Klette

Hallo Frau Schuster, habe schon 2x angefragt wegen meinem Sohn, jetzt 17 Monate. Er hängt seit fast 8 Monaten nur an meinem Rockzipfel. Sie sagten das legt sich, aber ich kann ja nicht mal mehr, wenn ich mit ihm zu seiner kleinen Freundin fahre, in Ruhe einen Kaffee trinken etc. Komischerweise kann mein Mann auch mal was erledigen oder mal eine Zeitung lesen. Nur ich nicht. So langsam drehe ich durch dabei und das kriegt der Kleine leider dann auch zu spüren, weil meine Nerven so strapaziert sind. In den Laufstall will ich ihn nicht stecken, da schreit er eher Stundenlang. Er hat sein Spielzeug in der ganzen Wohnung verteilt, es ist also nicht so, das er mich nicht sieht. Er sieht mich immer. Er geht auch nicht in den Sandkasten oder in das Planschbecken, er hat für nichts Interesse und wenn dann nur für höchsten 1 Minute und dann muss immer einer bei Ihm sitzen. Ist das NIORMAL und was kann ich tun, ihn mal in sein Zimmer stecken und Tür zu ?? Gestern musste ich mit ihm inhalieren und ehe wir anfingen hat er geschrien wie am Spieß, da blieb mir nur die Möglichkeit die Hände festzuhalten und mit sanfter Gewalt zu inhalieren und siehe da, heute ging es ohne Zicken. Ich mache mir aber doch Vorwürfe, weil ich mit Gewalt inhalieren wollte und er einen seelischen Schaden davon getragen hat. Was meinen Sie. So ist es aber auch mit Essen, er weiß nicht was es gibt und weigert sich erstmal, bis man ihm was auf den Finger schmiert und er merkt, ach, das ist ja doch lecker. Vielen Dank für Ihre Antworten. Mona mit MArvin

Hallo Mona Ihr Sohn kann mit 17Mon. schon sehr gut Ihre Handlungsweise von Der Ihres Mannes unterscheiden. Er weiß ganz genau, dass Sie immer wieder nachgeben.- Er versucht deshalb auszutesten, wie weit er gehen kann, bis Sie am Ende Ihrer Kräfte sind. Ihr Mann hat da wahrscheinlich von Beginn an eine etwas konsequentere Gangart eingelegt, was ihm wahrscheinlich auch leichter als Ihnen gefallen ist, da er nicht rund um die Uhr für Marvin anwesend ist. Bringen Sie ihn allein in sein Zimmer, wird er sicherlich noch anhänglicher, da er Angst bekommen wird, hilflos und allein zurückgelassen zu werden. Haben Sie ihm liebevoll erklärt, dass Sie Etwas zu erledigen haben, geben Sie ihm eine konkrete "Aufgabe" für diese Zeit und wecken Sie in ihm die Freude auf ein anschließendes, gemeinsames Spiel. Halten Sie weiterhin Blick- oder Sprachkontakt zu ihm. Eine schöne CD wird ihn von seinem Weinen ablenken (und Sie hoffentlich auch). Halten Sie durch und reagieren Sie auf sein Geschrei nur mit ein paar tröstenden und erklärenden Worten, wie Sie es vor Ihrem Entfernen auch getan haben. Er kann nur auf diese konsequente aber liebevolle Weise lernen, dass er sich an gewisse Regeln zu halten hat und dass es nicht immer nach seinem Willen gehen kann. Starke Nerven und: bis bald?

Christiane Schuster