Hallo Frau Schuster,
unser Sohn (2 Jahre und 10 Monate) ist in der exessiven Warum-Frage-Phase und fällt durch sein "Querdenken" auf:
er geht 3 mal die Woche allein in den Spielkreis (sonst von mir daheim betreut) und heute zB malten die Kinder ein Ausmalbild mit einem Fisch drauf an. Alle kamen mit ihren bunten Blättern heraus, meiner auch. Aber er hatte seinen Fisch bemalt, dann zerschnitten und auf ein anderes Blatt geklebt.
Letzte Woche bastelten die Kinder aus Transparentpapier Blumen für die Fenster...alle bis auf ihn! Er wollte lieber eine Sonne basteln (und durfte das dann auch).
Zum dritten Geburtstag wünscht er sich (Zitat) einen Kontrabass von Papa und die Mama soll mir den Bogen dazu schenken.
Zu Weihnachten bekam er eine Kindergitarre auf der ausgiebig und fast täglich spielt.
Neulich stellte er mir beim Essen die Frage "Mama, ist Reis ein Getreide?"
Ist das normal so? Sollte man ihm seine Extrawürste in der Gruppe zugestehen oder nicht? Für eigene Ideen loben oder ihn zu Einfügen in die Gruppe anhalten?
Danke,
Karina
von
blessed2011
am 29.03.2012, 13:56
Antwort auf:
Kleiner Querdenker
Hallo Karina
Dass die Kleinen in diesem Alter sehr viel Phantasie haben ist inbestritten. So ist es auch wichtig, diese Phantasienen ernst zu nehmen und adäquat darauf zu reagieren.
Vermutlich sind Sie eine musikalische Familie sodass Ihr Sohn bereits anschauliche "Instrumentenkunde" hatte, die er nun mit seinen Wünschen und entsprechenden Fragen zu verarbeiten sucht. Dabei zeigt sich, dass Sie sich sehr viel mit Ihrem Sohn beschäftigen, sodass er im kognitiven Denken sicherlich gleichaltrigen Kindern ein wenig voraus sein wird.
Wurde Ihr Sohn bei genanntem Beispiel gefragt, warum er seinen Fisch zerschnitten hat oder lieber eine Sonne malen wollte? Hat er eine plausible Begründung solle man ihm diese "Extrawurst" auch zugestehen, da sie seine individuelle Kreativität nur fördern kann.
Hat er aber den Fisch zerschnitten, weil er sich einfach nicht mehr konzentrieren konnte und sich auf seine Weise abzureagieren versucht hat, sollte man versuchen ihn möglichst rechtzeitig zum gelenkten Abreagieren anzuregen.
Das Zugeständnis von Extrawürsten in einer Gruppe ist demnach durchaus zu geben solange es begründet ist, da es die Individualität fördert.
Liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 29.03.2012
