Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Kleine Klette- extralang

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Kleine Klette- extralang

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Hallo! Ich bin zur Zeit ziemlich ratlos, was meinen Sohn (2 Jahre, 9Mon.) angeht; Seit September besuchte er ohne große Komplikationen den Kindergarten. D.h. wenn er die ersten Minuten in Ruhe "ankommen" durfte, ohne daß Kinder oder Erzieher ihn gleich angefasst haben, war alles ok. Ich wartete immer, bis er sich für etwas interessiert hat, habe mich dann von ihm verabschiedet und ging. Seit den Weihnachtsferien geht er aber gar nicht mehr so gerne, versuchte auch schon, sich heraus zu reden (bin müde/ krank); weinte in der ersten Woche ganz jämmerlich und klammerte sich fest. Mittlerweile ist sein Verhalten wieder vergleichbar mit den Anfangstagen. Er will mich erst nicht loslassen, weint aber nicht mehr und bringt auch zuhause keine Debatte mehr in Gang. Dafür besteht er darauf, daß abends immer ich mit ihm zu Bett gehe. Das hatten wir seit den Ferien (reichlich spät, ich weiß, -aber an mir lag es nicht!) abwechselnd gemacht: einmal Papa, einmal ich. Im hinblick darauf, daß Ende Mai ein Geschwisterchen kommt, meinten wir, das sei vernünftig. Es hat ja auch zuerst gut geklappt, dafür, daß der Kleine schon sehr an mir hängt. Gestern erlebten wir dann den Supergau: weinend und jammernd war der Kleine mit Papa abgezogen, nach zehn Minuten Terror und Schreien (sohn) und Beruhigungsversuche(papa) haben sie mich gerufen. Der Kleine hatte doch tatsächlich gefragt, warum ich böse auf ihn bin!!! Kann das jetzt schon Taktik sein? Ich war total erschüttert. Am Ende vom Lied sind wir dann alle drei ins große Bett schlafen gegangen, nachdem geklärt war, das niemand böse ist höchstens der Papa ein bissi traurig, wenn er seinen Kleinen nicht ins Bett bringen darf...(nochmals heftige Heulerei- Papa darf nicht traurig sein!). Tja, und jetzt sitze ich hier und weiß nicht weiter! Sind das schon Verlustängste wg. des BaBies? Ist das mal wieder ne Phase? Ist es Trotz? Oder grenzen austesten, wie die Erzieherinnen sagten? Bitte um Hilfe!!! Vielen Dank! Mama vom Daussi


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Hallo Ratsuchende Meiner Meinung ist es weder Trotz, noch ein Testen von Grenzen, noch Verlustängste. Sie werden -und sei der Papa noch so lieb- immer die vertrauteste Bezugsperson für Ihren Sohn bleiben, die für`s Trösten usw. zuständig ist, während der Papa gut ist für`s Spielen, Toben usw. Bitte bringen Sie ihn ins Bett, solange Sie können. Weisen Sie ihn aber gleichzeitig darauf hin, dass Sie auch mal nicht können, weg sind usw. und dass dann der Papa Ihre Vertretung übernehmen wird. Bitten Sie Ihren Sohn, dann zum Papa genauso lieb wie zu Ihnen zu sein, sodass er den Papa und der Papa ihn beschützen, trösten... wird. Ist dieser Zeitpunkt Ihrer Verhinderung mal gekommen und gibt es dennoch Theater, sollte Ihr Sohn vor die Wahl gestellt werden: entweder, der Papa darf Sie vertreten und ihn wie gewohnt ins Bett bringen oder er wird alleine ins Bett gehen müssen, nachdem er bettfertig gemacht wurde! Diese Worte hören sich zwar "rauh und herzlos" an, aber: probieren Sie`s mal aus, damit Sie feststellen können (hoffentlich), dass Alles für Alle nur halb so schlimm ist und dass es besser läuft, als Sie sich haben träumen lassen. Liebe Grüße und: bis bald?


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