Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Kleinkind und andere Kinder

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

zur Vita

Frage: Kleinkind und andere Kinder

Leniel3112

Beitrag melden

Hallo, meine Tochter ist vor kurzem 2 Jahre alt geworden. Schon seit sie ein Baby ist hat sie irgendwie "Probleme" mit anderen Kindern. Von Anfang an hatte ich Kontakt mit anderen Mamas und ihren Babys und bin seit sie ca 10 Monate alt ist in einer krabbelstube. Dazu hat sie auch regelmäßig Kontakt mit ihren Cousins/en. Mir ist schon relativ früh aufgefallen, dass sie sich mit anderen Kindern irgendwie unwohl fühlt. In der krabbelstube will sie immer auf meinen schoß und möchte nicht mit anderen Kindern sein. Selbst wenn ein Kind neben ihr spielt stört sie das. Auch ist es so, dass meine Tochter immer anfängt zu gilfen wenn andere Kinder (vorallem gleichaltrige und jüngere) in ihre Nähe kommen. Wenn sie merkt dass das andere Kind ihr Spielzeug haben will, knallt sie es auf den Boden und wird richtig wütend. Auch auf dem spielplatz wenn sie zb schaukeln will und in dem Moment ein anderes Kind auf die Schaukel geht, fängt sie an zu gilfen. Mir ist es so unangenehm, dass ich gar nicht mehr mit ihr irgendwo hin will bzw. Ich mich nicht mehr mit anderen Mamas treffen möchte. Wenn wir zu Besuch bei einem anderen Kind sind ist es auch schlimm, weil meine Tochter nicht spielen mag bzw. wenn sie dann spielt und das andere Kind sich dazugesellt, fängt sie auch wieder an zu gilfen und das Spielzeug zu werfen. Ich würde fast sagen sie ist etwas feindselig mit gleichaltrigen und jüngeren Kindern. Bin wirklich ratlos und überlege was ich falsch mache? Ich erkläre ihr immer die Situationen und leite auch spielsituationen mit anderen Kindern ein bzw. unterstütze sie im Umgang mit anderen. Oder stimmt etwas mit meinem Kind nicht? Mir ist dieses Verhalten noch bei keinem anderen Kind aufgefallen.. Mich macht das alles wirklich traurig Ich würde mich sehr über Antworten freuen Ganz liebe Grüße Lena


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

Beitrag melden

Liebe Lena, geben Sie Ihrer Tochter Zeit. Ihre Tochter kann das Verhalten anderer Kinder nicht einschätzen. Das verunsichert sie und sie zieht sich zurück. Alle Kinder finden irgendwann in das Spiel mit anderen Kindern. Manche schon mit einem Jahr, andere mit vier. Versuchen Sie, sich und Ihre Tochter nicht unter Druck zu setzen. Es ist die Entscheidung Ihrer Tochter, bei Besuchen auf Ihrem Schoß zu sitzen oder spielen zu gehen. Ihre Tochter stört es nicht. Vielmehr bekommt sie Aufmerksamkeit für ihr Verhalten, wenn es immer zum Thema gemacht wird. Viele Grüße Sylvia


Leniel3112

Beitrag melden

Dieses Verhalten ist übrigens sowohl bei fremden Kindern als auch bei Kindern, die schon von klein auf kennt.


Mataxx

Beitrag melden

Hey, erstmal muss ich sagen, das ist nichts was dir unangenehm sein sollte! Jedes Kind ist besonders auf seiner eigenen Art und wenn anderen das nicht passt bist du von den falschen Menschen umgeben, denn bei Kindern kann man nur eins haben: Verständnis und Empathie Meine Tochter ist 2 1/2 Jahre alt und sie hat das selbe gemacht. Sogar bei ihrem eigenen Bruder. Sie wollte nie mit ihm spielen und ich habe mir wirklich Sorgen gemacht weil sie das bei allen Kinder so getan hat, aber mit meinem Sohn war das für mich am schlimmsten, da er immer mit ihr spielen wollte und die beiden schließlich zusammen aufwachsen. Ich habe auch meine Kinderärztin darauf angesprochen, sie hat mir geraten der kleinen einfach Zeit zu lassen. Sie würde schon selber wissen, wann sie bereit ist mit anderen Kindern zu interagieren. Was bei mir geklappt hat war, dass ich meine Tochter darauf „vorbereitet“ habe. Ich habe ihr erklärt, dass das auch Kinder sind und sie mit ihr spielen möchten, dass es zu zweit (oder mehr) noch mehr Spaß macht. Die große Entwicklung bei dieser Sache hat sie dann gemacht als meine kleine Nichte zu Besuch war. Meine Nichte hat das so toll gemacht, sie hat sich mit meiner Tochter hingesetzt und zugeschaut was die kleine macht. Nach und nach fing sie dann an meine Tochter beim spielen zu „unterstützten“. Heißt, wenn sie zb Klötzchen am zusammenbauen war und nicht voran kam bzw. das Häuschen zusammengebrochen ist, hat sie ihr gezeigt wie es einfacher geht. Meine Tochter hat dann immer zugesehen und fand das ganz toll. Sie hatte nicht das Gefühl man will ihr etwas wegnehmen sondern eher, dass man ihr helfen möchte. So haben wir das dann auch mit anderen Kindern gemacht und das hat super geklappt. Mittlerweile spielt sie mit anderen Kindern und auch ihr Bruder kann sich immer mehr in ihren Spielen einfinden, ohne dass er ausgestoßen wird. Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen :)


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.