Der Sohn meines Lebensgefährten lebt nun ca. 4 Wochen bei uns (10 Jahre alt). Am Anfang mit großen Problemen, wo wir ihre Tipps umgesetzt haben und ich Erziehungsangelegenheiten dem Papa überließ. Ging allerdings gar nicht auf, Konsequenzen haben ihn nicht interessiert und ganze Situation wurde eher schlimmer, als entspannter. Wir haben uns dann aber mit ihm gemeinsam in Ruhe hingesetzt ihm viele Sachen erklärt, Kompromisse geschlossen etc., alles in Allem übernimmt Papa nun, sobald er von Arbeit kommt komplette Erziehung und am WE und stellt Regeln auf und ich sehe zu, das sein Sohn sich, wenn Papa nicht da ist auch daran hält, klappt mittlerweile auch ganz gut, so langsam entspannt sich alles. Aber nun gehts dem Kleinen grade gar nicht gut, er vermisst seine Mama sehr, Problem dabei, wir erreichen sie seit 2 Wochen nicht mehr. Warum sie ihren Sohn nun so kurzfristig zu uns gegeben hatte, darüber hat sie nicht wirklich was gesagt, nur nehmt ihn oder er kommt ins Heim. Die ersten 2 Wochen hat sie noch 2 mal mit ihm telefoniert, seither nicht mehr erreichbar. Über ihre Eltern haben wir am WE erfahren, das sie Zusammengebrochen war und Drogenabhängig ist, sich aber selbst aus der Klinik entlassen hat und sich neue Handynummer gemacht hat, das nun 2 Wochen her und seitdem haben auch sie nichts mehr von ihr gehört. Bisher haben wir ihm einfach gesagt, der Mama geht es momentan nicht so gut, sie braucht ein bisschen Ruhe für sich, dann meldet sie sich auch wieder. Naja aber nun fragt er mehrfach am Tag, wann sie sich endlich meldet, weint auch und eigentlich wollte sie längst bei ihren Eltern wieder wohnen und Therapie machen, was sie wohl aber scheinbar alles über den Haufen wirft. Wir können also davon ausgehen, das es nun länger keinen Kontakt mehr geben wird, keiner hat die neue Handynummer ist nicht greifbar, weder für Familie, noch für Freunde. Der Kleine wird sich aber nicht mehr lange mit "sie braucht ein wenig Ruhe und Zeit für sich" zufrieden geben. Er war bereits schon mal in ähnlicher Situation, da war der Papa Alkoholabhängig, telefonisch bestand in der Zeit zwar halbwegs Kontakt, aber auch eher selten und ich weiß, dass die Mutter ihm damals nichts erklärt hatte, sondern einfach gesagt hatte, Papa will kein Kontakt mit dir, naja, das stimmte so ja nicht und ihn hatte das arg mitgenommen. Nachdem Papa trocken war, gab es auch wieder regelmäßige Besuchskontakte und wir hatten ihm das mit dem Alkohol erklärt, aber man merkt, er hat heute noch damit zu kämpfen, dass zu verarbeiten. Nun möchten wir ihm das so nicht nochmal antun, wie können wir ihm am schonensten erklären, dass der Kontakt zur Mutter vorerst abbrechen wird ohne das er das Gefühl bekommt, sie hat ihn abgeschoben oder nicht mehr lieb. Ist er mit 10 Jahren schon reif genug, das man ihm das mit den Drogen erklären kann, oder sollte man das lieber noch weglassen? Auf lange Sicht wurde bereits mit Jugendamt gesprochen, dort soll er Spieltherapie bekommen, diese startet aber erst im Januar, wir müssen ihm das mit Mama aber jetzt erklären. Ich merke auch, das er, wie am Anfang, als er zu uns kam, sich nun wieder anfängt allein in sein Zimmer zurück zu ziehen, man kommt wieder schlechter an ihn heran und er wirkt gesamt sehr in sich gekehrt und traurig, das hatte sich nach Eingewöhnungszeit hier grade etwas gegeben, nun kommt er fast nur noch aus seinem Zimmer zum Essen und zum fragen ob Mama sich gemeldet hat. Papa versucht, so gut es geht mit ihm nach der Arbeit zu sprechen (alleine), aber auch er kommt fast gar nicht mehr an ihn heran. Weihnachten wollte ihn die Mutter eigentlich abholen, das fällt aber nun definitiv aus. Ein Grund mehr, das er die Therapie im Januar auf jeden Fall brauchen wird...aber wie können wir ihm bis dahin stützen, hätten sie vlt. ein paar Tipps? lg
von miez_85 am 10.12.2012, 11:13
