Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Kindergartenkind möchte zuhause bleiben

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Kindergartenkind möchte zuhause bleiben

lina456

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Liebe Frau Ubbens,  Ich habe schon einige Foren und Ratschläge gelesen zu dem Thema, aber ich wurde nicht so ganz zu unsere Situation fündig.  Und zwar geht mein Sohn nun in den Kindergarten. Er war in keiner Kita. Er geht seit 6 Wochen und die Eingewöhnung lief richtig gut, obwohl wir dachten, dass es Probleme geben könnte, da zu der Zeit sein Geschwisterchen auf die Welt kam. Die Eingewöhnung mit dem Papa klappte super. Bereits am zweiten Tag schickte er den Papa weg. Obwohl nun nichts vorgefallen ist, es keine längere Pause für ihn gab, will er nicht mehr gehen. Das ist dann aber kein bisschen jammern oder ein paar Tränchen. Er wehrt sich mit Händen und Füßen, schreit sich in Rage, wird morgens wach und sagt und brüllt in einer Tour, dass er nicht geht. Das Problem ist nicht der Kindergarten. Er sagt deutlich, dass er lieber zuhause bleiben möchte und kuscheln. Ich verspreche ihm für Mittag eine schöne Unternehmung mit mir, halte mich auch dran, rede optimistisch mit ihm und zeige Verständnis und schimpfe nicht. Aber heute konnte ich ihn nicht abgeben. Nur mit Gewalt hätte ich ihn anziehen und ins Auto tragen können. Ich hätte ihn dort nicht aus dem Auto bekommen ohne Gewalt. Das geht so nicht. Was soll ich tun? Ich stehe frühs rechtzeitig mit ihm auf und gebe mir viel Mühe es ihm frühs angenehm zu gestalten und heute morgen haben wir extra viel gekuschelt. Ich sage ihm deutlich, dass ich möchte, dass er geht, statt rumzueiern. Ich bin geduldig und verständnisvoll aber auch deutlich, was ich will. Ich weiß mir keinen Rat… haben Sie eine Idee? Achja im Kindergarten weint er dann zum Abschied und die Kindergärtnerinnen waren jetzt schon mehrfach kurz davor mich anzurufen damit ich ihn hole, da er sich immer wieder in Rage weint. Viele Grüße


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Lina456, Ihr Sohn weiß, dass Sie mit dem Baby zu Hause sind. Aus dem Grund möchte er auch zu Hause, bei Ihnen, bleiben. Wenn doch das Bringen von Papa so gut funktioniert hat, ist es dann eine Option, dass er weiterhin seinen Sohn in den Kindergarten bringt? Vielleicht kann Ihr Mann etwas später anfangen zu arbeiten oder Ihr Sohn etwas früher in den Kindergarten gebracht werden? Gibt es ansonsten Großeltern oder sonstige Verwandte, die das Bringen übernehmen können oder optional so lange auf das Baby aufpassen, während Sie alleine Ihren Sohn in den Kindergarten bringen? Bleiben Sie auf jeden Fall bei Ihrer Haltung, dass Sie möchten, dass er in den Kindergarten geht. Zudem halten Sie die Verabschiedung weiterhin kurz, da Sie sonst den Abschiedsschmerz nur verlängern. Auch sollten Sie versuchen, Ihren Sohn trotz Protest in den Kindergarten zu bringen (darum eine vertraute Person, die auf das Baby aufpassen kann), damit Ihr Sohn nicht lernt, dass er nur genug protestieren muss, damit er doch zu Hause bleiben kann. Geben Sie Ihrem Sohn etwas von sich mit in den Kindergarten, vielleicht ein Halstuch o.ä.. So hat er etwas Vertrautes von Ihnen bei sich. Dass sich Ihr Sohn vom Papa ohne Tränen hat in den Kindergarten bringen lassen zeigt, dass er in der Lage ist, die Zeit ohne Mama gut zu bewältigen. Aus dem Grund sollten Sie bei klaren und dabei liebevollen Worten und Umsetzungen bleiben. Viele Grüße Sylvia


lina456

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Ich habe vergessen zu schreiben, dass er sich erst seitdem weigert, seit ich ihn bringen und abgeben muss. Mein Mann hat die Eingewöhnung gemacht und hatte elternzeit. Nun muss er arbeiten und ich muss ihn mi dem Baby bringen. Die Verabschiedung hielt mein Mann sehr kurz und das wollte ich beibehalten, aber er weint und fleht mich an nicht zu gehen, hält mich fest. Sollte ich vielleicht bleiben oder den Abschied kurz beibehalten? Und wie kriege ich ihn überhaupt in den Kindergarten wenn er sich so heftig wehrt? 


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