Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Kinderbetreuung

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Kinderbetreuung

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Christiane, mein Sohn Nicolas war am 20. Oktober 2 Jahre alt. Er hat als direkte Bezugspersonen, bei denen er ohne mich alleine bleibt nur seinen Papa und seine Omi. Er ist aber allen Menschen gegenüber sehr aufgeschlossen und zugänglich. Heute habe ich ihn versuchsweise mal in einer Kinderbetreuung eines Einkaufszentrums gelassen. Nach ca. einer halben Stunde wurde ich ausgerufen, weil er nach mir verlangte und geweint hat. Jetzt plagt mich das schlechte Gewissen, ob ich ihn in seinem Vetrauen zu mir erschüttert habe, weil ich nicht für ihn da war, als er mich brauchte. Es dauerte ja doch einige Zeit, bis ich wieder bei ihm war. Sogar heute Abend vor dem Schlafen gehen weinte er nochmal deswegen. Hat sein Vertrauen zu mir jetzt einen Knacks oder wird er den Vorfall vergessen? Danke für Ihre Meinung Kerstin


Beitrag melden

Hallo Kerstin Diesen Vorfall wird Ihr Sohn bestimmt bald wieder vergessen haben. Gehen Sie mit Nicolas doch noch ein 2.Mal in das Kaufhaus um ihm zu zeigen, wo er gewesen ist. Reden Sie aber bitte vorher mit ihm darüber und schauen Sie sich das "Treiben" bei dieser Betreuung aus sicherer Entfernung an. Dann gehen Sie mit Ihrem Sohn an die unterschiedlichsten Einkaufsstellen um zum Schluss noch einmal zur Kinderbereuung zurückzukehren mit den Worten: "Siehst du, das habe ich alles genauso machen wollen, während du hier spielen konntest. Na, ja; vielleicht probieren wir es später noch einmal." Wann dieses Später sein wird, hängt verständlicher Weise von Ihrem Sohn ab. Bis dahin nehmen Sie ihn möglichst mit oder lassen Sie ihn bei Papa oder Großeltern, die er gut kennt. Damit Ihr Sohn bis zum Eintritt in den Kindergarten o.Ä. lernt, auch einmal ohne die vertraute Bezugsperson sein zu können,nehmen Sie ihn möglichst häufig mit, laden auch mal gleichaltrige Kinder zu sich nach Hause ein. Dort können Sie das Ohne-Mama-Sein auch zuerst trainieren, indem Sie Ihrem Sohn und einem weiteren Kind eine gemeinsame Aufgabe geben für die Zeit Ihrer anfangs sehr kurzen Abwesenheit (Bild malen, Bude bauen, kneten...). Er muss lernen sicher sein zu können, dass Sie immer wieder zu ihm zurückkommen. Bis dieses Sicherheitsgefühl aufgebaut ist, kann es durchaus noch ein Jahr dauern. Lassen Sie ihn erst wieder allein, wenn er von sich aus damit einverstanden ist. Bis bald?


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.