Mamawasser
Hallo Frau Ubbens,Hallo Community ich wende mich an Sie/ Euch da mich eine Sache sehr belastet. Es geht um das Verhalten im Straßenverkehr meines Sohnes (3 Jahre, 5 Monate). Ich war ihm von Anfang an ein Vorbild, bin vor jeder Straße stehen geblieben und habe geschaut, habe ihm quasi gezeigt wie es geht und dass es wichtig ist dass man stehen bleibt um zu schauen ob ein Auto etc kommt. Aber irgendwie scheint es nur bedingt etwas zu bringen. Es gibt Phasen wo er wenn er an die Hand soll, aus Trotz weiter Richtung Straße rennen will (ich halte ihn natürlich fest), oder wo er es glaube als Spiel/Spaß sieht, erst mitten auf der Straße stehen zu bleiben, oder so zu tun als schaut er (Kopf schnell schütteln, so kann er unmöglich sehen ob ein Auto kommt) und über die Straße gehen. Ich muss dazu sagen ich teste das natürlich nur in Situationen wo ich mich vorher versichert habe dass wirklich kein Auto kommt. Ansonsten bin ich in Eingriffsnähe. Manchmal bleibt er auch zuverlässig stehen und dass er schaut, hat aber ein geparktes Auto das gleich los fahren wollte nicht gesehen und er wollte rüber gehen. Wenn ich Stopp rufe hört er meist nicht (ne Zeit lang hat das geklappt). Ich bin mit meinem Latein am Ende. Ich habe alles durch. Ich habe es erklärt, auf die freundliche Art, ein Buch mit ihm darüber angeschaut, ihm gebeten sich an die Regeln zu halten, ihn angewiesen sich an die Regeln zu halten, „gedroht“ mit dann können wir nix mehr unternehmen, oder dann muss er an der Hand laufen/Kinderwagen, ihn richtig geschimpft. Es ist mal zeitweise besser und dann wieder nicht. Meist weist er jetzt den Papa darauf hin dass er auf dem Gehweg und nicht auf der Straße laufen muss. Oder er beobachtet andere und sagt: Mama, die haben nicht geschaut ob ein Auto kommt. Ich erkläre dann dass sie bestimmt geschaut haben oder dass das so nicht richtig ist und wir es aber richtig machen. Ich glaube grundsätzlich weiss er dass er an ner Straße stehen bleiben muss aber andererseits ist er sich der Gefahr vielleicht doch nicht bewusst sonst würde er ja nicht aus Spaß ohne zu schauen über die sStraße gehen. Ich erkläre immer dass es Aua macht wenn ein Auto ihn anfährt. An der Hand nehmen ist auch schwierig, zumal er sich wirklich sehr wehrt, windet, ich schon „Gewalt“ anwenden muss um ihn zu halten was ich ja ungern tue. Das andere, er dürfte ja dann gar nicht mehr frei laufen, denn er hört meist auch nicht auf „Stop“ vor einer Straße (wenn er vor mir rennt). Ich müsste ja immer in seiner unmittelbaren Nähe sein. Auch wenn wir nur am Gehweg laufen. Ich denke ich muss Konsequenzen machen aber welche? Meist ist es komischerweise auf dem Heimweg also kann ich nicht sagen: wir gehen. Beim Rad fahren klappt es (toitoitoi) ganz gut. Ich sage da und da wartest du und da hält er auch an und wartet. Aber vielleicht weil wir noch nicht so lange fahren . Mit dem Laufrad hat er auch einmal nicht auf mein Stop gehört. Kam zum Glück keine Straße aber das fand er auch ganz lustig da weiter zu fahren. Habe dann „gedroht“ wenn er nicht hört auf mein Stop ist schluss mit Laufrad fahren. Das hilft begrenzt und dann scheint er es wieder zu vergessen. Was könnte ich tun damit er sich an die Regeln hält? Bin echt am verzweifeln. Bin über jeden Tipp dankbar. Danke an alle
Liebe Mamawasser, meine Vorrednerin hat sehr gut und richtig geantwortet. Dem kann ich nichts Neues mehr hinzufügen. Viele Grüße Sylvia
cube
DeinKind ist 3,5 - er hört deinen Erklärungen nur bedingt zu. Verstanden hat er, wie es eigentlich laufen soll - wenn er Papa darauf hinweist oder ihm auffällt, das andere etwas falsch machen. Das heißt aber nicht, dass er schon begriffen hat, dass dies wirklich auch immer und für ihn gilt. Bzw. mit 3 probiert er natürlich aus, wieweit er die Regeln dehnen kann. Du wirst mit nur erklären und Bücher schauen nichts erreichen - du musst ihn entsprechend dann auch eben wirklich an die Hand nehmen. Oder ihm das Laufrad abnehmen etc. In dem Alter muss man bei vielen Dingen einfach den Worten auch Taten (Konsequenzen) folgen lassen. Erst recht, wenn es sich um Gefahrensituationen handelt. Du erwartest meiner Meinung nach auch viel zu viel von einem 3-jährigen im Straßenverkehr. Mal ganz wissenschaftlich: Kinder bis weit in die Grundschule hinein können noch gar nicht abschätzen, wie schnell ein Auto tatsächlich fährt und bei ihnen ankommt. Kinder haben einfach rein entwicklungsbedingt auch nicht die Reaktionsgeschwindigkeit eines Erwachsenen und auch nicht den Überblick. das, was dein Kind alles sieht, kann er nicht wie du schon blitzschnell in einen Zusammenhang bringen und entsprechend handeln. Heißt: selbst, wenn er anhält, nach links,rechts,links schaut wird er nicht einschätzen können, wie weit /schnell das Auto weg ist. Es ist für ihn weit weg und er rennt los. Er meint, der Fahrer muss ihn ja auch sehen - er kann gar nicht abschätzen, wie viel zu klein er noch nicht, um so gesehen zu werden wie du. Wenn du "stop" rufst, braucht ein Kind in dem Alter dennoch mehrere Sekunden, um das gehörte auch motorisch umzusetzen. Also nimm dein Kind an der Straße IMMER an die Hand und geh mit ihm zusammen rüber. Es hat seinen Grund, weswegen der Fußgängerpass im KiGa erst im letzten Jahr gemacht wird und nicht schon mit den 4-jährigen.
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