solche Wutausbrüche zur Zeit täglich, oft wegen ihrer Frisur oder Kleidung. Sie läßt sich von mir in letzter Zeit fast nichts mehr sagen. Ich habe erst in 3 Wochen einen Termin beim Kinderarzt und die Vertretung hat mir 6 Wochen anvisiert. Ich weiß nicht, wie ich die Zeit bis zum Termin überbrücken kann und wie ich damit umgehen soll. Sie ist übrigens eigentlich ein liebes, sehr sensibles Kind und gehört in der Schule zu den stillen Kindern. In der Schule haben wir übrigens auch in der letzten Zeit Probleme weil sie unselbständig ist und sich schlecht konzentrieren kann. Ich bedanke mich im voraus für Ihren Rat. Astrid
Christiane Schuster
Hallo Astrid Da sich 8-Jährige bereits recht groß, bzw. selbstständig fühlen, überfordern sie sich häufig selbst, was dann zu diesen Kollern führen kann. Bitte vermeiden Sie möglichst eine Zurechtweisung. Zeigen Sie zunächst Verständnis dafür, dass Ihre Tochter ärgerlich, traurig, müde ist, um dann gemeinsam nach einer Konfliktlösung zu suchen. Haben Sie z.B. darüber informiert, dass es Ihnen zu schwer wird, Ihre Tochter auf dem Fahrrad zu schieben, schlagen Sie mitfühlend vor, das nächste Mal doch gleich auch einen Roller o.Ä. für Ihre Tochter mitzunehmen. Nehmen Sie dem wütend in den Raum geworfenen Steinchen die Schärfe, indem Sie erstaunt fragen, ob Ihre Tochter Ihnen etwas mitgebracht hat. Sie zeigen dann nicht die erwartete Reaktion (schimpfen), sodass Ihrer Tochter ihr Verhalten vermutlich peinlich sein und nicht wiederholt werden wird. Zeigen Sie möglichst bei jedem "Koller" zunächst Mitgefühl, damit Ihre Tochter erkennt, dass sie verstanden und geliebt wird. Gönnen Sie ihr auch in den Ferien möglichst viel Kontakt zu ca. Gleichaltrigen ohne allzu viele, feste Termine. Halten Sie stets konkrete Vorschläge für Aktivitäten bereit, wenn Ihre Tochter signalisiert, dass sie mit sich nichts anzufangen weiß. Loben Sie verstärkt ihre Eigeninitiative und nehmen Sie Ihre Tochter immer mal wieder liebevoll in den Arm mit dem Hinweis darauf, dass Sie gemeinsam doppelt stark sind und Alles gemeinsam schon schaffen werden. Vermitteln Sie Zuversicht und positives Denken. Viel Geduld, liebe Grüße und: bis bald?
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