Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Klette

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Klette

Mitglied inaktiv

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Hallo! Ich habe ein großes Problem mit meinem 2,5-jährigen Sohn, Timo. Seit der Geburt von unserem Gabriel im Juni dieses Jahres oder eigentlich schon in den letzten Monaten meiner SS ist Timo nur und ausschließlich nur auf mich fixiert. Das heißt, dass er nur mit mir schlafen geht, nur von mir was zu trinken annimmt, nur ich darf ihm beim Essen helfen usw... Wenn ich ihm etwas verbiete oder `nein` sage, fängt er an zu weinen, und er hört garnicht von selber auf. Er jammert stundenlang dahin, weiß aber selber auch nicht, warum (oder er kann das uns nicht sagen?). Es ist so, als ich hätte ihn beleidigt. Er will von mir ständig getragen werden, wenn ich aus dem Zimmer gehe, ohne dass es ihm zu sagen, schreit er auch. Seinen Papa ignoriert er auch oft, er scheint für Timo nicht wichtig zu sein. Unbekannten gegenüber ist Timo sehr ablehnend bis extrem unfreunlich. Wenn jemand zu uns kommt, den er nicht kennt, muss ich ihn hochnehmen und eine Zeitlang herumtragen, bis er sich beruhigt hat. Wenn ich es nicht machen will, schreit er lauthals. Manchmal habe ich das Gefühl, dass er mich seelisch terrorisiert, ich bin keine selbstständige Person mehr, da ich alleine nichts mehr machen darf. Timo war vom Anfang an ein Problemkind, hat immer schon viel geschrieen, wollte nicht in den Kinderwagen, wollte nicht Auto fahren... Wir haben ihn aber imeer geliebt, nie lange schreien gelassen. Seit der Geburt des 2. Kindes beschäftige ich mich noch viel mehr mit dem "Großen", damit er sich nicht vernachlässigt fühlt. Das nutzt aber nichts. Manchmal denke ich schon, dass so ein Fall zum Psychologen gehört. Was mache ich falsch? Was könnte ich noch machen? Liebe Grüße und danke für Ihre Antwort, eine verzweifelte Mutter


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Hallo Sophie Loben Sie Timo wann immer es eine noch so kleine Gelegenheit dafür gibt. Wecken Sie in ihm den Stolz ein großer Bruder sein zu dürfen, der schon ganz viel alleine kann und auch darf. Betonen Sie seine (relative) Selbständigkeit und ziehen Sie Vergleiche zu Gabriel, der ständig auf Ihre Hilfe angewiesen ist. Vielleicht kann Timo als "Großer" mit seinem Papa einen Schwimmkurs absolvieren oder an einem Eltern-Kind-Turnen teilnehmen? Er muß das Gefühl haben, etwas ganz Besonderes zu sein. Das wird sein Selbstwertgefühl steigern und ihn zu selbständigem Tun anregen. Viel Erfolg und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Schuster! Ich möchte Ihnen noch erzählen, was bei uns gerade passiert. Ich habe Timo aus seinem Zimmer geholt, als er wach wurde, wie jeden Tag, das darf ja NUR ICH machen. Es war alles in Ordnung. Als er im Esszimer sah, dass sein Papa auch zu Hause ist, fing er an, wieder lauthals zu brüllen. Kein Mensch weiß, warum. Er sagt das auch nicht. Man weiß nur, dass das mit seinem Papa zu tin hat. Er will nicht, dass außer mir sein Papa auch noch da ist. Da meine Nerven auch schon ziemlich blank liegen - dank der ständigen Brüllerei -, habe ich Timo in sein Zimmer zurückgeschickt, dort schreit er jetzt weiter, seit einer guten halben Stunde. Also ich frage mich wirklich, ob das nicht krankhaft ist???!!! Liebe Grüße, Sophie G.


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