Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Kleinkind provoziert und Sohn ein Träumerchen (lang)

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Kleinkind provoziert und Sohn ein Träumerchen (lang)

Jamie1

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Guten Tag Frau Schuster, ich wende mich gleich mit 2 Problemen an Sie. Als Erstes geht es um unsere Tochter. Sie ist knapp 18 1/2 Monate alt und insgesamt ein ruhiges und fröhliches Kind. Seit einiger Zeit allerdings provoziert sie laufend: sie haut uns, tritt uns beim Wickeln in den Bauch oder zwickt uns ins Bein wenn sie an uns vorbeigeht. Unser 6 jähriger Sohn kriegt auch einiges ab. Sie weiss genau dass sie das Alles nicht darf. Hände oder Beine festhalten und nein sagen unsererseits kommentiert sie mit grinsen, wiederholt oft dann unser "nein" und macht munter weiter. Auf der anderen Seite ist sie aber extrem anhänglich, verschmust usw. Wir wollten nun versuchen ihr Verhalten einfach zu ignorieren und nicht mehr so (für sie sicher spannend) zu reagieren. Sie hat einen sehr starken Willen. Was würden Sie uns raten? Dann zu unserem 6 jährigen Sohn. Er ist ein defensives Kind das nicht viel über seine Probleme spricht. Er kaut dann eher an den Fingern, bekommt Bauchweh usw. Mir fällt auf dass er ein extremer Träumer ist und in seiner Phantasiewelt lebt. Er ist extrem ablenkbar, alles (anziehen, fertigmachen, wegräumen usw.) läuft in Zeitlupe ab, oft sitzt er da und schaut ins Nichts, oder hört Musik und sagt er "träumt dabei was Schönes". Das allmorgentliche Fertigmachen und abends ins Bett zieht sich ewig in die Länge. Erst wenn ich drohe dass ich runtergehe und er alles alleine machen muss, macht er voran. Er hat sich eine Phantasiewelt aufgebaut, spielt seine Kuscheltiere seien lebendig, sie fahren Auto, fliegen usw. Er erfindet oft tolle Sachen die er gemacht hätte, schmückt Erzählungen blumig aus und stellt sich immer als furchtlosen Held dar der alles kann. Er ist sehr schlank, sportlich nicht so begabt und wehrt sich auch kaum. Er ist eher musikalisch begabt, tierlieb und sehr tiefgründig. Wie sollen wir uns ihm gegenüber verhalten?. Mich stört seine Phantasiewelt weniger, aber diese ständigen Tagträumereien und Ablenken lassen. Vielen Dank für Ihre Hilfe und entschuldigen Sie bitte diesen langen Beitrag. Jamie


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Hallo Jamie Bitte sprechen Sie auch weiterhin so rechtzeitig wie möglich ein bestimmtes, KURZ begründetes Nein zu Ihrer Tochter, während Sie ihr gleichzeitig eine geeignete Handlungsweise anbieten, sodass sie stets beschäftigt ist. Bitte achten Sie auch bei Ihrem Sohn darauf, dass er stets gezielt gefordert wird, sodass er gar keine Zeit zum Träumen hat. Entspannt er sich dennoch mal in einer Welt der Phantasie, geben Sie ihm bitte zu verstehen, dass Sie genau erkennen, wenn er mal wieder "Märchenstunde" hat. Da er gerne den furchtlosen Helden spielt, empfehle ich Ihnen, gezielt sein Selbstwertgefühl zu stärken -evt. mit therapeutischer Unterstützung-. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


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