Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Kind zu viel zugemutet?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Kind zu viel zugemutet?

Froschin

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Hallo, ich fürchte, wir haben meiner 4jährigen Tochter zu viel zugemutet. Anfang des Jahres sind wir umgezogen und aufgrund dessen musste sie jetzt zum Sommer den Kindergarten wechseln. Den Umzug hat sie eigentlich gut weg gesteckt. Sie hat hier viel mehr Freiheiten, hat schnell Freunde gefunden und scheint die alte Wohnung nicht zu vermissen. Auch die Eingewöhnung im Kindergarten läuft gut. Jetzt kommt allerdings in wenigen Tagen ein neues Großereignis auf sie zu, nämlich die Geburt ihrer kleinen Schwester. Seit ein paar Wochen habe ich das Gefühl, meine kleine Tochter wäre schon voll in der Pubertät. Sie bockt, schreit und heult, sagt Sachen wie "Du hast das Baby lieber als mich" und "Du wirfst meine Liebe in die Mülltonne". Wo sie das letzte her hat frage ich mich bis heute. Sie ist ständig wütend und wirft mit Sachen um sich und rastet sofort aus, auch bei Kleinigkeiten die schnell zu klären wären. Ich frage mich jetzt, ob wir ihr da vielleicht einfach zu viel zugemutet haben und wie wir sie am besten jetzt durch diese Phase begleiten können. Ich weiß, dass Geduld wichtig ist aber ich kann gerade jetzt auch nicht immer alles sofort erledigen und manchmal reißt mein Geduldsfaden dann einfach und ich schreie zurück. Können Sie mir vielleicht ein paar Tipps geben?


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Froschin, das Verhalten Ihrer Tochter liegt sicherlich nicht daran, dass ihr womöglich zu viel zugemutet wurde/wird. Ihre Tochter möchte selbst entscheiden, möchte ihr eigener Herr sein. Beziehen Sie Ihre Tochter mit ein, da wo es möglich ist. Fragen Sie nach, was sie anziehen möchte, bieten dafür vielleicht zwei Shirts zur Auswahl an, fragen Sie regelmäßig, was sie essen möchte usw.. Beziehen Sie sie auch gerne in die Hausarbeit mit ein. Ihre Tochter wird stolz darauf sein, helfen zu dürfen. Nach manchmal ein paar Wochen, oft wenigen Monaten, akzeptieren die Kinder, dass sie nicht überall entscheiden können und dass ihnen nicht alles gelingen kann und zudem die Wutreaktion nicht weiterhilft. Viele Grüße Sylvia


Froschin

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Bevor ich es vergesse. Wir reden mit ihr sehr oft darüber wie sehr wir sie lieb haben auch wenn das Baby da ist. Nach solchen eskalierten Streits reden wir über die Situation sobald sich alles etwas beruhigt hat und haben ihr auch schon mehrmals erklärt, dass es so einfach nicht geht und dieses jammern und schreien nicht zielführend ist. Das scheint aber bisher alles nichts gebracht zu haben.


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